25 Hektar Douglasien sollen für Frösche fallen

Naturschutz besteht auf Rodung im Rüdtwald
Brennholz nach wie vor stark gefragt
Von unserem Redaktionsmitglied Rudolf Baier
Bretten. Nach der Rodung von mehr als 20 Hektar Rüdtwald für die Erweiterung des Industriegebiets Gölshausen soll nun an 25 Hektar Douglasienbestände die Axt angelegt werden – auf Initiative des Naturschutzes, der den dort heimischen Springfröschen bessere Lebensbedingungen sichern möchte. Das erfuhren die Brettener Gemeinderäte bei der Vorlage des Hiebs- und Kulturplans für den Brettener Stadtwald in ihrer Sitzung am Dienstag.

Die eigentlich noch hiebsunreifen Nadelbäume sollen demnach mittelfristig eingeschlagen und durch Laubbäume ersetzt werden. Sowohl Oberbürgermeister Metzger als auch mehrere Mitglieder des Gemeinderats äußerten ihr Unverständnis über diese Vorgabe des Naturschutzes.

Die aktuellen Nachrichten aus dem Brettener Stadtwald, die Bernd Schneble vom Forstamt des Kreises vortrug, waren gemischt. Einerseits habe sich das Wetter im zu Ende gehenden Jahr günstig auf den Wald ausgewirkt. Andererseits sei eine Vermehrung der Schwammspinner-Gelege zu beobachten, die im übernächsten Jahr zu einer Massenvermehrung führen könne.

Auf der wirtschaftlichen Seite macht sich auch im Brettener Stadtwald die Krise bemerkbar. „Der Export läuft nicht mehr so gut“ sagte der Forstexperte und bezog das insbesondere aufs Laubholz. „Der Markt ist verunsichert. Wir müssen abwarten.“ Gutes Buchenstammholz ist im abgelaufenen Jahr komplett nach China verkauft worden. Dies sei, so betonte Schneble auf Nachfragen, ökologisch kein Problem. Denn die Schiffe, die Waren aus China nach Europa transportieren, nehmen die Stämme auf dem Rückweg als Ballast an Bord. Nach wie vor stark sei die Nachfrage nach Brennholz, erfuhren die Gemeinderäte. Knapp 3 000 Festmeter Laubholz sind im Hiebs- und Kulturplan 2010 für diese Verwendung vorgesehen. Insgesamt sollen 17 000 Festmeter eingeschlagen werden. Das entspricht dem zehnjährigen Plan und bedeutet tatsächlich einen Zuwachs an Holz. Denn der geplanten Nutzung von 8,7 Festmeter pro Jahr und Hektar steht ein Zuwachs von 9,7 Festmeter gegenüber.

Die wirtschaftliche Lage des Waldes wird von der Verwaltung als zufriedenstellend bezeichnet. Mit den aus der Holzernte erzielten Überschüssen können die anderen Maßnahmen wie Wegebau, Naturschutz, Ausbildung, Grillhütten und Spielplätze, Wanderwege und Sitzbänke finanziert werden. 2009 wird ein Überschuss erwartet, im nächsten Jahr dürfte er aber spärlicher ausfallen, erfuhr der Gemeinderat.

Die Themen dieses Tages in einem anderen Jahr :

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4 Antworten zu 25 Hektar Douglasien sollen für Frösche fallen

  1. Polak sagt:

    der Redakteur scheint in etwa die gleiche Denke wie Herr Metzger zu haben, der hatte ja auch schon mal die „Investitionen pro Frosch“ berechnet. Alles nur, um die Bemühungen des Umwelt- und Naturschutzes ins Lächerliche zu ziehen. Dabei soll man vergessen, wo die Umweltzerstörer wirklich sitzen, im Rathaus nämlich!

  2. hape sagt:

    Über wie viele Jahre erstreckt sich hier ein mittelfristiger Einschlag?

  3. Blogleser sagt:

    schon die gewählte Überschrift zeigt welche Intentionen der Redakteur Baier hatte. Immer leicht provokativ, wenn’s ungefährlich ist!

  4. mm sagt:

    Unverständnis beim Ober-Waldvernichter und seinen Helfern, für eine Maßnahme deren Sinn sie nicht verstehen. Wer hat denn den ganzen Wahnsinn ins Rollen gebracht? Wer wollte, koste es was es wolle, die Waldvernichtung im Rüdtwald? Geradezu absurd lächerlich!

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