Unsere Regierungen geben den Banken noch mehr Steuergelder!

Es besteht kein Zweifel: Wir brauchen einen Rettungsplan, um Griechenland, Europa und den Euro zu retten. Aber der gegenwärtige Plan bedeutet, dass wir Steuerzahler den Banken 90% ihrer riskanten Investitionen zurückzahlen. Menschen in Griechenland sehen nichts von den Investitionen, und wir zahlen Unmengen an Geld an reiche Banker. Und es kommt noch schlimmer — 30% unseres Geldes wird Spekulanten bereichern, die Profit machen, weil sie auf den Rettungsplan spekulieren.
Wie kann es sein, dass unsere Regierungen einen Rettungsplan aufsetzen, der Banken und Spekulanten unseren Steuergeldern belohnt und Griechenland im Stich lässt. Ganz einfach — die Banker haben ihn geschrieben. Unsere Finanzminister treffen sich in 3 Tagen — schicken wir ihnen eine lautstarke Forderung: Überarbeiten Sie den Plan und kommen Sie mit einem neuen Vorschlag zurück, der Griechenland, und nicht die Banken, rettet:
http://www.avaaz.org/de/eu_people_vs_banks/?vl


Gerade jetzt, wo das Geld überall fehlt, knicken unsere Regierungen vor der Bankenlobby ein und kürzen ein Sozialprogramm nach dem anderen. Aber die Sorge besteht, dass manche Banken die Verluste ihrer griechischen Investitionen vermutlich nicht absorbieren können und ihrerseits gerettet werden müssten. Wenn wir einfache Bürger aus Not eine Bank um Hilfe bitten, bekommen wir auch nicht „umsonst“ Geld, sondern müssen ein Darlehen, oder eine Investition anfordern. Nun kommen die Banken in Not zu uns — warum sollten wir sie anders behandeln? Lassen Sie uns den Banken Darlehen geben und fordern wir sie auf, uns Steuerzahler mit einer gesunden Zinsrate zurückzuzahlen, anstatt Gelder zu verpulvern!

Genau das haben Gordon Brown und Obama in Großbritannien und den USA getan — wenn Banken vor dem Zusammenbruch standen haben sie sie nicht einfach umsonst gerettet, sondern sind mit Darlehen und Investitionen miteingestiegen. Und schon ein Jahr später haben Steuerzahler von diesem Deal profitiert. Der gegenwärtige Deal ist Korruption, ganz einfach. Es ist nicht im Interesse der Allgemeinheit, den Banken und Spekulanten solch einen unverhofften Gewinn zu bescheren, und es gibt viele Gründe, unsere öffentlichen Gelder zu schützen. Anstatt Geld einfach so wegzugeben können wir investieren: in Griechenland, und in die Fähigkeit unserer Gesellschaft, diese Krise zu meistern und nach der Finanzkrise wieder aufzubauen. Es ist an der Zeit, dass sich unsere Politiker nicht mehr hinter komplizierten, von Bankern geschriebenen, Abkommen verstecken — senden wir ihnen ein klares “Nein” zu diesem empörenden Rettungspaket und fordern einen neuen, vernünftigen Vorschlag:
http://www.avaaz.org/de/eu_people_vs_banks/?vl

Allzu oft werden die wirtschaftliche Zukunft unserer Gesellschaften und die Zukunft unserer Kinder von korrupten Profitinteressen gesteuert, die nicht Menschen im Kopf haben sondern in Hinterzimmern ausgehandelt wurden. Dies ist so ein Moment. Viele Banker und Politiker glauben, das Thema sei zu komplex für uns. Zeigen wir ihnen, wie sehr sie sich täuschen!

Die Themen dieses Tages in einem anderen Jahr :

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10 Antworten zu Unsere Regierungen geben den Banken noch mehr Steuergelder!

  1. ret.- sagt:

    Bankvorstände der Untreue zu überführen, sind in der Vergangenheit allemal gescheitert. Der Staatsanwalt wird ebensowenig den Verantwortlichen der staatlichen Abwicklungsbank FMS Wertmanagement eine Straftat im Umgang mit griechischen Anleihen nachweisen können.

    Der Verlust für den „einfältigen“ deutschen Steuerzahler ist mit acht (8) Milliarden Euro beträchtlich.

