Es gibt Auffälligkeiten

Die Krankenhäuser im Landkreis zahlen keine „Einweisungspauschalen“
Bruchsal/Bretten/Karlsbad. „Das gibt es bei uns nicht.“ Klartext von Susanne Jansen auf die Frage, ob die Krankenhäuser Bruchsal und Bretten an niedergelassene Ärzte „Einweisungspauschalen“ bezahlen. „Definitiv nicht“, schiebt die zuständige Regionaldirektorin der Regionalen Kliniken-Holding (RKH) nach, „wir halten das nämlich für unethisch“. Das aktuell auf Bundesebene stark diskutierte Thema sei schon zwei, drei Jahre auf dem Markt – „aber eben nicht bei uns“. Bei diesen „Einweisungspauschalen“ geht es darum, dass niedergelassene Mediziner eine Vergütung von einem Krankenhaus erhalten, in das sie Patienten für bestimmte Behandlungen schicken.

Was Susanne Jansen freilich festgestellt hat, ist, dass „wegen dieser Sache wohl bei uns einige Fälle weggebrochen sind“. Man habe seitens der Kliniken-Holding beobachtet, dass bestimmte Ärzte keine oder deutlich weniger Patienten als früher üblich in RKH-Häuser geschickt hätten. „Dabei gehen wir davon aus, dass der Patient in der Regel dem Ratschlag seines Arztes folgt.“

Ähnlich auch die Argumentation von Thorsten Großstück vom SRH-Klinikum Karlsbad-Langensteinbach. „Diese Pauschalen es bei uns nicht“, sagt der Assistent der Geschäftsführung. „Wir werben lieber mit unserer Qualität.“ Indes räumt Großstück ein, dass das Phänomen der „Einweisungspauschale“ durchaus existent sei: „Wir wurden schon von Ärzten daraufhin angesprochen.“

Auch zeige die „Einweiserstatistik“ des SRH-Klinikums Auffälligkeiten, die man hinterfragen könne. Andererseits stehe man zu der „gelebten Kooperation“ mit niedergelassenen Ärzten, die eben nicht auf der Zahlung von Pauschalen gründe.

Susanne Jansen und Thorsten Großstück halten die geplante Prüfstelle, die die Zulässigkeit von Behandlungsverträgen zwischen Ärzten und Krankenhäusern untersuchen soll, für gut. „Das kann der Transparenz dienen“, heißt es dazu aus Karlsbad. Matthias Kuld

Die Themen dieses Tages in einem anderen Jahr :

Print Friendly, PDF & Email
Dieser Beitrag wurde unter Sonstiges abgelegt und mit , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

6 Antworten zu Es gibt Auffälligkeiten

  1. Qua. sagt:

    Rhön-Klinikum

    48 Kliniken an 37 Standorten in neun Bundesländern

    Mehr als 34 000 MitarbeiterInnen

  2. p sagt:

    Der Vorstand des Rhön-Klinikums: …das ist ein alter Hut.“

    Dass Korruption in Deutschland gedeiht wie Schimmelpilz im feuchtwarmen Klima, sollte keinen Bürger mehr überraschen. Diese Korruption wuchert offenbar prächtig im immer stärker privatisierten (FDP) Gesundheitswesen. Es überrascht nicht.

    Dass sie jedoch seit Jahren gängige und bekannte Praxis ist, die bisher nicht gestoppt wurde, zeigt überdeutlich, wie korrupt das Denken und Handeln in unserem Land bereits sind.

  3. OS-T sagt:

    Schmiergelder fließen in der Republik zuhauf.

    Davon klar ausgenommen sind die Politiker!

  4. val sagt:

    Die Auffälligkeiten

    In welcher Branche eigentlich gibt es sie nicht?

  5. Ro. St. sagt:

    Schöne Nebenverdienste für die einweisenden Ärzte! 🙂

  6. ak sagt:

    Auffälligkeiten entstehen im Vorfeld von Krankenhäusern, sobald dort völlig überflüssigerweise Politiker mitmischen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert