Sparzwänge

Noch auf Jahre hinaus werden die Folgen der Finanz- und Wirtschaftskrise die Haushalte von Landkreis und Gemeinden belasten. Die Welt geht davon nicht unter, aber die Spielräume sind sehr eng geworden. Eigentlich sind gar keine mehr vorhanden. Nur noch eisernes Sparen hilft, um wieder in die Gänge zu kommen. Aber wo, bitte sehr, soll gespart werden? Bei den Freiwilligkeitsleistungen eines öffentlichen Haushaltes? Das bringt außer einer vielleicht optischen Beruhigung, weil man etwas gestrichen hat, kaum etwas. Freiwilligkeitsleistungen spielen in einem Gemeindehaushalt eine quantitativ nebensächliche Rolle. Qualitativ allerdings eine entscheidende. Sport, Kultur, ein breites soziales Engagement lassen sich mit ein bisschen Geld entscheidend unterstützen – Kürzungen oder gar vollständige Streichungen hätten fatale Auswirkungen auf das Gemeinwesen, minimale auf den Kommunalhaushalt. Wer ernsthaft sparen will, muss das Thema Standards angehen. Wenn bis zum Randstein eines Kreisverkehrs oder zur Rutschbahnbreite im Kindergarten alles auf einem Niveau von 110 Prozent diskutiert wird, kostet das Geld. Nur ein klein wenig runter von den zugegebenermaßen tollen Standards heute – und man spart viel Geld, ohne dass jemand Schaden nimmt.
Matthias Kuld

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2 Antworten zu Sparzwänge

  1. Dor./Kais. sagt:

    Ein leider äußerst schwacher Bericht von Herrn Kuld.

  2. mm sagt:

    da kennt der von mir eigentlich sehr geschätzte Redakteur aber Brettener Verhältnisse schlecht! Hier sind Kosten der Freiwilligkeitsleistungen ein erheblicher Teil des defizitären Gemeindehaushaltes!

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