    Der Bankvorstand hat es versäumt, die Verluste in Gläubigerversammlungen um 2,56 Milliarden Euro zu drücken. Aber möglicherweise unterstand er der politischen Vorgabe aus dem Bundesfinanzministerium, alle Anleihen – auch die nicht angeforderten – zum Schuldenverzicht einzureichen?

    Es wäre im besonderen Interesse des „dummen“ deutschen Steuerzahlers mehr als nur zu wünschen, dass die Ermittler wenigstens an dieser Stelle Licht ins Dunkel bringen könnten. Denn unklar ist, wer für die Entscheidungen in der Bad Bank verantwortlich ist (im Zweifelsfall wohl „der liebe Gott“)?

    Der mit einer ungewöhnlich großen Aufgabenfülle betraute Vorstandssprecher? Der für die Verluste haftende und weitgehend führungslose Bankenrettungsfonds Soffin? Oder der Bundesfinanzminister von der CDU, dem Fonds und Bank unterstehen?

  2. h - z sagt:

    Ergänzung zum heutigen Kommentar von G. H.

    „Denn Reformen werden geschaffen, um die Lage für die davon betroffenen Menschen zu verschlechtern.“

    „Was sind das für Reformen, die uns Wände voll neuer Gesetze, Novellen und Durchführungsverordnungen bringen? Liberale Reformen sind es jedenfalls nicht. Es sind Reformen, die in immer ausgeklügelter Form Bürger in neue Abhängigkeiten von staatlichen Organen bringen, wenn nicht sogar zwingen“.

    Ludwig Erhard (CDU) Altbundeskanzler

  3. G. H. sagt:

    Brettener Nachrichten am 21. Oktober 2011

    Bangen um die Rente
    Durch die Schuldenkrise steigt die Verunsicherung

    Berlin (dpa). Die Schuldenkrise in Europa lässt die Bundesbürger um ihre Altersversorgung zittern. So rechnet jeder fünfte Berufstätige ab 50 Jahren inzwischen damit, im Alter nicht genügend Geld für den Lebensunterhalt zur Verfügung zu haben. …

    Milliarden (Billionen) Euro für andere – fürs eigene steuerzahlende Volk ist stets kein Geld da. Denn Reformen werden geschaffen, um die Lage für die davon betroffenen Menschen zu verschlechtern.

    Die Selbstbedienungsmentalität und Verschwendung von Steuergeld hat ja kürzlich die abgewählte CDU-Regierung in Baden-Württemberg mit ihrem EnBW-Aktienkauf an den Tag gelegt.

    Frei nach dem Motto: Was die Bundesregierung kann, das können wir auch!
    Oder: Wir können alles – außer haushalten!

  4. G. H. sagt:

    Brettener Nachrichten am 21. Oktober 2011

    „Steuern sinken 2013“ 🙂
    Warum? Weil Bundestagswahlen sind!

    Prognose: Ebenso werden die Renten -üppig- steigen.
    Warum? Weil Rentner auch Wähler sind! 🙂

  5. ghg sagt:

    Antwort für spezi am 19. Oktober 2011

    „Ist das normal, oder sind 98,35% verrückt?“

    Sprüche von politischen Sprücheklopfern sind wie Schall und Rauch (zum Kommentar h – z von heute)

    Die Deutschen sind traditionell ein Radfahrer-Volk – nach oben buckeln, nach unten treten. Der deutsche Michel vertraut hartnäckig seinen „politischen Größen“.

    Die Deutschen haben genau diese Regierung mehrheitlich gewählt und entsprechend verdient.

    Diese Regierung ist eine Zumutung und eine (finanziell sowie personell) unerträgliche Last geworden. Die exzessive Ausgabenpolitik zur Erfüllung der exclusiven und ruinösen Ansprüche dieser angeblichen „Finanzeliten“ kann sich auf Dauer keine Volkswirtschaft leisten.

  6. h - z sagt:

    Die heutigen nimmermüden problemlösenden Pro-Euro Märchenerzähler reden sich heraus und verschanzen sich täglich aufs Neue hinter dubiosen Euro-Fragwürdigkeiten und Ausreden.

