Neulich am Telefon

von Matthias Menzel
Hallo hier Nuber (Name geändert aber durchaus ähnlich, Rufnummer unterdrückt), ich wollte ihnen zu ihrem Artikel im Internet gratulieren, hörte ich die aufgeregte Stimme eines älteren Mitbürgers am Telefon. Doch bevor ich den Anrufer mit einem „Hallo“ oder „Guten Tag“ begrüßen konnte, fauchte dieser ein aber das meine ich ironisch hinterher. Mir schwante nichts Gutes und ich sollte mich nicht getäuscht haben. Herr Nuber steigerte sich mit vor Aufregung leicht zitternder Stimme zunehmend in eine Beschimpfungsorgie hinein:

Die Fußstapfen von Herrn Metzger sind so groß, da könnten sie sich drin baden, wie kann man nur so arrogant und überheblich sein und so einen dummen Quatsch über einen Bundesverdienstkreuzträger im Internet herumschmieren.

Zu diesem Zeitpunkt des Monologes fand ich es an der Zeit für eine Rückfrage, um welchen meiner Artikel es sich denn handele, aber als Herr Nuber den zaghaften Versuch meine Stimme zu erheben bemerkte, wurde er noch lauter und agressiv: von ihnen will ich überhaupt nichts hören, schnauzte er mich an.

Während der Anrufer nochmals seine „Argumente“, warum er meinen Artikel so furchtbar fand vorbrachte, vor allem die Fußstapfen Herrn Metzgers mußten ihn beeindruckt haben, versuchte ich herauszufinden um welchen Artikel es dem aufgeregten älteren Mitbürger und offensichtlichen Anhänger und Verehrer Paul Metzgers eigentlich ging.

Es konnte sich eigentlich nur um „Der Populist geht nach Hause“ handeln, ein Artikel über den Rücktritt Metzgers vom Amt des KSC-Präsidenten und die eventuellen Folgen dieses „nach Hause Gehens“ für die Stadt Bretten. In dem Artikel hatte ich eigentlich lediglich die Vorwürfe an den Präsidenten Metzger, was seine Amtsführung als Präsident betraf, aus verschiedenen bundesweit erschienen Berichten zusammengefasst und die Frage gestellt, was denn nun „nach Hause“ für ihn bedeuten könnte. Und warum die Karlsruher in nur einem Jahr den Populisten Metzger durchschaut hatten und die Brettener in 24 Jahren eben nicht.

Nicht, dass mir anonyme Anrufe, oder solche unter falschem Namen neu wären, seit dem Bestehen des Internet-Auftritts des BAK und das sind inzwischen immerhin 8! Jahre, durfte ich einige mutige Mitbürger am Telefon begrüßen, die ihr Missfallen an „Nestbeschmutzern“ wie mir zum Ausdruck brachten.

Bei Herrn Nuber war das ein wenig anders, er hatte inzwischen angesetzt seine Argumente (die Größe der Fußstapfen Paul Metzgers!) ein drittes Mal ins Telefon zu brüllen und seine Stimme begann bedenklich zu schwanken, ich hatte den Eindruck, dass er inzwischen das Gespräch stehend und mit geballter Faust fortführte. Es war ihm offensichtlich ein wirkliches, persönliches und mit missionarischem Eifer vorgebrachtes Anliegen, mir die Größe dieser schier unglaublichen Fußstapfen endgültig klar zu machen.

Doch nach einem abschließenden und ich wünsche uns allen, dass Paul Metzger wieder seine Schaffenskraft für Bretten einsetzt und ihnen, er machte die erste kleine Pause um Luft zu holen oder vielleicht auch um das erste Mal in diesem Gespräch nachzudenken, um mir dann zu wünschen, dass sie noch viele, viele solcher Anrufe bekommen!
Ich befürchtete schon er könne jetzt vor Engagement und Aufregung kollabieren, aber Herr Nuber hatte das Gespräch abrupt beendet.

Also meine lieben Mitbürger/Innen, falls Ihnen mal wieder einer meiner Artikel nicht gefallen sollte und Sie gerade, aus welchem Grunde auch immer, schlechte Laune haben sollten, rufen Sie mich doch einfach mal an, auch gerne anonym und mit unterdrückter Rufnummer: 07252/957305.

In diesem Sinne wünschen ich allen unseren Leser/Innen eine besinnliche Weihnachtszeit!

Die Themen dieses Tages in einem anderen Jahr :

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