„Hinter der Fällaktion steckt planmäßiges Vorgehen des OB“

Brettener Grünen kritisieren scharf die Rodung der Platanen in der Bahnhofstraße / Sorge um Linden in der Wilhelmstraße
„OB als Feind der Brettener Platanen“
Bretten (ba). Nach den Freien Wählern (wir berichteten) haben nun auch die Grünen im Brettener Gemeinderat scharfe Kritik an der Fällung der Bäume in der Bahnhofstraße geäußert. „Der Gemeinderat hat daran keinen Anteil. Keine Stadträtin und kein Stadtrat musste bei der Entscheidung, die Bahnhofstraße zu erneuern, davon ausgehen, dass dies mit dem Totalverlust der Allee enden würde. Die Verantwortung hierfür liegt ausschließlich bei der gewählten Vorgehensweise des Rathauschefs“, heißt es in einer gestern veröffentlichten Stellungnahme.

Zu keinem Zeitpunkt im Vorfeld der Arbeiten sei dem Gemeinderat über Konflikte zwischen der Erhaltung der Bäume und der Durchführung der Arbeiten berichtet worden, erklären die Grünen weiter. „Es gab keinerlei Hinweise, dass zum Beispiel die vorgesehene Lage oder Breite von Fahrbahn, Gehweg oder Radweg zu Baumverlusten führen würde. Der Gemeinderat wurde in der Überzeugung in die Sommerpause geschickt, die Allee werde sich nach Abschluss der Arbeiten so präsentieren wie vorher – mit Ausnahme der zugunsten des Radwegs gefällten Platanen auf dem südlichen Gehweg. Noch war ja die stattliche Baumreihe in der Mitte vorhanden.“

Widersprüchlich erscheint der Grünen-Fraktion, dass die Sanierung der südlichen Fahrbahn im vergangenen Jahr ohne „Platanenkonflikte“ abgeschlossen wurde. „Hatten die Bäume des Mittelstreifens nur Wurzeln in nördlicher Richtung? fragen sie und stellen fest: „Spätestens an diesem Punkt erhärtet sich der Verdacht, dass hinter der gesamten Aktion ein planmäßiges Vorgehen von OB Metzger steckt. Häufig genug hat er sich als „Feind“ der Brettener Platanen offenbart und über die nicht „kraichgautypischen“ Bäume vehement gelästert.
Spätestens zum Zeitpunkt der Bauarbeiten an der Südfahrbahn hätte der Gemeinderat über die Probleme informiert werden müssen. Um den Platanen zielsicher den Garaus zu machen, war es natürlich geschickter, auf der Südseite stillschweigend zu arbeiten, um jetzt auf der Nordseite – nach den gleichen Arbeiten im Wurzelraum – den Bäumen lautstark die Standsicherheit vollständig abzusprechen: Platanen weg –Ziel erreicht!“ Die Grünen im Brettener Gemeinderat äußern die feste Überzeugung, dass OB Metzger bereits bei Beginn der Arbeiten absolut entschlossen gewesen sei, die Platanenallee vollständig kahlzuschlagen und dies dann dem Bauablauf anzulasten. Als Verkehrsbehörde habe er dann allein die Fällaktion beschließen können.

„Dieses Vorgehen reiht sich ein in Metzgers klägliche Gesamtbilanz beim Stadtgrün: Eingriffen in den Friedhof, in den alten Friedhof, unterhalb des Wohngebiets Rechberg u. a. steht in 24 Jahren keine wesentliche neu geschaffene Grünfläche in der Kernstadt gegenüber. Alle von der Verwaltung irgendwann einmal aufgezeigten vagen Ideen, die Wohnqualität der Kernstadt durch mehr Grün zu verbessern, verliefen im Sande. Die Bahnhofstraße ist die Krönung dieser Bilanz. Bürgerinnen und Bürger und der Gemeinderat sollten jetzt zusammenstehen, damit die Linden in der Wilhelmstraße nicht auch noch dem oberbürgermeisterlichen Abholzungswahn zum Opfer fallen und Bretten noch mehr Lebensqualität verliert“, heißt es zum Schluss der Stellungnahme der Grünen.

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3 Antworten zu „Hinter der Fällaktion steckt planmäßiges Vorgehen des OB“

  1. b.z. sagt:

    Ein absolutes veröffentlichtes Armutszeugnis von kommunalpolitischen Akteuren im nachhinein!

  2. NY sagt:

    so ein Gemeinderat ist im Allgemeinen nichts anderes, als ein Abnickverein des Bürgermeisters. Insofern ist die gespielte Entrüstung nichts anderes als Heuchelei. Der Gemeinderat kontrolliert den Bprgermeister, und nicht umgekehrt. Die Damen und Herren hätten viele Jahre Gelegenheit gehabt, Metzger in die Schranken zu weisen.

    Off Topic: In Oberderdingen mit Nowitzki ist das leider auch nicht anders.

  3. -an-i- sagt:

    Jetzt bekommt es der OB aber mit der Angst zu tun! 🙂

    Jahrelang hatte der Gemeinderat die Gelegenheit, diverse Vorgänge vor dem Verwaltungsgericht klären zu lassen und rechtzeitig die Pflöcke einzuschlagen.

    Ist die jetzige Aufgeregtheit daher nur ein Zeichen für die Schwäche des Gemeinderats?
    Sind die anderen Fraktionen noch im Urlaub, oder haben sie keine Meinung hierzu? Vielleicht sogar Angst?

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