OB-Wahl: Jetzt sind sieben Kandidaten im Rennen

Wenige Stunden vor dem Ende der Bewerbungsfrist wirft Gerd Markowetz aus Bretten seinen Hut in den Ring
Von unserem Redaktionsmitglied Thilo Kampf
Bretten. Sieben Kandidaten bewerben sich um die Nachfolge von Paul Metzger als Oberbürgermeister. Dies teilte der Pressesprecher der Stadt, Franz Csiky, unmittelbar nach Ablauf der Bewerbungsfrist am gestrigen Abend mit. Die Reihenfolge der Bewerber auf den Stimmzetteln legt der Gemeindewahlausschuss fest, der am heutigen Dienstag um 16.30 Uhr im Ratssaal tagt. (Siehe auch Kommentar „Offenes Rennen“.)

Wenige Stunden vor Ablauf der Frist reichte Gerd Markowetz seine Bewerbungsunterlagen im Rathaus ein. Er habe schon längere Zeit überlegt, zu kandidieren, erklärt der 53-jährige, gebürtige Brettener, doch seine endgültige Entscheidung erst nach Gesprächen mit seiner Lebensgefährtin und Freunden getroffen. „Ich kann den Job“, sagt Markowetz im Gespräch mit den BNN, und führt als Beleg seine langjährigen Tätigkeiten in den Stadtverwaltungen Bretten und Pforzheim an. Dort habe er 15 Jahre lang immer unmittelbar an der Seite des Oberbürgermeisters Kommunalpolitik „auch aktiv mitgestalten können.“
Auch in seiner Tätigkeit bei der Deutschen Rentenversicherung habe er jede Menge Erfahrungen sammeln können, etwa bei der Finanzplanung. Als Vorteil gegenüber manchem Mitbewerber sieht Markowetz, dass er seine Stadt in all ihrer Vielfalt und mit all ihren Aufgaben kenne. Und vielen Brettenern sei er entweder durch sein Wirken als freier Journalist in der Region bekannt – oder als Bassist in zahlreichen Bands, derzeit den „Bluesmen“.

Die Themen für den neuen Rathauschef würden die Stadt und ihre Bürger selbst vorgeben, erklärt Markowetz. Als Beispiele nennt er die Verkehrsprobleme, die Innenstadt, Wirtschaftsförderung und die Familienpolitik. So will er die Bundesstraße, die quer durch Bretten verläuft, abschaffen („Man hat doch zwei Jahre lang gesehen, wie es anders ging“), die Landesgartenschau nach Bretten holen („Wenn man Freizeiteinrichtungen mit Landeszuschüssen schaffen kann, ist es optimal“) oder die vorhandene Kompetenz im Rathaus fördern. Als besondere Herausforderung sieht Markowetz, möglichst viele Aufgaben trotz leerer Kassen anzugehen und zu lösen. Angebote für Kinder, Jugendliche und Familien sowie Senioren auszubauen, werde eine der Hauptaufgaben der nächsten Jahre sein. „Ich will, dass sich jeder in Bretten wohlfühlt – vom Kleinkind bis zum Senior“, gibt er zu Protokoll. So gebe es beispielsweise in Bretten „einigen Nachholbedarf im Bereich Kinderbetreuung“ – und um die Jugendlichen, die abends herumhingen, müsse man sich kümmern. Auf „Augenhöhe“ mit Bürgern und Gemeinderat möchte Markowetz die Stadt in die Zukunft führen. Er werde „keine Plakate drucken und keine Hausbesuche machen“, sagt der Bewerber. „Aber ich werde immer da sein, wo die Leute sind“.

Zur Person
Gerd Markowetz, am 25. September 1956 in Bretten geboren, wohnt mit seiner Lebensgefährtin, einer Lehrerin in der Schillerschule, in Bretten. Nach dem Besuch des Melanchthon-Gymnasiums studierte er in Stuttgart Germanistik, Geschichte und Geografie fürs Lehramt, entschied sich aber für den Journalismus: Nach mehrjähriger Tätigkeit als freier Journalist war er ein Jahr Redaktionsleiter bei einer Brettener Wochenzeitung. Der parteilose Kandidat gehört keiner Konfession an, bezeichnet sich selbst aber als „gläubigen Christen.“

Kommunalpolitische und Verwaltungs-Erfahrung sammelte Markowetz ab 1987 zuerst als Pressesprecher und Verantwortlicher für die Öffentlichkeitsarbeit bei OB Paul Metzger im Brettener Rathaus. Ab 1991 war er bei der Stadt Pforzheim an der Seite von OB Joachim Becker für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit verantwortlich. Seit 2002 leitet Markowetz die Abteilung Unternehmenskommunikation der Deutschen Rentenversicherung Baden-Württemberg in Karlsruhe und Stuttgart mit rund 3 500 Mitarbeitern.

Die Themen dieses Tages in einem anderen Jahr :

Print Friendly, PDF & Email
Dieser Beitrag wurde unter Sonstiges abgelegt und mit , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

5 Antworten zu OB-Wahl: Jetzt sind sieben Kandidaten im Rennen

  1. hell_sinki sagt:

    na er kann sich ausdrücken (journalistisches gespür ist sicher ein vorteil), und er kennt rathäuser von innen.
    kann man ja nicht von allen kandidaten sagen.

    mir kommt er sehr passend vor, passend für bretten.

  2. isi sagt:

    @ hell_sinki

    Sympathisch, bürgernah, kennt die Stadt…

    Auf welchen weiteren kommunalen Wissensgebieten ist der Kandidat kennerisch (schweiz.)?

  3. dr sagt:

    Was qualifiziert, unter Metzger (CDU) in Bretten und Becker (SPD) in Pforzheim gedient zu haben?

  4. spezi sagt:

    „Der parteilose Kandidat gehört keiner Konfession an, bezeichnet sich selbst aber als „gläubigen Christen.““

    Den ersten Teil finde ich sehr gut.

    Aber, die Mitgliedschaften kann man kündigen, die innere Einstellung und daraus nach außen folgende Handlungen muss man (er)leben – zum Wohle ALLER Menschen.

  5. hell_sinki sagt:

    Top-Mann!

    Das ist mein absoluter Favorit! Sympathisch, bürgernah, kennt die Stadt…

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert