Krankenversicherung : IG Metall Bruchsal gegen Kopfpauschale

Die IG Metall Bruchsal fordert ein Solidaritätspaket für die Gesetzliche Krankenversicherung, um das vorhandene Defizit abzubauen.
Die Bruchsaler IG Metall warnt vor der Einführung einer Kopfpauschale, dem Einfrieren der Arbeitgeberbeiträge und einer Kürzung der festgelegten Steuerzuschüsse für die Gesetzliche Krankenversicherung. „Die Versicherten müssen seit langem eine Mehrbelastung von 15 Milliarden Euro pro Jahr tragen“, sagte der IG Metall-Bevollmächtigte Eberhard Schneider. Die Kopfpauschale würde in jedem Fall dazu führen, dass die 70 Millionen versicherten Arbeitnehmer sowie Rentner alle Kostensteigerungen und Defizite alleine ausbaden müssten. Schneider: „Ein solcher Systembruch ist und bleibt völlig inakzeptabel.“

Die Gewerkschaft schlägt einen Solidaritätspakt für die Gesetzliche Krankenversicherung (GKV) vor, um das drohende Zehn-Milliarden-Defizit 2011 auszugleichen und die Finanzierung langfristig auf eine solide Grundlage zu stellen. Dazu fordert die IG Metall die volle paritätische Beteiligung der Arbeitgeber, die Einbeziehung der Kapitaleinkünfte sowie der Privaten Krankenversicherung in den Finanzausgleich. Daneben sei es erforderlich, die Steuerzuschüsse für Arbeitslosengeld-II-Bezieher auf das Niveau der durchschnittlichen Ausgaben pro Versicherten anzuheben.

Die IG Metall fordere die Rückbesinnung auf den Solidaritätsgedanken, der sich – wie die Kurzarbeit belegt – gerade in der Krise mehr als bewährt habe. Die paritätische Beteiligung der Arbeitgeber sei schon deshalb geboten, um die Belastungen der GKV durch arbeitsbedingte Erkrankungen in Höhe von 17 Milliarden Euro jährlich endlich in den Griff zu bekommen

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3 Antworten zu Krankenversicherung : IG Metall Bruchsal gegen Kopfpauschale

  1. qt sagt:

    Antwort für mm

    Solidarität im öffentlichen Gesundheitswesen ist möglich.
    Weg mit der Beitragsbemessungsgrenze. Sodann haben wir genügend Einnahmen.
    Weg mit den vielen Krankenkassen und kassenärztlichen Verbänden. Sodann wird genügend Geld vorhanden sein.
    Im gesetzlichen Krankenkassenwesen besteht ein Unwesen, weil immer nur die anderen (Beitragszahler) mehr zahlen sollen. Mit deren (Mehr-)Zahlungen wird bald „das Ende der Fahnenstange“ erreicht sein.

  2. mm sagt:

    dazu passen doch folgende Angaben aus einem Artikel der Zeit, vom März diesen Jahres:
    Top-Verdiener unter den Krankenkassenmanagern ist der Chef der Techniker Krankenkasse Norbert Klusen. Sein Grundgehalt stieg um 25.000 Euro auf 271.000 Euro.[…]
    DAK-Chef Herbert Rebscher, dessen Kasse seit Februar Zusatzbeiträge von acht Euro pro Monat erhebt, rund 235 000 Euro, Barmer-Chefin Birgit Fischer etwa 203 000 Euro. Das waren jeweils rund 4000 Euro mehr als 2008.Der Chef der AOK Bayern, Helmut Platzer, konnte sich zusätzlich zum Gehalt von 176.000 Euro über einen Bonus von 50.820 Euro freuen.

  3. Wit./MD sagt:

    Ganz nebenbei: Die drittgrößte deutsche gesetzliche Krankenkasse – die DAK – Deutsche Angestellten Krankenkasse soll vor dem finanziellen Kollaps stehen.

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