Sportplatz-Plan für die Schublade

Für ein drittes Sport-Areal im Grüner hat die Stadt kein Geld mehr
Kunstrasen für den vorhandenen Platz
Von unserem Redaktionsmitglied Rudolf Baier
Bretten. Im Sportzentrum Im Grüner wird es bis auf weiteres bei zwei Sportplätzen bleiben. Der Bebauungsplan für einen dritten Platz wird zwar fertiggestellt. Aber dann kommt er in die Schublade und bleibt so lange drin, bis die Finanzlage der Stadt eine Realisierung erlaubt. So der Beschluss des Gemeinderats. Damit hat das Gremium ein Vorhaben gestoppt, das es vor eineinhalb Jahren selbst auf den Weg brachte. Im Juli 2008 war das Bebauungsplanverfahren auf den komplett über drei Millionen Euro teuren Platz beschlossen worden – zu einer Zeit, als man noch über reichlich sprudelnde Einnahmequellen verfügte. Mittlerweile ist das deutlich anders geworden.

Und so wirklich notwendig sei der dritte Platz eigentlich auch nicht – jedenfalls für den Schulsport, befand CDU-Sprecher Jürgen Fetzner. Den Nutzen hätten vor allem der VfB und der Turnverein. Die Fortführung des Verfahrens wecke „eine Erwartungshaltung in den Vereinen, die wir nicht erfüllen können“. Die Finanzlage der Stadt lasse da keinen Spielraum. Auf absehbare Zeit sei der neue Platz nicht zu finanzieren. Für machbar hält es Fetzner allenfalls, auf dem vorhandenen Platz strapazierfähigen Kunstrasen einzubauen, der eine intensivere Nutzung zulässt.

Volle Zustimmung erhielt die CDU von Heidemarie Leins (FWV/LUB). Und auch Heinz Lang (SPD) stellte die Frage, ob der Bedarf tatsächlich nachgewiesen sei. Da das Planungsverfahren aber mittlerweile sehr weit fortgeschritten sei, solle man den Bebauungsplan auch fertigstellen – um ihn anschließend in die Schublade zu legen. Bei Bedarf könne man ihn dann herausholen und verwirklichen.

„Die Diskussion über die Notwendigkeit hätten wir beim Aufstellungsbeschluss führen müssen“, stellte Otto Mansdörfer (Grüne) fest und schlug vor, das laufende Verfahren „jetzt ordentlich zu Ende zu bringen“. Ein Stopp zum jetzigen Zeitpunkt hieße, alle Vorleistungen in den Müll zu werden.“
Auch Gerd Bischoff (FDP/VBU) befand, es wäre schade, die so weit fortgeschrittenen Arbeiten verfallen zu lassen. Bestätigt wurde er durch Stadtplaner Ulrich Braun, der erklärte, durch das Abschließen des Verfahrens entstünden keine weiteren Kosten mehr.

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6 Antworten zu Sportplatz-Plan für die Schublade

  1. pp sagt:

    Es gehören noch wesentlich mehr unbezahlbare Visionen in die Schublade! 🙂

  2. -Cath.D. sagt:

    Wissen die überhaupt, worüber sie diskutieren?

  3. kutt. sagt:

    „Im Juli 2008 war das Bebauungsplanverfahren auf den komplett über drei Millionen Euro teuren Platz beschlossen worden“…

    Für eine freiwillige städtische Aufgabe:

    Investitionskosten 3.000.000 €
    Folgekosten 360.000 € – 600.000 €

    Bei Sportplätzen gelten jährliche Folgekosten von 12 – 20 Prozent
    der gesamten Baukosten.

  4. /Red/ sagt:

    @ l-rd am 29.1.2010

    Es reden die so genannten Fraktionssprecher.
    Warum?
    Die wurden speziell dafür vorgesehen!

  5. pp sagt:

    Er gehört tatsächlich in die Schublade! 🙂

  6. l-rd sagt:

    Auffallend ist, es reden meist die Fraktionsvorsitzenden.
    Haben die übrigen Mitglieder der Fraktionen das gleiche Rederecht?

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