In den Ferien gehört die Schule den Handwerkern

Stadt Bretten investiert in diesem Sommer mehr als eine halbe Million Euro in Sanierung und Modernisierung
Bretten (wai). Während der Ferien herrscht in den Schulen Ruhe. Nicht in allen. Aus dem Melanchthongymnasium, aus der Schillerschule, den Grundschulen in Ruit und Gölshausen dringt Baulärm. Handwerker geben sich dort die Klinke in die Hand. In allen vier Schulen werden Sanierungsmaßnahmen durchgeführt. Insgesamt rund 550 000 Euro investiert die Stadt Bretten als Schulträger in die vier Unterrichtsgebäude.

Die Spitzen der Brettener Stadtverwaltung machten sich jetzt ein Bild vom Stand der Sanierungsarbeiten. Oberbürgermeister Paul Metzger, Bürgermeister Willi Leonhardt, Stadtbauamtsleiter Walter Gruber, Sachgebietsleiter Hochbau Ulrich Hipp und die für die Schulverwaltung zuständige Mitarbeiterin Silvia Nuber nahmen zunächst Gölshausen in Augenschein. In der Grundschule mischte sich unter die Runde Rektorin Mathilde Vieth, an der Hand ihren Enkel Florian.

Nach dem Auszug der Eduard-Spranger-Sonderschule für Behinderte können dort die Klassenräume in ihre alte Größe von rund 65 Quadratmeter zurückgeführt und das Lehrerzimmer vergrößert werden. Das ist schon deshalb notwendig, weil die Kupferhälde als Schulbezirk statt der Hebelschule jetzt der Grundschule Gölshausen zugeordnet wurde. Mit 120 Schülern ist sie die größte Grundschule der Stadtteile. Sieben Klassenzimmer stehen nunmehr zur Verfügung.

Die Böden sind schon gelegt. Parkett und Fliesenleger haben ihre Arbeiten abgeschlossen. Heute soll der Umzug mit den Möbeln beginnen. Die Investitionen belaufen sich hier auf 70 000 Euro. Der OB war mit den Arbeiten sichtlich zufrieden. „Wenn dieser Standard Maßstab für alle baden-württembergischen Grundschulen werden sollte“, so lobte Paul Metzger, „dann müssten die Kommunen ein Milliardenprogramm auflegen.“
Damit nicht genug, wird in der Regie des Kreises in Kürze in Gölshausen ein neuer Sonderschulkindergarten Einzug halten, der bis jetzt in der Wilhelmstraße beheimatet ist. Den größten Brocken in dem Sanierungs-programm nimmt jedoch das Melanchthongymnasium ein mit genau 361 500 Euro. Die beiden 30 Jahre alten Fachräume für Biologie und Chemie werden vollständig umgebaut. Sie hätten nicht mehr den Anforderungen des naturwissenschaftlich-technischen Unterrichts genügt, informiert Ulrich Hipp. Der Frontalunterricht kann jetzt zugunsten von Gruppenarbeit aufgelöst werden. Kosten allein dafür: 262 500 Euro. Ähnliche Forderungen sind aus dem Edith-Stein-Gymnasium laut geworden, haben aber in dem Programm nicht untergebracht werden können. Für 100 000 Euro werden im MGB außerdem die Fenster an der Ostfassade des Seemann-Baus energetisch auf den aktuellsten Stand gebracht. Die Maßnahme wird weitgehend aus dem Konjunkturprogramm der Bundesregierung finanziert. Bei 75 Prozent Zuschuss wird das Stadtsäckel nur noch mit 90 000 Euro belastet.

Genau so viel kosten die Stadt die Instandhaltungsmaßnahmen in der Schiller-schule. Bodenbeläge, Maler-, Schlosser- und Elektroarbeiten, die im Jahr 2008 begonnen worden sind, werden dort jetzt fortgesetzt.
Der kleinste Etatposten fällt in der Grundschule Ruit an. Dort werden für 35 000 Euro die 30 Jahre alten Holzfenster ausgetauscht. Damit soll ebenfalls die Energiebilanz in der Schule erheblich verbessert werden.

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2 Antworten zu In den Ferien gehört die Schule den Handwerkern

  1. ghg sagt:

    Brettener Nachrichten am 24. Februar 2012

    „Eisige Temperaturen erschwerten Unterricht im Bronnerbau“

    Die Stadt Bretten hat als Schulträger des Melanchthon-Gymnasiums total versagt:

    – Räumliche Situation zu knapp
    – Fensterfront der Ostseite mehr als 40 Jahre alt und undicht
    – Extremer Wärmevergeuder ist der einfach verglaste Übergang vom Altbau zum Seemannbau
    – Für ein Rollstuhlkind ist ein Fahrstuhl oder Treppenlift erforderlich
    – Vom Brandschutz angemahnte Nottreppe für den Altbau fehlt
    – Weiterer Ausbau und Neuverkabelung des Verwaltungsnetzes nötig
    – Fehlende Projektionsflächen in den Klassenzimmern

    Positiv: Malerarbeiten in den Klassenzimmern werden – zur Freude der Schulleitung – oftmals von Eltern ausgeführt. 🙂

    Dafür spricht der Verantwortliche des Schulträgers als Musketier in der diesjährigen Bütt völlig ungeniert von der Notwendigkeit einer neuen Rechbergklinik – wobei er die Kosten für den Landkreis Karlsruhe von 50 Millionen Euro verschweigt.

    Er ist offenbar dem obigen Bericht zufolge nicht in der Lage, seinen Pflichtaufgaben als Schulträger nachzukommen.

    „Armseliges Bretten“! 🙁

  2. RL sagt:

    Schön, die Gebäude sind jetzt wieder OK… Waren Sie aber wohl auch schon vorher. Die Herren Entscheider sollten sich mal die PISA Studie angucken und dort investieren wo die Mängel sind!

    Und da geht es schon mit dieser tollen Leistung los…

    Zitat:
    „können dort die Klassenräume in ihre alte Größe von rund 65 Quadratmeter zurückgeführt und das Lehrerzimmer vergrößert werden“

    Sagt Pisa nicht, dass die Klassen zu groß sind? Und hier wird gefeiert, dass man nun 65 qm hat?

    Eine Feier währe angebracht, wenn man die Klassen halbiert hätte und einen Lehrer für 10 Kinder hätte…

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