Chance zur positiven Entwicklung der Innenstadt

„Beim Haushalt 2011 wird’s bitterböse“
Geschäftsleute im Gespräch mit OB Martin Wolff
Von unserem Redaktionsmitglied Rudolf Baier
Bretten. Als Fraktion sind Brettens Unternehmer mit der VBU/FDP in der Kommunalpolitik direkt vertreten. Wenn aber der Oberbürgermeister zur Generalversammlung des Vereins VBU kommt, ist das willkommene Gelegenheit, Positionen auszutauschen, Wünsche und Möglichkeiten zu erörtern. So am Mittwochabend im Bürgersaal des alten Rathauses, wo OB Martin Wolff den Firmeninhabern und Selbständigen nach Abwicklung der Vereinsregularien Rede und Antwort stand.

Wobei der neue Chef der Stadtverwaltung gleich zu Beginn deutlich machte, dass für städtische Wohltaten vorerst kein Spielraum mehr besteht. „Mit der Gewerbesteuer hat es nicht so hingehauen wie es im Doppelhaushalt geplant war. Damit müssen wir leben und die Standards herunterfahren“, stellte Wolff fest und kündigte an: „Beim Haushalt 2011, da wird’s bitterböse. Da bleibt es nicht bei Pauschal-Kürzungen, sondern wir müssen auch an die Strukturen heran gehen“, sagte Wolff zu den Beratungen des Haushalts 2011, die noch vor der Sommerpause beginnen sollen. Er hoffe, dass 2012 die Talsohle durchschritten sei und sich ein Silberstreif am Horizont zeige.

Eher positiv, was Wolff von seinen Bemühungen um die Belebung der Innenstadt zu berichten hatte: „Heftig in Gesprächen“ sei er mit mehreren möglichen Investoren für den Bereich Sporgasse. Noch vor der Sommerpause sollen diese in konkrete Vorschläge münden, um dann im Gemeinderat diskutiert werden zu können. Um welche Branchen es dabei gehen könnte, behielt der OB für sich. Deutlich machte er aber, dass der Abriss des von der Stadt gekauften ehemaligen Kaufhauses Schneider kaum zu umgehen sei. „Ein Erhalt ergibt eigentlich keinen Sinn.“
Wie sehr die Insolvenz und die Schließung des Kaufhauses die Geschäftsleute berührt, hatte Andreas Drabek, der Sprecher der Fachgemeinschaft Handel, schon in seinem Jahresrückblick deutlich gemacht. „Nach der Schneider-Schließung wurden die negativen Entwicklungen in der Innenstadt deutlich.“ Diese könnte noch weiter gehen, etwa durch den angekündigten Umzug der einzigen Brettener Buchhandlung auf das Malag-Areal.

Drabek berichtete, der Handel sei mit seinen in einer Agenda aufgelisteten Wünschen und Vorschlägen bei Martin Wolff auf offene Ohren gestoßen. „Wir werden eingebunden und ernst genommen.“ Der Führungswechsel im Rathaus sei eine Chance, die Innenstadt positiv zu entwickeln. Eines der größten Probleme seien die kleinen Einheiten bis maximal 200 Quadratmeter, schwer geeignet für einen konkurrenzfähigen Einzelhandel. Deshalb sei es wichtig, das Schneider-Areal für großflächigen Einzelhandel zu nutzen.

Wünsche an die Stadt haben die Geschäftsleute noch viele, und nicht alle lassen sich erfüllen. So darf die Verwaltung bei der Vergabe von Aufträgen heimische Firmen nicht bevorzugt behandeln, machte Wolff deutlich. Immerhin können die Geschäftsleute auf der Stadt-Homepage im Internet erfahren, welche Aufträge aktuell öffentlich ausgeschrieben werden.

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