Einmündung Silcherweg ist Unfallbrennpunkt

Aktuelle Verkehrsbilanz des Landkreises weist elf Zusammenstöße auf Brettener Melanchthonstraße aus
Hilpp: Fast immer wurde die Vorfahrt mißachtet
Von unserem Redaktionsmitglied Joachim Schultz
Bretten. Unrühmlichen Eingang in die Liste der Unfallbrennpunkte im Landkreis findet die Ecke Melanchthonstraße und Silcherweg in Bretten. Denn es gibt keinen anderen Straßenknotenpunkt im nördlichen Landkreis, an dem es im zurückliegenden Jahr so oft gescheppert hat. Elf Unfälle nahm die Polizei auf, drei Verletzte wurden gezählt. Nachzulesen ist das in der Verkehrsunfallbilanz 2008 des Landkreises Karlsruhe. Damit gehört man zu den Top-Unfallbrennpunkten. In Ettlingen und bei Malsch hat es ähnlich oft gekracht, doch ist dort eine deutlich höhere Zahl an Verletzten und sogar ein Toter zu beklagen.

Die Verkehrssituation an der Einmündung des Silcherwegs in die stark befahrene Melanchthonstraße kurz unterhalb des Alexanderplatzes hat seine Tücken. In einer Vielzahl der Unfälle ging die Sache für die Beteiligten glimpflich aus. Nicht ohne Grund erinnert ein Verkehrsschild die Fahrer, die vom Alexanderplatz stadteinwärts unterwegs sind, den Blinker wieder zurückzustellen. Ursachenforschung für die auffällige Häufung betreibt die Brettener Polizei. „Bei fast allen elf Unfällen ging eine Vorfahrtsverletzung voraus“, erläutert Revierleiter Rolf Hilpp den BNN die Details der Auswertung.

Der Ablauf folgte so gut wie immer einem Muster: Der Fahrer wollte aus dem Silcherweg nach links in die Melanchthonstraße (Richtung Alexanderplatz) einbiegen und stieß mit einem Fahrzeug auf der Melanchthonstraße zusammen. „Polizei und Stadtverwaltung beobachten diese Häufung schon lange und wir sind uns dem Problem bewusst, aber diese Höhe ist neu“, sagt Hilpp weiter.

Mehrere Dinge kommen nach Worten Hilpps genau an diesem Einmündungsbereich zusammen. „Die Leute wollen raus aus dem Silcherweg und werden immer nervöser, je länger sie dort stehen. Vor allem in den Hauptverkehrszeiten. Gleichzeitig kommt es immer wieder vor, dass sich der Blinkerhebel in Fahrzeugen auf der Melanchthonstraße nicht von alleine zurückstellen und die Fahrer vergessen, dies zu tun. Und dann fährt ein Verkehrsteilnehmer raus auf die Melanchthonstraße. Dabei kommt es zu den Zusammenstößen, die dann in der Unfallbilanz als Gesamtzahl negativ auffallen.“ Welcher Zusammenhang zwischen dem Umbau der Melanchthonstraße in den zurückliegenden Monaten und den daraus resultierenden Umleitungen auf das Anschwellen der Unfallhäufigkeit besteht, dazu fehlen laut Hilpp die Fakten. Doch könnte dies zur ungünstigen Entwicklung beigetragen haben.

Wie es mit dem „Brennpunkt Melanchthonstraße/Silcherweg“ weitergeht, das wird nach Stand der Dinge frühestens im Herbst Gegenstand der Beratung sein, wenn sich Vertreter von Stadt und Polizeirevier zu Gesprächen in einer so genannten Verkehrsunfallkommission treffen.

„Nach der Normalisierung der Situation zwischen Handelshof-Kreisel und Alexanderplatz gilt es nun, das Unfallaufkommen dort über einen längeren Raum zu beobachten“, betont Hilpp.

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3 Antworten zu Einmündung Silcherweg ist Unfallbrennpunkt

  1. RL sagt:

    Naja, wenigstens muss man nur ein paar Schritte laufen und kann sich ne neue Karre holen wenn es an der Stelle kracht… :-).

    Wer im Feierabendverkehr so masochistisch veranlagt ist und aus dem Silcherweg links abbiegen möchte, der tut mir echt leid. Bevor man das macht fährt man entweder über Rinklingen/Diedelsheim wenn man nach Richtung Bruchsal Karlsruhe… Für jeden Stau gibts ein Schleichweg…

  2. -nz- sagt:

    @ -fc-
    Nachdenken – wird da nicht zu viel verlangt?

  3. -fc- sagt:

    Na und?
    Beim Einbahn-Kreisel wäre auch diese Stelle kein Unfallschwerpunkt mehr (siehe BNN-Leserbrief „Vorsätzliche Belastungsprobe“ vom 07.07.2007) und die Kosten für den Kreisel beim Handelshof hätte man sich sparen können.
    Nicht einmal der Gemeinderat war bereit darüber nachzudenken.

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