Leserbrief: Notwendigkeit oder Größenwahn?

Zur anstehenden Erneuerung des Brettener Freibads:
In den vergangenen 30 Jahren ist das Freibad dreimal gründlich saniert worden, letztmalig 2008/2009. Nun steht, so liest man wenigstens in den BNN, eine weitere umfangreiche Sanierung an. Mit einem Kostenaufwand von 17 Millionen, plus 20 Prozent übliche Kostenüberschreitung bei öffentlichen Baumaßnahmen, sind circa 20 Millionen Euro zu finanzieren.
Nach dem Bericht in den BNN über die Informationsveranstaltung des Ortsverbandes der Grünen muss man annehmen, dass hier sich jemand ein Denkmal setzen will! Da war von einem 25-Meter Schwimmbecken aus Edelstahl und einem neuen Gebäude zwischen Eingangsbereich Freibad und Hallenbad die Rede. Auch soll es in das Saunagebäude reinregnen und deshalb ist der Umbau des Saunatraktes vorgesehen. Ein Dachdecker kann das Leck nicht abdichten?

In den vergangenen Jahrzehnten hat man immer und überall die Schwimmbecken betoniert und danach mit Keramikfliesen ausgekleidet. Diese Bauweise hat sich auf allen fünf Kontinenten bewährt. Außerdem werden internationale Wettkämpfe auf 50-Meterbahnen ausgetragen, da wäre der Bau eines 25-Meter Beckens doch ein Rückschritt.

Die Goldkante am Beckenrand und die echten Perserteppiche im Eingangsbereich hat man noch nicht genannt! Haben wir es hier mit einem Problem „Stuttgart 21“ im Kleinen zu tun?
Wie sieht das Kosten-Nutzenverhältnis bei 50 bis 70 Schönwettertagen pro Badesaison aus?
Gibt es in Bretten nicht wichtigere Projekte?
Was sagen die gewählten Volksvertreter dazu?
Bei einer Staatsverschuldung von 1,72 Billionen und einer pro Kopf Verschuldung von 21 025 Euro sollte doch endlich Schluss sein mit dem Geld verschleudern!
Was ist mit dem Generationenvertrag, der Verringerung des CO2-Ausstoßes und der Finanzierung der Integrationskosten?

Franz Gorn
Max-Planck-Straße 4
Bretten

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Eine Antwort zu Leserbrief: Notwendigkeit oder Größenwahn?

  1. G. H. sagt:

    Wohl eher, jedoch klarer Größenwahn!

    Das Gleiche gilt für die gestern mehrheitlich beschlossene völlig überflüssige Großinvestition des Brettener Hallenbades von ca. 16 Millionen Euro!

    Und das (fast) alles mit nachteiligen Finanzierungen, welche Brettener Steuerzahler und Brettener Stadtwerke-Kunden zu stemmen haben.

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