Endgültiges Aus für die Geburtshilfe in Bretten

Kann die Geburtshilfe erhalten bleiben?
von Franz Cizerle
Seit Adam und Eva werden die Kinder nach demselben biologischen und kostenlosen Prinzip zur Welt gebracht. Wenn man jetzt liest, dass sich alleine die Brettener Geburtshilfe mit 400.000 Euro jährlich im „Selbstbedienungsladen Steuerzahler“ bedient und 40% aller Krankenhäuser in Baden-Württemberg mit Gewinn arbeiten, dann müssen an dieser Stelle andere Fragen an das Management gestellt werden. Wenn allerdings der Aufsichtsrat hinter verschlossenen Türen tagt und entscheidet, dann hat Frau Heidemarie Leins (FWV/LUB) schon Recht, wenn sie behauptet: „Mit mehr Ehrlichkeit im Vorfeld hätte man den Menschen viel Frust ersparen können“. „Die Wahrheit“ kann sich allerdings jeder ein wenig zurecht biegen. Hier gilt nur die knallharte REALITÄT, mit der alle Menschen zurecht kommen müssen. Lügen, tricksen und Probleme schaffen, wo es keine gibt, kann man mit offenen Gesprächen, Handlungen und Strukturen – nicht.

Wenn man bedenkt, dass viele Hausgeburten – oder Geburten gar im Taxi – ohne einen Arzt zustande kommen, so stellt sich die Frage, warum der ehrenwerte Beruf der Hebamme nicht gestärkt wird. So wären beispielsweise keine Belegärzte für die Geburtshilfe notwendig, um eine Geburtshilfeabteilung als Belegabteilung im Krankenhaus dennoch zu erhalten. Es ist sicherlich für die ohnehin gut ausgebildeten, diensthabenden Ärzte und Chirurgen im Krankenhaus ein eventueller medizinischer Eingriff (Kaiserschnitt) – somit kein Problem. Ein notwendiger Aufenthalt in der Kinderklinik ist aber nach wie vor, wie bisher, auf demselben Weg zu erreichen.

rot markierter Text wurde in der Veröffentlichung in den BNN, vom 18.9.2012, nicht abgedruckt!

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17 Antworten zu Endgültiges Aus für die Geburtshilfe in Bretten

  1. spezi sagt:

    „Ein Kaiserschnitt sei keine „Geburt light“, erklärte Sozialministerin Katrin Altpeter (SPD) in Stuttgart.

    DAK macht auf Risiken und Kosten aufmerksamDaniel Caroppo von der Krankenkasse DAK weist auf Gefahren wie Narkoseprobleme, Infektionen, Thrombosen und lange anhaltenden Schmerzen hin. Und: Ein Kaiserschnitt koste die Versicherer bis zu doppelt so viel wie eine natürliche Entbindung, so Caroppo. 2014 kostet eine normale Geburt in Deutschland im Schnitt 1.718 Euro und ein geplanter Kaiserschnitt 2.672 Euro. Ein Notkaiserschnitt schlägt dann mit 3.635 Euro zu Buche.“

    Also doch eine Geldfrage…? 🙁

    Auszug aus:
    http://www.swr.de/landesschau-aktuell/bw/sozialministerium-warnt-vor-gefaehrlichem-trend-ein-kaiserschnitt-ist-keine-geburt-light/-/id=1622/did=13115890/nid=1622/18z9wr/index.html

  2. G. H. sagt:

    Es scheint so, freiberufliche Hebammen sollen vom Gesundheitsmarkt ferngehalten werden. Daneben werden sie noch von Nachwuchssorgen geplagt.

    Ein probates Mittel, einen Berufsstand zu verkleinern, geht natürlich über die Honorarvereinbarungen. Hier leisten die gesetzlichen Krankenkassen besondere Hilfe, weil ihre Angebote bewusst nicht kostendeckend sind. Einen übergroßen Teil des Honorars verschlingt die Berufshaftpflichtversicherung.

