Schüler: Keine Bäume mehr fällen

Biologiekurs des Technischen Gymnasiums schreibt dem Oberbürgermeister
„Jeder Baum stellt ein Ökosystem für viele andere Lebewesen dar“
Von unserem Redaktionsmitglied Thilo Kampf
Bretten. Das Thema Baumfällen beschäftigt die Brettener Bürger – nicht erst seit der teils heftig kritisierten Aktion in der Bahnhofstraße. Kaum hatten die BNN in ihrer Donnerstagsausgabe angekündigt, dass am Wochenende ein kranker Baum in der Wilhelmstraße der Säge zum Opfer fällt, gaben zahlreiche Leser ihrer Sorge Ausdruck, dass dies nicht die letzte Fällaktion sein könne.
Besonders weitsichtig erwies sich in diesem Zusammenhang der Biologiekurs des Technischen Gymnasiums an den Beruflichen Schulen: Noch vor dem Bericht in den BNN hatten sich die Schüler mit einem Brief an Oberbürgermeister Paul Metzger gewandt, um sich für den Erhalt der Bäume an der Wilhelmstraße einzusetzen.

Immerhin zeigten sie sich nun etwas erleichtert, als sich herausstellte, dass nur ein kranker Baum gefällt werden soll. Dass für sie nach eigenem Bekunden die grundsätzlichen biologischen und ökologischen Gründe für den Erhalt der Bäume in der Anliegerstraße der Schule gelten, schrieben die Schüler dem Oberbürgermeister. Die Bäume in der stark befahrenen Wilhelmstraße trügen zur Luftverbesserung bei, weil sie im Prozess der Fotosynthese Kohlendioxid aus den Autoabgasen aufnehmen und zu Sauerstoff umbauten.

Die Bäume, heißt es weiter, „befeuchten die Luft und filtern Staub, sie reduzieren die Lärmbelastung im Bereich der Schule und schaffen dadurch im Schulumfeld ein angenehmeres Lernumfeld für die rund 2 200 Schüler und Lehrer der Beruflichen Schulen“. Aus biologischer Sicht sei „auch nicht zu verachten, dass jeder Baum ein Ökosystem für viele andere Lebewesen darstellt, was im bebauten Gebiet der Stadt besonders wichtig ist“.
Nicht zuletzt verweisen die Schüler darauf, dass die großen Bäume zur Verschönerung der Stadt beitragen und appellieren, keine gesunden Bäume zu fällen. Sie halten ihr Anliegen für alle am Schulleben der Beruflichen Schulen Beteiligten und die Brettener Bürger für „sehr wichtig“ und kündigen an, die weitere Behandlung der Bäume in der Wilhelmstraße „mit großer Wachsamkeit“ zu verfolgen.

Die Themen dieses Tages in einem anderen Jahr :

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5 Antworten zu Schüler: Keine Bäume mehr fällen

  1. ghg sagt:

    Ergänzung zu meinem Kommentar am 11.10.2009

    Die Besteuerung von Autos nach dem CO2 Ausstoß „zugunsten der Umwelt“ ist also völliger Unsinn.

    Vorschlag:

    Die Kfz-Steuer sollte reziprok-proportional zum Wissen und Können der Autoinsassen erhoben werden. Dann freilich würde diese Steuer vornehmlich in den Regierungsvierteln von Bund und Ländern kassiert werden müssen! 🙂

  2. Tim sagt:

    Ich muss kein Autofreak sein, um ein Gegner der CO2-Autoplakette zu werden.

  3. ghg sagt:

    „Die Bäume in der stark befahrenen Wilhelmstraße trügen zur Luftverbesserung bei, weil sie im Prozess der Fotosynthese Kohlendioxid aus den Abgasen aufnehmen und zu Sauerstoff umbauten.“

    Nur 1,2 Prozent des in der Atmosphäre vorhandenen Kohlenstoffdioxids (CO2) sind technisch verursacht.

    Weltweit hat Deutschland daran einen Anteil von 3,5 Prozent, macht insgesamt 0,042 Prozent. Hiervon wiederum sind ca. 20 Prozent durch Autos bedingt, macht 0,0084 Prozent. Kohlenstoffdioxid ist zu 0,038 Prozent in der Atmosphäre vorhanden.

    Also: 0,0000015 Prozent sind durch Autos in Deutschland bedingt.

    Noch Fragen?

  4. Norb/Schw. sagt:

    Biologische und ökologische Gründe!

    Für den Adressaten Fremdwörter. Andernfalls würden – bei regelmäßiger Baumpflege – die Bäume heute noch stehen.

  5. udo sagt:

    Gut gemeinte Wünsche von Schülern, Lehrern und Bürgerinnen und Bürgern lassen doch einen Machtmenschen völlig kalt.

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