Stadtwerke nutzen Wärme des Abwassers

In der Brettener Saarstraße werden derzeit Wärmetauscher in das Überlaufbecken eingebaut
Bretten (BNN). Eine Baustelle der besonderen Art gibt es zur Zeit in der Brettener Saarstraße zu bewundern: Seit Mitte Mai baut die Firma Uhrig-Kanaltechnik aus Geisingen im Auftrag der Stadtwerke Bretten Wärmetauscher aus Edelstahl in das dortige Regenüberlaufbecken des Abwasserverbandes Weißach- und Oberes Saalbachtal ein. Die Stadtwerke realisieren damit eine Anlage zur „Abwasserwärmenutzung“, wie es sie in Deutschland bis heute erst fünfmal gibt.

Abwasser eignet sich als Wärmequelle, da es auch im Winter noch eine relativ hohe Temperatur hat. Die eingebauten Wärmetauscher werden ständig vom Abwasser überströmt, dem dabei Wärme entzogen wird. „Die mittlere Abwassertemperatur während der Heizperiode von Anfang November bis Ende März beträgt in Bretten 11,6 Grad Celsius“, erklärt Jan Butz vom Ingenieurbüro Klinger und Partner aus Stuttgart, der an der Planung der Anlage maßgeblich beteiligt ist.

Über eine Wärmepumpe wird das Temperaturniveau soweit erhöht, dass es zur Beheizung von Gebäuden genutzt werden kann. Durch die günstigen Abwassertemperaturen arbeitet die Wärmepumpe dabei hocheffizient. Erik Jenner vom Ingenieurbüro Schuler aus Bietigheim-Bissingen, der für die Heizungsplanung zuständig ist, erläutert: „Pro Kilowattstunde elektrischer Energie, die wir in die Wärmepumpe stecken, bekommen wir über 3,5 Kilowattstunden Wärmeenergie für die Heizung“.

Über eine Wärmeleitung versorgen die Stadtwerke das Melanchthon-Gymnasium, die TV-Sporthalle sowie mehrere Wohnhäuser der Firma Harsch mit der Wärme aus dem Kanal. „Die Anlage lohnt sich ökonomisch und ökologisch“ berichtet Stefan Kleck, Geschäftsführer der Stadtwerke. „Die Jahreskosten reduzieren sich, gleichzeitig wird gegenüber dem bestehenden Heizungssystem weniger Kohlendioxid ausgestoßen.“ Die Inbetriebnahme der Heizungsanlage ist für die im Herbst beginnende Heizperiode vorgesehen.

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Eine Antwort zu Stadtwerke nutzen Wärme des Abwassers

  1. RL sagt:

    Coole Idee, hatte ich auch schon, leider rechnet sich soetwas nicht in das heimische Abwasserrohr einzubauen – hab ich schon durchgerechnet vor ein paar Jahren als ich die Idee auch schon hatte.

    Mich plagen jetzt folgende Fragen:
    Darf ich jetzt eine Rechnung an die Stadt schreiben? Schließlich benutzt Sie meine Wärme die ich bezahlt habe. Und das Wasser welches ich bezahlt habe.
    Wem gehört eigentlich das Abwasser? Geht es in den Besitz des Entsorgers über? Oder zahle ich nur für die Durchleitung zur Kläranlage?

    Schließlich gehe ich ja auch nicht an die Tankstelle und tanke dann Kostenlos mit dem Argument, ich muss nix zahlen ich nutze ja nur die Restenergie im Sprit – Man braucht ja nicht überall diese Zapfsäulen hinstellen…

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