Mit Tempo 100 durch die Talbachstraße

Kontrolleure stellten 2009 in Bretten fast 5 000 Verstöße fest / Weniger Fahrzeuge geblitzt
Von unserem Redaktionsmitglied Joachim Schultz
Bretten. Die Zahl der gemessenen Tempoverstöße auf Brettener Straßen ging zwar 2009 in der Menge zurück, doch gleichzeitig wurden deutlich mehr Ausreißer nach oben erwischt. 34 Fahrern war die vorgeschriebene Höchstgeschwindigkeit ziemlich egal. Laut einer Statistik des Brettener Ordnungsamts überschritten diese Raser das Tempolimit um mehr als 30 Stundenkilometer. Insgesamt 4 980 Überschreitungen stellten die Kontrolleure 2009 fest, 67 701 Fahrzeuge durchfuhren die Messeinrichtung. Etwa jedes 14 kontrollierte Fahrzeug war zu schnell unterwegs (7,3 Prozent). Ein spürbarer Rückgang, wenn man die aktuellen Zahlen mit dem Ergebnis aus dem Jahr 2008 vergleicht. Seinerzeit wurden 57 327 Fahrzeuge kontrolliert, davon fielen 5 443 Fahrer negativ auf – das entspricht einer Beanstandungsquote von 9,5 Prozent.

Das Überwachungspersonal war 2009 an mehr Tagen im Einsatz, gleichzeitig wurden mehr Straßen überwacht. 52 Messtage, 2008: 36, verzeichnet die Jahresbilanz 2009. An 46 Orten im Stadtgebiet, 2008 waren es 38, setzte man entweder die „Lichtschrankenmessung“ oder das „Radar“-Messgerät ein. Beliebte Kontrollstellen sind in der Nähe von Schulen, an Schulwegen, vor Kindergärten oder bei Altenheimen.

Das Gros der Temposünder, das waren 3 154 Fahrer, überschritt die maximal zulässige Geschwindigkeit um bis zu zehn Stundenkilometer. 1 165 Fahrzeuglenker fielen auf, weil sie zwischen elf und 15 Stundenkilometer zu schnell unterwegs waren. 414 Fahrer wurden geblitzt, als sie das Tempolimit zwischen 16 und 20 Stundenkilometer überschritten. Einen rasanten Fahrstil legten 239 Fahrer (2008: 197) an den Tag: Sie fuhren zwischen 21 und 40 Stundenkilometern zu schnell durch die Kontrollstelle. Acht Raser missachteten das Tempolimit um mehr als 40 Stundenkilometer. 2008 blitzte man fünf Raser, die ähnlich kopflos unterwegs waren.

Unrühmlicher Spitzenreiter war ein Fahrer auf der Bundesstraße 293 bei der Abfahrt nach Dürrenbüchig. Er hatte 153 Sachen drauf statt der erlaubten 70 Stundenkilometer. Zwei weitere drastische Tempoverstöße fallen ebenso auf: Im Wannenweg (Bretten) betrug die gemessene Höchstgeschwindigkeit 67 Kilometer pro Stunde, erlaubt ist dort Tempo 30; durch die Talbachstraße (Neibsheim) raste ein Fahrer mit sage und schreibe 100 Stundenkilometer – zulässig sind 50 Stundenkilometer. Diese schwarzen Schafe und 50 weitere ertappte Raser wurden für ihre gefährliche Fahrweise zeitweise aus dem Verkehr gezogen. Außerdem gab es eine Geldbuße.

Die Einnahmen der städtischen Bußgeldstelle belaufen sich 2009 auf rund 255 000 Euro. In diesen Topf fließen die Verwarnungs- und Bußgelder aus verschiedenen Verstößen, zum Beispiel Falschparken (2 077 Knöllchen), Telefonieren am Steuer (115 Fälle), Missachtung der Gurtpflicht (71 Verstöße) oder Überholen im Überholverbot (45).
Zur „Verbesserung der Verkehrssicherheit im Brettener Stadtgebiet und zur Verkehrserziehung“ hat die Straßenverkehrsbehörde im Rathaus mittlerweile 14 stationäre Geschwindigkeitsmessgeräte angeschafft. Diese Geräte sind so ausgestattet, dass sie Daten zum Verkehr an dem jeweiligen Standort sammeln. Bis Mitte März soll diese Messgeräte an ihren Standorten in der Kernstadt sowie in den Stadtteilen abgeschlossen sein. Es sind die Standorte: Breitenbachweg, Bürgerstraße (Bauerbach), Derdinger Straße, Eppinger Straße (Gölshausen), Georg-Wörner-Straße, Heilbronner Straße, Hügellandstraße (Büchig), Knittlinger Straße (Ruit), Melanchthonstraße, Nussbaumer Straße (Sprantal), Pforzheimer Straße, Steinzeugstraße (Diedelsheim), Talbachstraße (Neibsheim) und Weißhofer Straße.

Die Themen dieses Tages in einem anderen Jahr :

• Ohne Landeshilfe schafft es Bretten nicht - 1987
• Leserbrief : Ein Umweltfrevel erster Klasse - 2004
• Einsturzgefahr nach Großbrand - 2007