    Bei rückläufigen Geburten streben die Geburtshilfe-Abteilungen der Krankenhäuser eine kostendeckende Auslastung an. Und ganz verwegene Krankenhausträger und Chefärzte lassen wegen der latenten Risiken den werdenden Müttern von den behandelnden Ärzten einreden, sicherer und daher besser mit einem Kaiserschnitt als mit einer natürlichen Geburt zu entbinden. Dabei verschweigen sie geflissentlich, dass die Krankenhäuser für eine Entbindung per Kaiserschhnitt doppelt so viel erhalten wie per natürliche Geburt.

    Es geht doch nichts über eine ärztliche Aufklärung zum (finanziellen) Wohl eines Krankenhauses!

  3. -fc- sagt:

    „Am Tag der bekanntesten Geburt im christlichen Glauben warnen die Hebammen in Baden-Württemberg vor Engpässen.“

    http://www.swr.de/nachrichten/bw/-/id=1622/nid=1622/did=10774876/14j8spi/index.html

  4. h - z sagt:

    Zufällig habe ich einen Bericht der DPA – veröffentlicht am 22. September 2010 – wiedergefunden:

    „Führungs- und Finanzchaos beim KSC

    Beim Fußballzweitligisten Karlsruher SC wird es frühestens Ende Oktober einen Nachfolger für den zurückgetretenen Präsidenten Paul Metzger geben. Metzger und sein zweiter Stellvertreter Arno Glesius hatten am Montagabend ihre Ämter zur Verfügung gestellt, weil sich die Mitglieder für ein Abwahlverfahren ausgesprochen hatten. Neben seinem Führungsproblem droht dem KSC in dieser Saison auch noch ein Millionendefizit. Nach Angaben des Verwaltungsratsvorsitzenden Peter Mayer fehlen dem Verein zurzeit 3,64 Mio. Euro, um einen ausgeglichenen Haushalt präsentieren zu können. Das Präsidium hatte in seinem Etatentwurf nur eine Deckungslücke von 624000 Euro angegeben.“

  5. ghg sagt:

    Brettener Nachrichten am 31. Oktober 2012
    „Weiterer Belegarzt hat sich beworben“

    Paul Metzger, Sprecher der Bürgerinitiative: „Es ist bedenklich, dass die Holding dazu selbst nichts Effektives beigetragen hat.“

    Was ist daran effektiv, wenn die Geburtshilfe in der Rechbergklinik Bretten zuletzt mit 400.000,00 € jährlich alimentiert werden musste? Hat es etwa am Personal oder an der (Mindest-) Geburtenzahl gelegen?

    „Wichtigtuer erzeugen Strudel, aber keine Strömung.“ 🙂

  6. G. H. sagt:

    @ Kommentator(-in) Mende am 24. Oktober, 2012

    Sehr löblich, was von Ihnen angemerkt wird.

    Nur lesen Sie bitte einmal nach:

    Bitte in dem rechteckigen Kästchen oben rechts (Suche nach) eingeben: Geburtshilfe am Krankenhaus schließt
    Dann erscheint dieser Bericht von den SWR-Nachrichten am 18. September 2012.

    Dort lesen Sie bitte meinen Kommentar vom 9. Oktober 2012, dort besonders den letzten Absatz.
    Lesen Sie bitte auch dazu als Antwort den Kommentar von spezi vom 10. Oktober 2012.

    Dann ist unschwer zu erkennen, dass in beiden Kommentaren für die Hebammen „eine Lanze gebrochen wurde“.
    Ebenso beschreibt Franz Cizerle im obigen zweiten Absatz die Möglichkeit von Hebammeneinsätzen im Krankenhaus.

