Leserbrief : „Vergessene Seelen“ müssen alles ausbaden

Zum Artikel „Heberer-Haus: Bau weiterhin fraglich“ (BNN vom 23. Juli):
Jedes Jahr freuen wir uns auf den Heimaturlaub in Bretten (in der Georg-Wörner-Straße). Aber was wir in diesem Jahr erleben und über uns ergehen lassen mussten, würde bestimmt das Interesse kritischer Medien erwecken. Motto: Lärm- und Feinstaubbelastung in Wohngebieten. Millimeterhoher Feinstaub begrüßte uns beim Öffnen der dichtverschlossenen Rollladen. Das Öffnen der Fenster sollte man tunlichst unterlassen, denn Lärm und unerträglicher Gestank stören beträchtlich das allgemeine Wohlbefinden. Das Bewohnen der straßenseitigen Räume ist nur mit schallschutzverglasten Fenstern möglich.

Es scheint, dass mittlerweile der komplette Quell- und Zielverkehr durch dieses Wohngebiet geleitet wird. Schön und erstrebenswert für die Erholungssuchenden und die vielen Kinder in den Grün- Sport- und Spielanlagen neben dem Simmelturm. Erholung und Spiel wird zur Gesundheitsgefahr. Ich bin überzeugt, dass die Feinstaubbelastungen, vor allem in den Sommermonaten, weit über den verbindlichen Grenzwerten liegen.

Das Überqueren der Straße wird für Alt und Jung eine Herausforderung der „besonderen Art“. Verkehrskontrollen scheinen überflüssig, obwohl verbotener Schwerlastverkehr die Häuser erzittern lässt und die vorgegebene Geschwindigkeit selten eingehalten wird.

Glücklicherweise kam es bislang noch nicht zu schweren Unfällen. Wie heißt es immer: „Es bestand zu keinem Zeitpunkt eine Gefährdung der Bevölkerung.“ Aber wenn doch Unerwartetes eintrifft, wer trägt für solche unzumutbaren Zustände die Verantwortung?

Sinnvolle, realisierbare und finanziell vertretbare Verkehrskonzepte scheinen immer noch nicht vorhanden zu sein. Aber dafür erregt futuristische Stadtentwicklung und illusionärer Tunnelbau die Gemüter der Politiker und sprengt die Horizonte der Verantwortlichen. Durch die infrastrukturelle Ausstattung kommt es zu einer Abwertung des Wohngebiets und einer Benachteiligung der Anwohner. Aber das Wohlergehen und die Gesundheit der Bürger hat angeblich auch in Bretten immer höchste Priorität.

Vielleicht gibt das Bund- Länder- Programm „Soziale Stadt“ neue konstruktive Impulse für die „vergessenen Seelen“ der Georg-Wörner-Straße, die alles ausbaden müssen.

Dr. Cornelia Geist-Rudolf Georg-Wörner-Straße 38 Bretten und Aachen

Die Themen dieses Tages in einem anderen Jahr :

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11 Antworten zu Leserbrief : „Vergessene Seelen“ müssen alles ausbaden

  1. mm sagt:

    @mfr : genau! Aber was man unter Aufsicht versteht ist offensichtlich Auslegungssache. Ganz ähnlich wie bei der Aufsichtspflicht der Eltern 🙂

  2. mfr. sagt:

    Für mm am 7. August 2009

    Ist das Regierungspräsidium Karlsruhe nicht die Aufsichtsbehörde für die Große Kreisstadt Bretten?

  3. äth. sagt:

    An Ro. St. am 6. August 2009

    Flüssig ist in der Kernstadt Bretten nur der Alkohol bei den zahlreichen Festen, besonders beim Peter-und-Paul-Fest. 🙂

    Niemals der Straßenverkehr! 🙁

  4. mm sagt:

    @mfr : solange das Regierungspräsidium in Karlsruhe bei dieser unerlaubten Verzögerungstaktik mitspielt…

  5. mfr. sagt:

    Das erinnert mich an den Lärmaktionsplan, der von der Stadt Bretten (wegen B35) bis zum 18. Juli 2008 zu erstellen gewesen wäre!

    Also Fehlanzeige ohne irgendwelche Konsequenzen?

  6. -sol- sagt:

    Bitte die kommunalen Beobachter mit Atemschutzgeräten (Gestank) und Ohrstöpseln (Lärm) ausrüsten.

  7. Ro. St. sagt:

    Mein Vorschlag, falls noch nicht existent:

    Einen kommunalen Verkehrsausschuss – bestehend aus Stadträten – bilden, dessen Mitglieder sich dann auf Schusters Rappen regelmässig (ist festzulegen) von der „Flüssigkeit“ des Straßenverkehrs in der Kernstadt Bretten überzeugen lassen müssen.