    Alles Fisimatenten und Sperenzchen fürs Volk! 🙁

  7. h - z sagt:

    Politische Fachleute zum viel geschmähten Euro

    Die Währungsunion ist ein großer Irrtum, ein abenteuerliches, waghalsiges und verfehltes Ziel, das Europa nicht eint, sondern spaltet. Ralf Dahrendorf (FDP), Dezember 1995

    Ihr könnt darauf vertrauen, dass der Euro eine stabile Währung sein wird. Das funktioniert. Wolfgang Schäuble (CDU) Fraktionschef, Dezember 1996

    Der Euro ist eine außerordentlich stabile Währung, stabiler als zum Beispiel die Mark während der meisten Zeit ihrer 50-jährigen Existenz. Ottmar Issing, Chefökonom der Europäischen Zentralbank, Januar 2000

    Der Euro beruht auf derselben Art von Stabilität wie die Mark. Dafür haben wir mit dem Stabilitätspakt gesorgt. Romano Prodi, damals EU-Kommissionspräsident, September 2001

    Dieses Geld wird eine große Zukunft haben. Helmut Kohl (CDU) Altbundeskanzler, Dezember 2001
    Anmerkung: Wie die blühenden Landschaften in Ostdeutschland nach der Wiedervereinigung?

    Der Euro ist ein riesiger Erfolg. Wenn wir ihn nicht hätten, stünden wir um vieles schlechter da. Theo Waigel (CSU) früherer Bundesfinanzminister, Januar 2009

  8. spezi sagt:

    Ich staune immer wieder, dass wir uns freiwillig von einer „Handvoll“ Menschen (Politiker) regieren lassen.

    Von rund 82 Millionen Einwohnern in Deutschland sind
    in der CDU und SPD jeweils ungefähr eine halbe Million Parteimitglieder.
    Die CSU zählt mehr als 150.000,
    die Linke mehr als 70.000,
    die FDP rund 65.000 und
    die Grünen gut 50.000.
    Die Piraten haben inzwischen 15.000 Mitglieder.
    Quelle: BNN v. 14.10.2011

    Das entspricht einer Quote von ungefähr 1,65%, die über das Geld der restlichen 98,35% bestimmt und noch die Schulden dazu anhäuft!

    Ist das normal, oder sind 98,35% verrückt?

  9. G. H. sagt:

    Die Staatenlenker sehen schon lange nicht mehr klar. – Wann überhaupt?
    Ihre Berater und Vordenker sind ohnehin unqualifiziert. Deren einzige Qualifikation: Das jeweilige Parteibuch.
    Daher führen keine Wege aus der Krise.

    Oder anders:

    Früher oder später kehrt Papiergeld zu seinem inneren Wert zurück – Null.
    Voltaire (1694-1778)

    Oder noch anders:

    Mit Nullen sind wir vollends gesegnet! 🙁

  10. h - z sagt:

    Es hat sich erwiesen, dass eine marktwirtschaftliche Steuerung des Kapitalmarktes nicht möglich ist, sodass er staatlich reglementiert werden muss. Unverzichtbar ist daher ein vom Staat festzusetzender gesetzlicher Ordnungsrahmen für die dortigen Teilnehmer. Ohne diesen bleiben Steuerzahler, Gläubiger und Anteilseigner am ehesten die Verlierer.

    Sinnvolle und zweckmäßige Formen von Kapitalmarktvorschriften müssen durch staatliche Regelungen durchgesetzt werden. Dazu müssen ausgewiesene Fachleute (keine Politiker und Banker) auf die gesetzliche Gestaltung Einfluss nehmen, um aus ihrer Sicht sinnvoll erscheinende Regelungen zu erreichen.

    Hier versagen jedoch seit langem die perfektionistischen Bestrebungen zur „Harmonisierung“ durch EG-Richtlinien. Geschäfte am Kapitalmarkt müssen gestaltet werden. Deren Handhabung ist den Akteuren durch bürokratische Instanzen vorzuschreiben.

    Andernfalls werden sich Banken-, Währungs(Euro)- und Wirtschaftskrise regelmässig wiederholen und von den Währungs- und Wirtschaftspolitikern in Deutschland, Europa und in den USA nicht mehr zu bewältigen sein.

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