Wird die Innenstadt doch zur Geisterstadt ?

Folgendes ist (nicht nur) als Wahlkampfthema vor den Gemeinderatswahlen geeignet, die Betroffenen und Unterzeichner können eine Stellungnahme ihrer Vertreter im Gemeinderat erwarten. Bei der Bürgerversammlung vom 5.5.2009, gab es darauf allerdings keine Antwort. Falls uns eine Stellungnahme aus dem Gemeinderat dazu erreichen sollte (wir sind grenzenlose Optimisten!) , werden wir sie hier abdrucken! BAK Bretten

Brettener Einzelhändler bitten um Auskunft in folgenden Punkten:

Wir sind uns alle einig „die Innenstadt ist und bleibt das Herz der Stadt Bretten“.
Die derzeitige Situation in der Innenstadt ist geprägt durch die mehr als eineinhalbjährige Sperrung der Durchfahrt am Marktplatz. Die Folge: deutlich weniger Passanten in der Innenstadt und massive Einbußen des betroffenen Einzelhandels. Gleichzeitig werden auch in anderen Teilen der Stadt durch Baustellen und Sperrungen Kund/innen umgeleitet.
Zitat einer Kundin in der Weststadt: „ Man geht in Bretten da einkaufen, wo man noch am besten hinkommt.“ Also eine Einladung ins Kraichgau Center, die Diedelsheimer Höhe oder in die Nachbarorte zu fahren. Ist zu befürchten, dass der Inhaber geführte Einzelhandel in den nächsten Jahren allmählich ausblutet und die Originalität und Lebendigkeit der Brettener Innenstadt verloren geht?.

Erste Frage:
Hat die Stadtverwaltung geprüft, unter welchen Bedingungen der inhabergeführte Einzelhandel in Bretten eine Zukunft hat ?
Wurde das Gespräch mit den betroffenen Geschäften gesucht, Stichwort Marktplatzsperrung?
Wurde geprüft, inwieweit der für den Einzelhandel notwendige Verkehr am Marktplatz trotz Baustelle vorbei geführt werden kann, unabhängig von der endgültigen Bundesstraßenregelung?

Positives Beispiel Mühlacker: keine LKWs, Durchfahrt in Schritttempo und ausreichende kostenlose Parkplätze.

Soll die Sperrung am Marktplatz zum Dauerzustand werden ? Droht uns damit das Schicksal anderer Städte: ein langsames Sterben des Einzelhandels wie in Vaihingen/Enz, ein „Sterben in Schönheit“ ?
Wird unter Berücksichtigung dieser Faktoren überlegt, wie sinnvoll ein Jahrhundertprojekt „multifunktionaler Kommunikationsraum Sporgassenareal“ noch ist, wenn infolge einer mehrjährigen Bauzeit das Leben in Fußgängerzone und Marktplatz auf Events und Gastronomie reduziert ist und zum Einkaufen nur noch die immer gleichen Filialen der großen Ketten am Stadtrand einladen ?

Zweite Frage:
Wie konnte es geschehen, dass die Großbaustelle Melanchthonstraße und Kreisel/Kaiserdenkmal
im Oktober begonnen wurde mit unvollständigen z.T. fehlenden Planungsunterlagen?
Eine Baustelle, die
– jedes zulässige Maß an Belästigung für Anwohner, Kunden und Geschäfte überschritt
– keinen Termin für die Fertigstellung einhalten konnte
– reihenweise Baumängel aufweist
– die vorgesehenen Kosten explodieren lässt – von 400.000 € auf über 800.000€
Wie konnte es geschehen, dass in dieser Situation – bei gleichzeitiger Teilsperrung der Bundesstraße-
die Baustelle Kreisel am Handelshof begonnen wurde ?

Die Geschäfte in der Weststadt sind dadurch fast alle schwer in Mitleidenschaft gezogen.
Was gedenkt die Stadtverwaltung zu tun, um die traditionelle Struktur an Geschäften und Dienstleistungen
zu erhalten und zu stärken ?

Günter Stahl
Anita Schad
Naturkostladen Kornblume

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3 Antworten zu Wird die Innenstadt doch zur Geisterstadt ?

  1. uwe sagt:

    „Brettener Einzelhändler bitten um Auskunft“…

    Nicht ein einziger gewählter Brettener Volksvertreter (noch nicht einmal eine Brettener Stadtrats-Fraktion) hat bisher – öffentlich – zu diesen untragbaren Zuständen eine Meinung gehabt und sie geäußert!

  2. Id./Schm. sagt:

    Diese Frage können eventuell das Rechnungsprüfungsamt der Stadt Bretten, die Gemeindeprüfungsanstalt Baden-Württemberg, die Kommunal- und Rechtsaufsicht im Regierungspräsidium Karlsruhe, der Gemeinderat Bretten oder der Vorsitzende des Gemeinderates Bretten beantworten?

    Voraussetzung:

    Diese Frage wird vom Kontrollgremium (Gemeinderat) der Stadt Bretten an den Chef der Stadtverwaltung gestellt, wenn es diesen ausufernden Betrag im nachhinein nicht selbst genehmigt haben sollte!

  3. qt sagt:

    „Wie konnte es geschehen, dass die Großbaustelle Melanchthonstraße und Kreisel/Kaiserdenkmal

    …- die vorgesehenen Kosten explodieren lässt – von 400.000 € auf über 800.000 €?“…

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