GPA untersucht Finanz-Debakel

Pforzheim (ri.) Wie es dazu gekommen ist, dass der Stadt Pforzheim nach Derivatgeschäften ein Verlust von 57 Millionen Euro droht (wir haben berichtet), das wird jetzt die Gemeindeprüfungsanstalt Baden-Württemberg (GPA) untersuchen. Oberbürgermeister Gert Hager (SPD) hatte bereits beim Bekanntwerden des Desasters erklärt, dass die Vorgänge und Verantwortlichkeiten sowohl intern als auch durch externe Prüfung geklärt werden sollen. Die GPA hatte zunächst abgewinkt; sie habe „keine Kapazitäten frei“.

Der OB und Regierungspräsident Rudolf Kühner konnten jedoch GPA-Präsident Notheis in einem Gespräch dazu bewegen, den internen Prüfplan zugunsten der Stadt Pforzheim zu verschieben.
Auf die beiden Prüfer, die dafür abgestellt wurden, wartet nun ein riesiger Aktenberg „im dreistelligen Bereich“. Die Untersuchung wird voraussichtlich einige Wochen in Anspruch nehmen. Das Ergebnis wird dann dem Gemeinderat präsentiert.

Bei der Staatsanwalt Karlsruhe, Zweigstelle Pforzheim, ist unterdessen eine anonyme Anzeige eingegangen. Sie richtet sich gegen die im Juni abgewählte Oberbürgermeisterin Christel Augenstein (FDP) und Stadtkämmerin Susanne Weishaar. Der anonyme Einsender wirft ihnen im Zusammenhang mit den Derivatgeschäften „Untreue“ vor.

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10 Antworten zu GPA untersucht Finanz-Debakel

  1. hu sagt:

    Antwort für -el-

    Nichts!

  2. -el- sagt:

    „GPA untersucht Finanz-Debakel“

    Mit welchen Konsequenzen?
    Siehe nachfolgenden Link „Aus dem BAK:

    „Wirtschaftsförderung in Bretten und was die GemeindePrüfungsAnstalt dazu feststellt“

    Und was haben die Verursacher zu fürchten?

  3. Herb. Kl. sagt:

    Das wäre doch ein Wunder, wenn Länder und Kommunen – und auch die Stadt Pforzheim – den staatlichen Geldsegen unbeschadt zum Wohl ihrer Bürger verkraftet hätten.

    Wenn ein Minister oder Landrat wegen unsolider Amtsführung „gegangen“ wird, bekommt er einen goldenen Handschlag und eine horrende Pension.

    Außerdem geben viele Kämmerer in guten Jahren Gelder für Repräsentation aus, obwohl vieles ganz offensichtlich herausgeworfenes Geld ist. Es ist dringend angebracht, in den Fachhochschulen für öffentliche Verwaltung auch das Gleichnis von den sieben fetten und sieben mageren Jahren zu lehren.

    Erst kürzlich konnte man lesen, dass die HSH Nordbank (auch ein öffentliches Bankrottunternehmen) ihr Ausflugsschiff für Unsummen aufmöbeln lässt.

    Rechnungshöfe betreuen vielleicht Kindergärten, kontrollieren aber keine Länder und Kommunen!

  4. dr sagt:

    Sicherlich nicht!

  5. Lis.-My. sagt:

    Darf Pforzheim den Titel Spekulanten-Stadt für sich allein beanspruchen?

  6. -nz- sagt:

    Siehe auch:

    Stadtwerke verklagen Bank
    Pforzheimer Zeitung 19. Oktober, 2007 | 17 Kommentare
    Geschäft mit Zinsspekulationen geht nach hinten los – SWP-Chef spricht von „Fehlberatung“

    und

    Stadt soll mit Krediten gezockt haben
    BNN 6. September, 2008 | 4 Kommentare
    von Holger Knöferl
    PFORZHEIM. Hat die Stadt Pforzheim mit ihren Krediten verbotenerweise spekuliert? Ja, sagt ein Bericht der Gemeindeprüfungs-Anstalt Baden-Württemberg (GPA).

    und
    Knapp vorbei an Millionen-Verlust
    BNN 30. Juli, 2007 | 8 Kommentare
    Pforzheim (miba). Die Stadt Pforzheim erwägt eine Klage gegen die Deutsche Bank. Wenn die Stadt nämlich nicht vor einigen Monaten die Reißleine gezogen hätte, wären ihr durch Zinsgeschäfte mit der Deutschen Bank Verluste in Höhe von etwa zwei bis drei Millionen Euro entstanden…

  7. Tess. sagt:

    „Das Ergebnis wird dann dem Gemeinderat präsentiert.“

    Haha! 🙂 Was soll das?

    Der hat den Quatsch doch mehrheitlich beschlossen!

  8. Mx.-L. sagt:

    Werden diesen Empfehlungen Konsequenzen gegenüber der Stadt Pforzheim in Form von Maßnahmen der Rechtsaufsicht im Regierungspräsidium Karlsruhe haben?

  9. urs sagt:

    Wie wird hernach die Empfehlung der Gemeindeprüfungsanstalt Baden-Württemberg an die Stadt Pforzheim lauten?

    Zukünftig sowas zu unterlassen?

    Lassen wir uns überraschen!

  10. Jork. sagt:

    Was wird im nachhinein (ex post) festgestellt?

    Dass man sich mit öffentlichem Geld und Papieren mit Zinswetten verspekuliert haben wird! 🙁

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