Der Milchmädchenrechner
Wieder einmal wurde meine Aufmerksamkeit durch einen Artikel der Kollegen von bruchsal.org auf ein brisantes Thema gelenkt. Die hatten den ehemaligen Kämmerer von Bruchsal, Klaus Notheis, nach den Gründen seines Ausscheidens aus den Diensten der Stadt befragt. Der gab an, der Grund sei ein Taschenrechner gewesen, überreicht von Ex-OB Doll. Dabei handelte es sich um den sogenannten Milchmädchenrechner , der laut des Lieferanten, der Firma Antipreneur-Shop, ideal ist für alle, die große Summen zu verschleudern haben .
Weitere, für Kämmerer unverzichtbare Features sind : Einfach für jeden, der es mit dem Genaunehmen nicht so genau nimmt; Ohne überflüssige Tasten wie „Minus“ und „Geteilt durch“; „Devisenkreislauf“-Taste, „20 Prozent teurer“ und die ebenso neue und unverzichtbare Funktion „Pi mal Daumen“. Oder kürzer In Zeiten von Wirtschaftskrise und Milliardenkrediten darf einem der eigene Taschenrechner keinen Strich durch die Rechnung machen!
Abgerundet wird dieses ideale Arbeitsgerät für die kommunale Finanzverwaltung durch den Schnäppchen-Preis von 480€.
Herrn Notheis war wohl die Abneigung gegen die Benutzung eines derartigen Arbeitsgerätes die Kündigung wert, in Bretten deutet vieles darauf hin, dass Stadtkämmerer Leonhardt in Bretten diesen Rechner schon seit Jahren sein eigen nennt. Ob er deshalb eine Kündigung in Erwägung zog, ist uns nicht bekannt.
„Wann ist eine Sache es wert, getan zu werden? Wenn die Leute freiwillig
dafür bezahlen.“
Zitat: B. Bonner
Und wer bezahlt schon freiwillig für „aufgezwungene“ Leistungen?
An mm von heute
Ohne jede Haftung bei den Geldausgaben schmiert sich das öffentliche Finanzsystem selbsttätig!
@ mm
Und weil es für öffentliche Mehrheitsentscheider keine Haftung gibt, benötigen diese vom arbeitenden Volk regelmäßig Steuern, Abgaben, Beiträge u.v.a.m., um sie mit vollen Händen auszugeben.
@konrd. : oder die Konsequenzen zu ziehen, wie Herr Notheis! Die Frage ist doch, wie weit jemand bereit ist mitzuspielen. Aber solange es keine Haftung für den Umgang mit öffentlichen Geldern gibt…
Was sollen die von finanziellem Leid geplagten Kämmerer denn anders tun?
Sie haben stets die finanzpolitischen oft sachfremden Beschlüsse der Kommunalpolitiker ohne Wenn und Aber durchzuführen!