Sieben Kandidaten, sieben Fragen

BNN-Interview-Serie mit den Bewerbern der OB-Wahl in Bretten / Heute: Martin Wolff
Wer wird neuer Oberbürgermeister von Bretten? Unter sieben Kandidaten haben die Wähler am 8. November die Wahl. Bei der offiziellen Vorstellung durch die Stadt Bretten konnten sich die Wähler bereits einen Eindruck verschaffen, welche Politik die einzelnen Bewerber um den Chefposten im Brettener Rathaus betreiben würden. Die BNN haben die Kandidaten zusätzlich um Antworten zu einer Reihe von Sachfragen gebeten und veröffentlichen diese Interviews rechtzeitig vor dem Wahltermin. Die Interviews erscheinen in alphabetischer Reihenfolge. Heute als letzter Gesprächspartner Martin Wolff.

Was werden Sie im Falle ihrer Wahl als erste Maßnahme anpacken?
Wolff: Zunächst will ich meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kennenlernen und erfahren wo es gerade brennt. Vorrangig geht es dann gemeinsam mit dem Verwaltungsteam an die Lösung der Verkehrsproblematik (inklusive Sporgasse) und die weitere Innenstadtentwicklung.
Was werden Sie tun, um Brettens Innenstadt zu beleben?
Wolff: Um die Innenstadt zu beleben, müssen wieder mehr Menschen in der Stadt leben. Diese nutzen dann Plätze, Geschäfte, Lokale und damit kommt auch wieder mehr Leben in die Stadt. Deshalb ist ist es wichtig, dass durch konsequentes Sanieren und Bauen in der Innenstadt mehr Wohnraum zur Verfügung steht, auch für ältere Menschen, eventuell sogar mit der Option „Betreutes Wohnen“. Es ist aber auch im gleichen Atemzug an die Ortskerne der Stadtteile zu denken, damit diese ein attraktiver Mittelpunkt sind.
Wie wird Ihre Verkehrspolitik für Bretten aussehen?
Wolff: Kurzfristig will ich für eine bessere Verteilung der Verkehrsströme sorgen. Außerdem muss der Durchgangsverkehr möglichst bald aus der Stadt heraus, auch aus einzelnen Stadtteilen. Für die Kernstadt hilft letztendlich nur eine Umgehungsstraße. Die Planung und die Einleitung des dazu nötigen Verfahrens will ich möglichst schnell in Angriff nehmen.
Wo besteht für Sie im Bereich Soziales Handlungsbedarf?
Wolff: Das Handlungsfeld im Bereich Soziales ist vielfältig: Ich werde mich für den Ausbau eines bedarfsorientierten und durchgängigen Ganztagsbetreuungsangebots für Kindergärten und Schulen stark machen. An den Schulen sollten verstärkt Sozialarbeiter eingesetzt werden. Und für die ältere Generation brauchen wir mehr Wohnungen im Zentrum, eventuell mit Betreuungsmöglichkeit. Außerdem gibt es verschiedene soziale Brennpunkte, die man in Griff bekommen muss. Mit der Jugend möchte ich möglichst bald ins Gespräch kommen, um ihre Vorstellung einer lebenswerten Stadt zu erfahren.
Was werden Sie tun, um die Attraktivität Brettens als Wirtschaftsstandort zu erhalten und auszubauen?
Wolff: Um die Stadt in eine gesicherte Zukunft zu führen, brauchen wir weitere Gewerbegebiete für Handwerksbetriebe und mittelständische Unternehmen, falls möglich, auch in einzelnen Stadtteilen (nicht in Gölshausen). Dabei sind brachliegende Gewerbeflächen vorrangig zu nutzen.
Wie kann das Zusammenwachsen der Stadtteile und der Kernstadt weiter gefördert werden?
Wolff: Für ein besseres Miteinander stelle ich mir beispielsweise mehr gemeinsame Aktivitäten der Vereine vor. Grundsätzlich bin ich dafür, dass die Stadtteile ihren unverwechselbaren Charakter bewahren und durch die Ortschaftsräte weiterhin ein Stück Selbstbestimmung haben.
Was werden Sie ganz bestimmt anders machen als der bisherige Oberbürgermeister?
Wolff: Ich vergleiche mich nicht mit Paul Metzger, er ist und bleibt einzigartig. Ich will meinen eigenen Weg gehen, meine eigene Spur legen.

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3 Antworten zu Sieben Kandidaten, sieben Fragen

  1. i-L sagt:

    @ -fc- 5.9.09

    Ergänzung zum letzten Satz:

    Seine Mitbewerber sicherlich sowieso, jedoch nicht so qualifiziert und substantiell!

  2. -fc- sagt:

    Warum wurde den Kandidaten die z.Zt. weltweit wichtigste Überlebensfrage über die Finanzen und der Gesamtverschuldung der Stadt Bretten (um die 130 Mio Euro), nicht gestellt?
    Eine weitere Verschuldung ist außerdem bereits vorprogrammiert.

    Ist die angefangene und sich weiter verschärfende Finanz- und Wirtschaftskrise nicht dadurch entstanden, weil die Banken wie im Casino spielten und den öffentlichen Haushalten jede beliebige Geldsumme an Krediten zur Verfügung stellten?

    Als Diplom-Finanzwirt und Abteilungsleiter beim Rechnungshof, hätte Herr Martin Wolff sicherlich eine akzeptable Antwort gehabt.

  3. Tess. sagt:

    Mit seinen nachvollziehbaren Antworten bleibt Herr Wolff zumindest (finanziell) auf dem Boden.

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