Bei den Stadtwerken in der Region gibt es erhebliche Preisunterschiede von bis zu 400 Euro
Von unserem Redaktionsmitglied Rainer Haendle
Stuttgart/Karlsruhe. Wer Geld sparen will, sollte sich bei Strom und Gas einen neuen Anbieter suchen oder zu einem günstigeren Tarif wechseln. Diese dringende Empfehlung an die Verbraucher gaben gestern gleich zwei Minister der Landesregierung. Verbraucherminister Peter Hauk (CDU) verknüpfte seinen Rat mit einer Kritik an der Energiewirtschaft: Vor dem Hintergrund „sinkender Rohstoffpreise und aktuell niedriger Börsenkurse“ seien die angekündigten Strompreiserhöhungen nicht nachvollziehbar. Bei Preisunterschieden von bis zu 30 Prozent könne man bares Geld für die Haushaltskasse sparen. Beratung bei Versorgerwechsel würden die Verbraucherzentrale (www.vz-bawue.de) und Energieagenturen wie Verivox (www.verivox.de) geben.
Nach einem gestern vorgestellten Gutachten des Wirtschaftsministeriums liegen die Strom- und Gaspreise in Baden-Württemberg im Bundesvergleich im mittleren Bereich. „Wenn allerdings der Verbraucher aktiv seine Marktmacht einsetzt, kann er in vielen Fällen auch Preise deutlich unter dem Durchschnitt herausholen“, sagt Wirtschaftsminister Ernst Pfister. Der FDP-Politiker empfiehlt auch deshalb Vergleiche und Anbieterwechsel, weil er mittelfristig mit steigenden Preisen rechnet.
Mit einer vierteljährlichen Gaspreisübersicht (www.wm.baden-wuerttemberg.de) will das Wirtschaftsministerium für mehr Transparenz in der Branche sorgen. Aktuell stehen dort die Stadtwerke Pforzheim mit dem „Goldstadtgas-Paket“ auf Platz eins als günstigster Anbieter bei einer Abnahme von 20 000 Kilowattstunden. Es folgen die Stadtwerke: Bruchsal (Rang 4), Karlsruhe (12), Bretten (54), Ettlingen und Malsch-Durmersheim (59), Baden-Baden (89), Gaggenau (107), Rastatt (125) und Bühl (144). Das Angebot in Pforzheim kommt auf 1 150 Euro pro Jahr, beim regionalen Schlusslicht Bühl fallen 1 534,60 Euro an.