LBBW wird zurechtgestutzt

Stuttgart (dpa/asb). Die größte deutsche Landesbank LBBW in Stuttgart wird auf ihr Kerngeschäft zurückgestutzt und muss ihre Bilanzsumme womöglich halbieren. In Kreisen der Aufsichtsgremien der Landesbank Baden- Württemberg hieß es gestern, die LBBW müsse ihr Geschäft auf Druck der EU-Kommission um mehr als die bisher geplanten 40 Prozent reduzieren (Bilanzsumme Ende Juni: 448 Milliarden Euro).

Neben ihrem Wertpapiergeschäft werde die LBBW auch ihren Anteil an dem Vermögensverwalter Dekabank abstoßen. Auch die Immobiliensparte solle mittelfristig verkauft werden. Neben Stuttgart mit 4 000 Wohnungen wären neben Freiburg, Friedrichshafen und Mannheim auch viele Mieter in den rund 900 Immobilien in Karlsruhe von einem Verkauf betroffen. In der Fächerstadt besitzt die Landesbank Immobilien unter anderem im Bärenweg, in der Luisenstraße sowie in der Hans-Pfitzner-Straße (die BNN berichteten).

Die LBBW hatte sich verspekuliert und war durch die Krise schwer getroffen worden. Das Institut hatte eine Kapitalspritze von fünf Milliarden Euro und Garantien für Risiko-Papiere in Höhe von 12,7 Milliarden Euro von ihren Eignern erhalten. Im Gegenzug erlässt die EU Auflagen für die LBBW. Der Entwurf für den Restrukturierungsplan liege seit einigen Tagen in Brüssel vor. Der Job-Abbau solle aber nicht verschärft werden. Es bleibe bei den jüngst angekündigten 2500 Stellen. Damit steht jede vierte Stelle der Bank auf dem Spiel, die sich auf das gesunde Kerngeschäft mit mittelständischen Firmenkunden, Privatkunden, Sparkassen und Finanzgeschäften sowie institutionellen Kunden konzentrieren soll.

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6 Antworten zu LBBW wird zurechtgestutzt

  1. L.K. sagt:

    Leider niemand! 🙁

  2. Fr.-Now. sagt:

    An si/z von heute

    Wer von den genannten Klageberechtigten würde denn derartige Klagen bei Gericht einreichen wollen?

  3. si/z sagt:

    Zur Einreichung von Klagen berechtigt sind Vorstandsmitglieder gegeneinander, die Anteilseigner (Land BW und/oder Stadt Stuttgart und/oder Sparkassen im Land) sowie der Verwaltungsrat als Aufsichtsgremium.

  4. M.-Zieb. sagt:

    Nicht allein die LBBW muss zurechtgestutzt werden, sondern die Personen (auch strafrechtlich), welche den finanziellen Reinfall in Milliardenhöhe verursacht und mitzuverantworten haben.

  5. OS-T sagt:

    Die Entlassung von 2500 Mitarbeitern ist gelinde gesagt eine total ungerechte Behandlung, um die hausgemachten Fehlentscheidungen der Bankmanager aus der Vergangenheit aufzuarbeiten.

    Im Klartext: Wiederum eine klare Fehlentscheidung zu Lasten von Menschen, daher eine echte Sauerei!

  6. Jörg sagt:

    Wofür existiert dort überhaupt ein Aufsichtsgremium = Verwaltungsrat?
    Damit nichts beaufsichtigt wurde?

    Der gesamte Vorstand sowie der gesamte Verwaltungsrat gehörten ausgetauscht – und nicht nur der Vorstandschef Jaschinski als „Bauernopfer“!

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