Freie Fahrt nach genau zwölf Monaten

Erst Anfang Juni sollen die Arbeiten in der Hans-Sachs-Straße abgeschlossen sein
Straße auf, Straße zu wegen der vielen Leitungen
Von unserem Redaktionsmitglied Rudolf Baier
Bretten. Ein volles Jahr lang müssen die Anwohner der Hans-Sachs-Straße im Brettener Hausertal mit der Baustelle leben. Am 2. Juni vergangenen Jahres wurde mit den Arbeiten zur Komplett-Erneuerung der Straße samt Gehwegen und allen darin verlegten Leitungen und Rohren begonnen. Und für den 4. Juni dieses Jahres ist nach aktuellem Plan die Fertigstellung vorgesehen, informierte Walter Gruber, der Leiter des städtischen Bauamtes, gestern bei einem Lokaltermin mit Oberbürgermeister Martin Wolff.

Der jetzt zu Ende gehende Winter hatte seinen Anteil daran, dass die Arbeiten sich in die Länge ziehen. Vom 20. Dezember an bis zur vergangenen Woche lag die in zwei Lose aufgeteilte Baustelle im Winterschlaf. Sechs Wochen gingen gegenüber dem Zeitplan verloren, allerdings hatten die Bauleute zuvor einen Vorsprung von 14 Tagen heraus gearbeitet. Ursprünglich war der Abschluss der Arbeiten für den 30. April avisiert, nun wird es einen Monat länger dauern, bis die fast einen Kilometer lange Straße im Westen der Kernstadt fix und fertig ist.

Dass es so lange dauert, liegt vor allem an den diversen Rohren und Leitungen, die vor rund 50 Jahren verlegt wurden und die auch Anlass für die Komplett-Erneuerung waren. Denn die alten Gas- und Wasserrohre aus Eisenguss waren morsch, der Abwasserkanal war von aggressiven Abwässern angegriffen und zerbröselte. Jetzt kommen Abwasserleitungen und Gasrohre aus Kunststoff in die Erde dazu Wassserrohre aus Stahlguss. Auch die Stromversorgung, bisher in überirdischen Leitungen mit Dachständern geführt, wird unter die Erde verbannt. Und die Telekom hat sich – nach intensiver Intervention der Stadtverwaltung – entschlossen, ihre unterirdischen Telefonkabel durch neue zu ersetzen. „Die wollten eigentlich ihre alten Leitungen liegen lassen. Aber da hätten wir in kurzer Zeit für Reparaturen die Straße wieder aufgraben müssen“, erklärte Bernd Hausner vom Stadtbauamt. Die diversen Leitungen im Straßenraum sind auch der Anlass dafür, dass Fahrbahn und Gehwege wiederholt aufgegraben, zugefüllt und erneut aufgegraben werden müsssen, war bei der Baustellenbesichtigung gestern zu erfahren. Denn erst müssten die neuen Rohre verlegt werden, bevor man die alten ausgräbt – das verlange die Sicherheit.

Waren die Baukosten ursprünglich auf 2,16 Millionen Euro veranschlagt, rechnet Bauamtsleiter Gruber nun mit 2,3 Millionen. Eine wesentliche Ursache dafür sei, dass der Untergrund weniger tragfähig war als ursprünglich angenommen und zusätzlicher Aufwand getrieben werden musste, damit die neue Straße auch dauerhaft stabil ist.

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3 Antworten zu Freie Fahrt nach genau zwölf Monaten

  1. Ro. St. sagt:

    Was tut die Aufsicht der örtlichen Bauüberwachung?

  2. Ro. St. sagt:

    Hat man im Brettener Rathaus schon mal was von

    Koordination

    gehört?

  3. ernst./K sagt:

    Ein Tiefbau-Trauerspiel!

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