Wie entwickeln sich die Arbeitsplätze in der Region?

IG Metall Tagung der Betriebsratsvorsitzenden und Stellvertreter
Gespannte Aufmerksamkeit herrschte bei der Tagung der Betriebsratsvorsitzenden und deren Stellvertreter, zu der die IG Metall Bruchsal nach Büchenau geladen hatte.
Frau Verena Gay von Agentur der Arbeit stellte den von der Agentur entwickelten sogenannten Arbeitsmarktmonitor vor. Mit dem regionalen Arbeitsmarktmonitor will die Bundesagentur für Arbeit den Fachkräftebedarf im Landkreis Karlsruhe genauer ermitteln. Es handele sich um eine Datenbank, in der regional Daten wie die soziale Lage, die Schulabbrecherquote oder der Bildungsschnitt ermittelt würden, erläuterte Frau Gay den anwesenden Betriebsräten. Das damit gewonnene Bild helfe, die Arbeitswelt besser zu verstehen. Mit dem Arbeitsmarktmonitor ist eine gute Diagnose möglich. Er gäbe auf Fragen Antworten, welche für die Arbeitsmarktforscher wichtig sind: „Wie entwickelt sich der Arbeitmarkt in der Region? Was macht eine Region wirtschaftlich stark und stabil?“

„Um weiterhin erfolgreich zu sein bedarf es weiterer Betreuungskonzepte für Kinder in den Betrieben und familiengerechte Arbeitszeiten. Es sei nun Aufgabe der Politik, der Unternehmen und den Gewerkschaften dies gemeinsam umzusetzen“, so Eberhard Schneider, 1. Bevollmächtigter der IG Metall Bruchsal.
Gemeinsam müsste erarbeitet werden, welche Qualifikationen wir in der Region benötigen, um den zukünftigen Anforderungen gerecht zu werden.

Frau Staudte, Leiterin der Agentur für Arbeit Bruchsal, sieht dabei vor allem die älteren und die jungen Arbeitnehmer in der Pflicht sich weiterzubilden.
In einer durch das produzierende Gewerbe geprägten Region ist eine Qualifizierung besonders wichtig. Diese Qualifizierungsmaßnahmen würden von der Agentur für Arbeit geleistet, so Frau Staudte weiter.
Anwesende Betriebsräte bezweifelten teilweise den Sinn von Qualifizierungsmaßnahmen, gerade für ältere Arbeitnehmer. „Dies ist doch nur ein Mittel die Arbeitslosenstatistik zu verschönern“, so einer der Betriebsratsvorsitzenden. Dem widersprach Frau Staudte: „Es gibt keine Altersgrenzen für die Vermittlung und Qualifizierung von Arbeitslosen“.

Eine große Gefahr sahen die anwesenden Betriebsräte bei dem rasant zunehmenden Anteil von Leiharbeit. „Entgegen allen öffentlichen Bekundungen werde Leiharbeit nicht zum Abfedern von Auftragsspitzen genutzt, sondern zunehmend als strategisches Instrument zur Etablierung von Billiglöhnen“, so die anwesende Betriebsräte.
Schneider kündigte eine Initiative der IG Metall an. Sollten sich die politisch Verantwortlichen in Berlin nicht bald dazu durchringen können, den Missbrauch durch die Leiharbeit einzuschränken, so wird die IG Metall eine tarifpolitische Lösung suchen.

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