    Was die obigen Antwort-Kommentare betrifft: Auf einen groben Klotz gehört ein grober Keil! 🙂

  7. Mende sagt:

    Hallo,
    mit Erstaunen lese ich die persönlichen Kommentare. Natürlich gibt es Alternativen:
    Hebammengeführtes Geburtshaus, primär kein Arzt notwendig!
    ABER:
    Bei den horrend gestiegenen Versicherungspolicen bei Hebammen, die geburtshilflich tätig sind, wird es schwierig sein, Hebammen zu finden, die selbständig in einer solchen Einrichtung arbeiten möchten.
    Ich hoffe, mit diesem Kommentar wieder etwas Sachlichkeit in die Diskussion gebracht zu haben…

  8. spezi sagt:

    Handelsblatt vom 16.10.2012
    „Die Plagiatsvorwürfe gegen Annette Schavan stellen nicht nur die Reputation der Ministerin infrage, sondern auch die Standards am Bildungsstandort Deutschland. Haben lasche Kontrollen eine Elite von Hochstaplern hervorgebracht?“

    Kompetente Zeitung – kompetente Frage.

  9. -nz- sagt:

    Da muss doch diese Veröffentlichung wohl ein Volltreffer gewesen sein, wenn sich eine Person mit Dr. Titel so arrogant in die unterste Schublade der Konversation begibt.
    Hoffentlich eine Ausnahme auf dieser intellektuellen Ebene.

  10. G. H. sagt:

    Es hat sich also doch bewahrheitet:
    „Schuster, bleib bei deinen Leisten.“

    Drei Zitate schön passend auf die beiden Schelten in den Kommentaren am 4. und 5. Oktober 2012 zum BAK-Beitrag von Herrn Cizerle („zu wenig Ahnung; groteske Ignoranz“):

    Will man klug erscheinen, verhindert man oft, es zu werden.
    Was nennen die Menschen am liebsten dumm? Das Gescheite, das sie nicht verstehen.
    Es ist nichts schrecklicher als eine tätige Unwissenheit.“

    Ich habe in meinem Kommentar am 5. Oktober 2012 keine Frage gestellt. Deshalb sehe ich ebenso keine Notwendigkeit, eine zu beantworten.

    Auf eine völlig unangebrachte harte und rücksichtslose Kritik ist noch ein Zitat sehr zutreffend:

    Das Schelten ist für die Weiber, das Bessermachen für die Männer! :-)“

    Hiermit schließe ich die eigentlich überflüssige Kommentierung mit der obigen Kommentatorin. Denn auch ich habe was wirklich Sinnvolleres zu tun.

  11. Dr. Skaidrite Javojss sagt:

    Sehr geehrter Herr Cizerle,

    in Ihrem letzten Satz äußern Sie ausnahmsweise mal eine gute Idee, der ich sehr gern zustimme, denn Ihre Sie selbst charakterisierenden Äußerungen nicht zu kommentieren spart Zeit für aussichtsreichere Dinge.

    Mit freundlichen Grüßen
    Dr. Skaidrīte Javojšs

  12. Franz Cizerle sagt:

    @Dr. Skaidrite Javojss am 4. Oktober, 2012 17:58

    Huch, jetzt haben Sie mich aber in großes Erstaunen versetzt, Frau Javojšs…
    Im Gegensatz zu Ihnen; Ich weiß nicht, was ich nicht weiß.
    Ihre inhaltslose und beleidigende Formulierung, mit der ich als Person angegriffen werde, erweckt sehr den Eindruck einer Auftragsarbeit. Denn auch die „zeitgemäße medizinische Versorgung“ ist nicht alternativlos. Mit dieser Einzelbehauptung, „etwas zu wenig Ahnung zu haben, um öffentliche Kommentare dieser Art abzugeben“, wird keine Allgemeingültigkeit erreicht. Ihre Argumentation fällt allein schon durch meine aufgezählten Gegenbeispiele (Alternativen) in sich zusammen. Somit ist die von Ihnen angewandte Argumentationstaktik nicht aufgegangen.