  8. RL sagt:

    @ n.n. Das ist aber nicht der einzige Grund. Für jeden Geschmack gibt es den passenden Stau in Bretten. Aber manchmal hab ich keine Lust drauf. Vielleicht ist ja nur nicht genug Abwechslung geboten in Sachen Stau.

    Der Georg-Wörner Stau:
    Wer z.B. im Cabrio unterwegs ist, kann sich beim stehen am Simmelturm sehr schön im Schatten der Bäume abkühlen. Eine sehr nette Geste der Stadt. Der Rest des Weges bis zum Kreisel Breitenbachweg ist etwas öde. Vielleicht können mal die Anwohner einen Wandertag über die Zebrastreifen der Geor-Wörner Straße machen. Dann wird der Stau besser weil man den Motor ausschalten und mit dem IPhone im Netz surfen könnte… Cabriofahrer bedanken sich über die Sonnenbräune…

    Der Handelshof / Kreisel Stau:
    Ein Stau für den potentiellen Autokäufer. Man kann sich gleich bei drei Automarken aus dem Auto heraus über die neusten Gebrauchtwagenangebote informieren und kann an der Tanke noch den Benzinpreis abfragen. Stadteinwärts kann man dann entweder über den Engelsberg im Stau stehen und sich über den Fortschritt am „Dächle“ Informieren und welche Firmen da mitmachen. Man kann sich beim stehen erinnern über die juristische Schlacht wegen Leuchtreklame am alten Kino und gucke sich heute den Werbepfeiferturm an und kann darüber mal im Stau in Ruhe nachdenken ob für Dächle und Kinos in Sachen Werbung mit zweierlei Maß gemessen wird.

    Der Rio zum Kreisel Stau:
    Dieser Stau ist die kleine Dämpfer, für jeden, der keine Lust hat auf den Handelshof-Kreisel Stau umgehen möchte. Aber es lohnt sich oft wenn kein blauer Traktor den Weg versperrt. Dann allerdings hat man Pech gehabt.

    Der Ost West Stau:
    Ein Stau führt an einer Filiale des größten Arbeitgebers von Deutschland vorbei in Richtung Polizeirevier. Ein eher langweiliger Stau bei dem aus welchen Gründen auch immer auf den letzten Metern der Radioempfang recht schlecht wird. Hier könnte man noch etwas mehr machen. Vielleicht noch eine Ampelbaustelle? Die letzte ist ja schon seit ein paar Wochen vorbei.

    Der B35 Stau:
    Früher ein recht interessanter Stau für den Panorma- und Naturliebhaber. Auf der einen Seite Natur satt zum greifen nahe. Auf der anderen Seite das inzwischen leider verbaute Panorama über Bretten. Leider in rot gehalten. Das macht doppelt aggressiv. Sehr zu empfehlen für Autofahrer mit zu niedrigem Blutdruck.

    Der Kraichgaucenterkreiselstau:
    Ein sehr praktischer Stau, schließlich verschafft er einem Zeit in seinem Hirn durchzuschätzen ob die Abkürzung über Husarenbaum oder Wanne lohnt. Wer sich dann doch für den Georg-Wörner Stau entscheidet darf sich am Ende des Staus auf die neusten Spritspreise freuen.

  9. n.n. sagt:

    Und genau so wie RL hat es Metzger gerne, es wurde in Bretten immer nur herumgewurstelt was den Verkehr angeht, so fährt man jetzt als Schleichfahrer durch ein Wohngebiet mit Schulen anstatt an der Georg- Wörner- Str. Dort ist bestimmt auch kein Wohngebiet sondern ein Kerngebiet denn wäre sonst eine Landesstraße dort? wenn für diese Durchgangsstraße kein Ersatz gefunden wird kann man die auch nicht schliessen.Ich sehe ehe nur den Verkehr vor der Stadt schon zu verteilen da die Straßen in der Stadt diesen Verkehr kaum noch aufnehmen können so entfällt auch dann der Schleichverkehr in den WOHNGEBIETEN!

  10. RL sagt:

    Kein Problem, ich fahre am über die Wanne oder Husarenbaum… Ist einfach stressfreier. Also ich bin Unschuldig:-). Den Schleichweg kann ich nur empfehlen. Man kann ohne dauerndes anfahren und bremsen vorwärts kommen. Spart Sprit.

  11. Jork. sagt:

    Besser noch als kritische Medien ist als Ansprechpartner das zuständige Verwaltungsgericht Karlsruhe.

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