Leserbrief: Magere Perspektive für Bruchsal

Zu „2011 Startschuss für Krankenhausneubau“ vom 6. November:
In der Sitzung am 27. September 2005 wurde dem Bruchsaler Gemeinderat, dem ich angehöre, vom damaligen Landrat Claus Kretz und der PEG (Planungsgesellschaft für Einrichtungen des Gesundheitswesens) die längerfristige bauliche Planung der Bruchsaler Fürst-Stirum-Klinik bis zum Jahr 2012 vorgestellt. Aussage war damals, man plane zunächst den Neubau der Radiologie, dann die Aufstockung des B-Baus um eine fünfte Etage, den Umbau der Ebene F 5 sowie die Einrichtung einer zentralen Notaufnahme. Darüber hinaus seien der Bau von Auslagerprovisorien sowie der Abriss und Neubau des E-Baus geplant. Längerfristig müsse man sich auch mit dem Ersatz des D-Baus und der Neuordnung des Wirtschaftshofes auseinandersetzen.

Wir befinden uns nun am Ende des Jahres 2009. Wie aus dem BNN-Artikel zu entnehmen war, ist für das Jahr 2010 die Umgestaltung der Notaufnahme und eine Neuverkabelung geplant. Das geplante Ärztehaus hat auf die Qualität der Unterbringung der Patienten ja keinen Einfluss.

Während man in Bretten nun die gute Entscheidung getroffen hat, an Stelle von ständigen Provisorien und Baustellen eine neue Klinik zu bauen, frage ich mich, in Anbetracht der derzeit relativ mageren Perspektive für Bruchsal, wie es hier weitergehen wird. Wer selbst schon im E-Bau untergebracht war oder Angehörige besucht hat, weiß, dass die Unterbringung außerordentlich unerfreulich ist. Die sanitären Bedingungen sind gerade für die Fachbereiche Urologie und Gynäkologie unbefriedigend und dienen nicht der Genesung. In den Sommermonaten ist die Hitze unter dem Flachdach nahezu unerträglich, und vor den Fenstern des OG, am Dachrand, sitzen Scharen von Tauben, die permanent gurren, mit den Flügeln schlagen und „sonstiges“ verrichten. Glücklicherweise lassen sich die verzogenen Fenster kaum öffnen, sonst würden die Tauben vielleicht auch noch ins Zimmer kommen…

Wir haben in Bruchsal hervorragende Ärzte, was durch die gesteigerten Fallzahlen wohl deutlich belegt wird. Diese Ärzte und ihre Patienten verdienen ein angemessenes Umfeld und wünschen, dass in Bruchsal der Sanierungsprozess zügig weitergeführt wird, damit auch das Bruchsaler Krankenhaus irgendwann als Gesamtkomplex fertiggestellt sein wird, und nicht als Dauerbaustelle und Konglomerat von Provisorien vor sich hin dümpelt.

Susanne Bacher Eichelbergweg 30 Bruchsal

Die Themen dieses Tages in einem anderen Jahr :

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4 Antworten zu Leserbrief: Magere Perspektive für Bruchsal

  1. n-Or sagt:

    Möglich, dass von September 2005 bis heute keine Eigenmittel für die geplanten Bauvorhaben vorhanden sind.

  2. F. M. sagt:

    Und diesen Sachverhalt tut Schnaudigel von der CDU in einer öffentlichen Kreistagssitzung als „Unsinn“ ab!

    Das ist das Letzte!

  3. n-Or sagt:

    Von September 2005 bis zum Jahr 2012 wollte man sechs Projekte realisiert haben.

    Bis November 2009 ist von diesen geplanten Projekten nur ein einziges für das Jahr 2010 vorgesehen (die Umgestaltung der Notaufnahme).

  4. hjg sagt:

    Festzustellen ist, dass laufende bauliche und technische Instandhaltung in beiden Häusern so gut wie kaum stattgefunden haben.

    Wohl, weil das Land trotz Förderantrag keine Fördermittel zur Verfügung gestellt hat?

    Oder, weil keine diesbezüglichen Förderanträge gestellt wurden?

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