Händler wünschen Magneten an der Sporgasse

Wunsch nach mehr Platz für Geschäfte, auch auf Kosten der Freifläche / Stellungnahme der VBU-Fachgruppe
Wochenmarkt soll auf dem Marktplatz bleiben
Von unserem Redaktionsmitglied Rudolf Baier
Bretten. „Dringenden Handlungsbedarf, den Handel in der Innenstadt zu unterstützen, damit dieser eine Überlebenschance hat“, sieht die Fachgruppe der Vereinigung Brettener Unternehmen und begrüßt das Ziel der Stadt, dem Innenstadthandel durch den Umbau des Sporgassenareals neue Impulse zu geben und dadurch Perspektiven aufzuzeigen.

„Der visionäre Ansatz der Stadt Bretten zur Bebauung und Umgestaltung hat uns beeindruckt“, heißt es in einer Stellungnahme, die zugleich eine Reihe von Vorschlägen, Wünschen und Forderungen aufzählt: „Die Flächen für Handel und Gewerbe müssen größer sein. So können wirkliche Magnete angesiedelt werden, die für die nötige Frequenz sorgen, um ein so großes Areal zu beleben. Damit kann letztendlich auch der bestehende Handel davon profitieren. Dies kann auch zu Lasten der großen Freifläche gehen.“

Um Mieter für diese Flächen zu finden, sei es notwendig, dass der Gemeinderat ein „Märktekonzept“ beschließt. Dieses solle weiteren großflächigen Handel mit innenstadtrelevanten Sortimenten auf der „grünen Wiese“ verbieten. „Wenn ein Anbieter mit Multimedia nach Bretten will, dann müsste er auf der Sporgasse angesiedelt werden und nicht beim Kraichgau-Center. Ansonsten fehlt ein potenzieller Mieter für das Projekt“, heißt es in der Stellungnahme der Einzelhändler weiter. Dasselbe gelte für Sport- und Supermärkte.

Wichtig ist den Geschäftsleuten, dass künftig die Pforzheimer Straße am Hebererhaus wieder befahrbar ist, allerdings in umgekehrter Fahrtrichtung, damit Besucher aus Richtung Pforzheim die Innenstadt und das Sporgassenareal leichter erreichen können. „300 Parkplätze, wie angedacht, sind nicht schlecht, 350 sind besser. Daher sehen wir es als sinnvoll an auch Freiluftparkplätze auf dem Sporgassenareal zu erhalten. Dadurch wird auch verhindert, dass der neue Platz als leerer Platz unattraktiv erscheint“, heißt es zum Thema Parken. Die Zugänge zur Fußgängerzone müssten anziehender gestaltet werden. Die Verbindung zum Friedhof sei bisher in dem Plan besser durchdacht als die Verbindung zum Marktplatz und zur Fußgängerzone, die schließlich Nutznießer dieses Projektes sein sollen.

Der Wochenmarkt soll nach den Vorstellungen der Brettener Einzelhändler weiterhin auf dem Marktplatz und in der Fußgängerzone stattfinden. Die Kulisse der Fachwerkhäuser und die „Enge“ machten einen Großteil des besonderen Flairs aus und seien ein wesentlicher Erfolgsfaktor des Marktes. „Außerdem glauben wir nicht, dass ein permanenter Markt mit Erfolg etabliert werden kann.“

Sollte das Projekt tatsächlich realisiert werden, müssten für die mehrere Jahre dauernde Bauzeit Konzepte erarbeitet werden, die für diese Phase die Erreichbarkeit der Innenstadt gewährleisten, ausreichend Parkraum zur Verfügung stellen und dabei helfen, die Lärmbelastung möglichst gering zu halten. „Auch sollte bezüglich der Bauzeiten größtmögliche Transparenz herrschen, damit sich alle Betroffenen auf mögliche Behinderungen einstellen können. Für den Handel heißt dies zum Beispiel, dass er sich schon ein Jahr im Voraus auf mögliche Umsatzeinbußen einstellen können muss, um dies im Wareneinkauf und bei der Personalplanung berücksichtigen zu können“, schreiben die Einzelhändler, nicht ohne darauf hinzuweisen, dass die aktuelle Baustellensituation in Bretten für sie überaus problematisch und für Kunden und Besucher abschreckend sei.

Auch an den wegen der fehlenden Zuschüsse aus Stuttgart gar nicht unwahrscheinlichen Fall, dass die jetzige Vision nicht zur Umsetzung kommt, haben die Geschäftsleute gedacht und verlangen: „Es sollte ein Plan B entwickelt werden, der die Belebung der Innenstadt auf eine andere Art und Weise sichert.“ Ihre Bereitschaft zu Gesprächen zur Entwicklung einer tragfähigen Zukunftslösung sichern sie ausdrücklich zu.

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4 Antworten zu Händler wünschen Magneten an der Sporgasse

  1. RL sagt:

    Das stelle ich mir lästig vor… Magneten löschen ec Karten. Wie soll ich da noch Geld ausgeben?

    Am besten die Innenstadt abreisen und nochmal von vorne aufbauen… Ein schönes großes Parkhaus und ein Mall mit 80000 Quadratmeter Fläche… Nicht so zimperlich sein!

  2. -rl- sagt:

    „Damit kann letztendlich auch der bestehende Handel davon profitieren.“

    Natürlich nur auf Kosten der Steuerzahler.
    Wie wäre es mit einem privat investierten Abenteuer?

  3. will.hofm. sagt:

    Musik -1-2-3-4 Wouuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuuu
    Ich wünsch‘ mir ’ne kleine Miezekatze
    Für mein Wochenendhaus
    Der schenk‘ ich eine Luftmatratze
    Und eine Spielzeugmaus

    Gesungen von Wum und Wendelin
    Verfasst von Loriot

  4. mm sagt:

    Ein Magnet ist ein Körper, der bestimmte andere Körper magnetisch anzieht oder abstößt. Darin liegt wohl Fluch und Segen der Brettener Magnet-Theorie : je mehr Magneten wir in Bretten bekommen, umso mehr Ziel- und Quell-Verkehr wird es geben. Schon jetzt scheint dieser Verkehr nicht mehr beherrschbar, wer fährt denn noch freiwillig in die Brettener Innenstadt? Auto-mobile Masochisten vielleicht?
    Zweites Problem mit dem Magnetismus ist, dass es vielleicht bald nichts mehr zum „anziehen“ gibt, sprich ausgebbares Geld!

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