Leserbrief zur Pressemitteilung vom 29. April 2010: Stadt bittet um Unterstützung bei Befragungen für Einzelhandelskonzept

Städte sollten wissen, wie dringlich das Problem der Leerstände ist – auch in Bretten. Sind diese langfristig und umfassen sie mehrere Ladenlokale, wird der so genannte Branchenmix nachhaltig gestört. Dadurch verliert der Standort Bretten erheblich an Attraktivität. Die gesamte Geschäftslage gerät in einen bedrohlichen Abwärtstrend. Gegenmaßnahmen wurden zumeist nur unzureichend, zu spät und zu unkoordiniert ergriffen. Um die Gefahr von Leerständen bereits im Vorfeld zu erkennen, hätte sich die Stadt Bretten mit ihrer Stadt- und Handelsentwicklung an kontinuierlich erhobenen regionalen Marktdaten orientieren müssen. Das Kraichgau-Center zu schaffen war dafür kontraproduktiv.

Die Bekämpfung des Leerstands und der Erhalt, die Pflege und Optimierung bestehender Flächen sind eine Daueraufgabe für die Stadt und den Einzelhandel. Die Kommunen müssen dazu von einer Politik der Erweiterung hin zu einer Politik der Bestandspflege wechseln. Vor allen müssen die Eigentümer der Immobilien ins Boot geholt werden. Im Rahmen von Kooperationsformen wie Immobilien- und Standortgemeinschaften – gelingt wegen verbreitetem Egoismus von Verantwortlichen im nördlichen Landkreis Karlsruhe kaum – sollten auch ungewöhnliche Lösungen verfolgt werden. Befristete, öffentlich oder privat finanzierte Mietzuschüsse für innovative Nutzungskonzepte oder die Bereitstellung von Gründerflächen in leerstehenden Immobilien dürfen nicht tabu sein.

Die Fehler der Vergangenheit, in der man der Ausbreitung von Einzelhandelszentren an der Peripherie freien Lauf ließ, haben zum Ausbluten der Innenstadt und der heutigen Situation geführt. Dies muss gestoppt werden, um wieder eine attraktive Innenstadt zu bekommen und gleichzeitig dort die Nahversorgung zu sichern. Nicht mehr Geschäftsflächen, sondern attraktivere mit einem kundenfreundlichen Branchenmix sind anzustreben.

Der Verfasser möchte namentlich nicht genannt werden, ist dem BAK aber bekannt.

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12 Antworten zu Leserbrief zur Pressemitteilung vom 29. April 2010: Stadt bittet um Unterstützung bei Befragungen für Einzelhandelskonzept

  1. eidechse sagt:

    schade eigentlich, manchmal gings hier ganz gut ab! Aber jetzt kann mans langsam echt vergessen 🙁

  2. Schlaule sagt:

    @blogleser: gibs auf, das lohnt sich hier nicht, sind ein Haufen selbstgerechter Besserwisser, wahrscheinlich alle Ü60 oder schlimmer…

  3. zyw. sagt:

    Ganz einfach, man erfährt es von Schlaule!!!.

  4. zyw. sagt:

    Wie soll ich ein Niveau von Blogleser erkennen?

  5. Schlaule sagt:

    wahrscheinlich liegt beim Anonymus Profilneurose gepaart mit voller Hose vor, eine nicht unübliche Kombination!!

  6. Blogleser sagt:

    beim Kommentieren scheint ein Pseudonym hier aber normal und üblich zu sein, sonst gäbe es hier nämlich garnichts zu lesen! Aber dass inzwischen auch Artikel von anonymen „Kapazitäten“ und Pseudo-Fachleuten beim BAK zugelassen werden, senkt doch das Niveau beträchtlich!

  7. Lars sagt:

    Für den Blogleser
    Meint er sich selbst?

  8. mfr. sagt:

    An Blogleser
    „Anonym stänkern kann doch jeder!“
    Stimmt so beim Blogleser.

  9. mm sagt:

    der BAK hat sich sehr wohl bereits mehrfach in dieser Sache engagiert, zuletzt zusammen mit den Händlern in der Aktion „Geisterstadt„. Wer liest ist klar im Vorteil!

  10. Blogleser sagt:

    typischer Schlaumeier, weiß alles besser, will aber anonym bleiben. Warum entwickelt der BAK kein eigenes Konzept zur Innenstadtentwicklung? Anonym stänkern kann doch jeder!

  11. -az- sagt:

    „öffentlich oder privat finanzierte Mietzuschüsse“…

    …können durch umsatz– oder gewinnabhängige Mieten ersetzt werden. Wenn das Unternehmen nach der Anlaufphase mehr Erfolg hat, bekommt der Vermieter wesentlich mehr Geld. In der Anlaufzeit oder bei Konjunkturschwankungen eben weniger. Eine flexible Miete erlaubt dem Unternehmen die Kosten flexibler zu halten und der Vermieter hat zumindest keinen Mietausfall, was beim Auszug des Mieters auf jeden Fall so ist. (Siehe Leerstände) Bei intelligenter Risikoverteilung haben beide Parteien nur Vorteile.

  12. -Ger.-Luk.- sagt:

    Für neu angesiedelte und (überflüssigerweise anzusiedelnde) Einzelhandels-Ketten (letztmals Kraichgau-Center) sind die „alteingesessenen“ Anbieter in der Fußgängerzone bzw. im innerstädtischen Bereich im Zweifelsfall nichts weiter als unliebsame Konkurrenten, die es auszuschalten gilt.

    Und Vertreter großer Ketten haben in der Regel immer den (werbe- und marketingtechnisch) längeren Atem. Und bei der Präsentation des Einzelhandelskonzepts bleibt dann womöglich ein völlig austauschbares, persönlichkeitsloses Warenangebot, das genauso auch in hunderten anderen Städten existiert.

    Dies ist die zielstrebige Verneinung eines Alleinstellungs-Merkmals für den Einzelhandel der Stadt Bretten. Der Status Quo ist schon seit vielen Jahren kaum zu ertragen.

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