    Wussten Sie, was Goethe über Professoren dachte, die längst überholte Lehren vortragen, die durch neue Forschungsergebnisse widerlegt wurden?
    „Das ist nicht zu verwundern“ sagte Goethe zu Eckermann, „solche Leute gehen im Irrtum fort, weil sie ihm ihre Existenz verdanken; sie müssten umlernen, und das wäre eine sehr unangenehme Sache.“
    „Aber“, sagte Eckermann, „wie können ihre Erkenntnisse die Wahrheit beweisen, da der Grund ihrer Lehre falsch ist?“
    „Sie beweisen auch die Wahrheit nicht“, sagte Goethe, „und das ist keineswegs ihre Absicht, sondern es liegt ihnen bloß daran, ihre Meinung zu beweisen. Deshalb verbergen sie auch solche Experimente, wodurch die Wahrheit an den Tag kommen und die Unhaltbarkeit ihrer Lehre sich darlegen könnte.“ Goethe fuhr fort: „Man muss das Wahre immer wiederholen, weil auch der Irrtum um uns her immer wieder gepredigt wird, und zwar nicht nur von einzelnen, sondern von der Masse, in Zeitungen und Enzyklopädien, auf Schulen und Universitäten.“

    Damit beende ich jede weitere Diskussion mit Ihnen.
    Franz Cizerle

  13. Dr. Skaidrīte Javojšs sagt:

    Sehr geehrte Frau „G.H.“
    oder sehr geehrter Herr „G.H“,

    1. wer sich hinter zwei Buchstaben und zwei Pünktchen verstecken muss, wird seine Gründe dafür haben.
    2. Der Kommentar des Autors Cizerle zeugt von einer derart grotesken Ignoranz der geburtshilflichen Standards, dass es nicht nur jede normal intelligente Frau, sondern auch jeden Mann mit gesundem Menschenverstand bei der Vorstellung des von Herrn Cizerle vorgeschlagenen Szenarios grausen muss. Das ist nun wirklich keine Alternative.
    3. Wenn Sie mir Sach- und Fachkenntnis absprechen, so muss ich Sie leider enttäuschen, denn Sie liegen mit Ihrer Behauptung nicht nur knapp daneben.
    4. „Dr. für Übersetzungen“ zu formulieren, mag für einige Leser bestenfalls amüsant klingen. Leider liegen Sie auch hier komplett falsch.
    5. Möglicherweise ist Ihnen diese Frage unangenehm, aber ich stelle sie Ihnen dennoch: Wodurch trägt Ihr Kommentar vom 05.10.2012, 13:21 Uhr, zur Sache bei?

    Mit freundlichen Grüßen
    Dr. Skaidrīte Javojšs

  14. G. H. sagt:

    Frau Dr. Javojss kann man zurufen:

    sic tacuisses, philosophus mansisses!

    Der öffentliche Kommentar ihrer Art trägt zur Sache nicht das Geringste bei.
    Keine Spur einer gewissen Sach- geschweige denn Fachkenntnis.
    Daran ändert auch der „Dr.“ für Übersetzungen nichts.
    Es gilt: Schuster bleib bei deinen Leisten!

  15. Dr. Skaidrite Javojss sagt:

    Sehr geehrter Herr Cizerle,

    entschuldigen Sie bitte, aber Sie scheinen von zeitgemäßer medizinischer Versorgung etwas zu wenig Ahnung zu haben um öffentliche Kommentare dieser Art abzugeben.

    Si tacuisses, philosophus mansisses.

    Mit freundlichen Grüßen
    Dr. Skaidrīte Javojšs

  16. -nz- sagt:

    @ spezi
    „Nichtöffentliche Sitzungen des Parlaments sind in der Demokratie ein Ärgernis für die Bürger und ein Ansporn für die Journalisten…“
    Gabor Steingart, Handelsblatt

    Ansporn nur für den hochwertigen Journalisten?

  17. spezi sagt:

    „Mit mehr Ehrlichkeit im Vorfeld hätte man den Menschen viel Frust ersparen können“.

    Hoppla Frau Stadträtin Leins! Ein richtig guter Gedanke. 🙂
    Aber wer ehrlich ist, braucht beispielsweise auch KEINE „Nichtöffentlichen Gemeinderatssitzungen“ im Rathaus. 🙁

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