Leserbrief : Nicht zwingend erforderliche Koppelung

Zum Bericht über die Tiefgarage und zur Insolvenz des Kaufhauses Schneider:
Die Insolvenz des Kaufhauses Schneider hat sicher eine Reihe von Ursachen, ist jedoch ein weiterer Hinweis auf die Ausblutung der Innenstadt durch die an der Peripherie abgeschöpfte Kaufkraft. Bei der Errichtung des Kraichgaucenters vor fünf Jahren stand ausschließlich die Bindung von möglichst viel Kaufkraft in Bretten im Vordergrund, ohne entsprechende, konkrete Pläne für die weitere Gestaltung der Innenstadt, obwohl in der Begutachtung des Regierungspräsidiums darauf hingewiesen wurde, dass das geplante Projekt erhebliche wettbewerbliche Auswirkungen in der Innenstadt auslösen wird.

Erst seit etwa einem Jahr wird endlich konsequent von Seiten der Verwaltung mit konkreten Maßnahmen an einer Stärkung der Innenstadt gearbeitet, um der bisherigen negativen Entwicklung entgegenzuarbeiten. Im Sporgassenareal sollen attraktive Flächen als Publikumsmagnet erstellt werden. Dies ist zweifelsfrei nur möglich durch die Errichtung einer Tiefgarage, wobei es meiner Meinung nach zweitrangig ist, ob der entsprechende Straßenanschluss über die sehr kostenspielige Tunnellösung oder ausschließlich durch die Sporgasse erfolgt.

Bei allen Entscheidungen sollte unsere hoch verschuldete Haushaltslage und die derzeit unsichere Wirtschaftslage berücksichtigt werden bei vermutlich erheblichen Einbrüchen bei den Steuereinnahmen. Durch die nicht zwingend erforderliche Koppelung von zwei kostenintensiven Projekten besteht die reale Gefahr, dass wir unseren finanziellen Handlungsspielraum über Jahre selbst für dann notwendige Ausgaben empfindlich einengen.

Die Erstellung einer Tiefgarage, die für die Belebung der Innenstadt von höchster Bedeutung ist, befürworte ich, jedoch nicht gekoppelt mit einer Tunnellösung. Daher meine Ablehnung des auf dieser Basis vorgelegten Planungsauftrages.

Frank Altenstetter Kurpfalzstraße 9 Bretten

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3 Antworten zu Leserbrief : Nicht zwingend erforderliche Koppelung

  1. rt sagt:

    Kann es sein, dass vor Betreten des Brettener Sitzungssaals jeglicher noch vorhandener Verstand an der Garderobe abgegeben wird?

  2. -rl- sagt:

    Sehr gut Herr Dr. Altenstetter, jetzt haben Sie mich erneut überzeugt, dass ich bei Ihnen – als Gemeinderat – die richtige Wahl getroffen habe.

  3. -an-i- sagt:

    „…obwohl in der Begutachtung des Regierungspräsidiums darauf hingewiesen wurde, dass das geplante Projekt erhebliche wettbewerbliche Auswirkungen in der Innenstadt auslösen wird.“

    Das wusste der OB, das wusste der Gemeinderat und beide handelten trotzdem gegen die Unternehmer in der Innenstadt. Wenn die Arroganz der Macht ihre Blüten treibt und die Wähler immer wieder dieselbe Wahl treffen, dann muss man sich ernsthaft fragen warum die Natur dem Mensch den Verstand gegeben hat?

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