Stadtwerke senken im April den Preis für Erdgas

Neues Angebot für die nördlichen Stadtteile / Wasserpreis bleibt 2009 stabil und könnte dann fallen
Metzger: „Ohne Deuerer wären Wasser und Abwasser teurer“
Von unserem Redaktionsmitglied Thilo Kampf
Bretten. Wer mit Erdgas heizt, kann sich freuen: Die Stadtwerke Bretten senken im April den Preis für Erdgas um 0,36 Cent pro Kilowattstunde (kWh). Dies teilten Geschäftsführer Stefan Kleck und Aufsichtsrats-Vorsitzender Paul Metzger gestern mit. Für einen Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 20 000 Kilowattstunden bedeute dies eine Reduzierung der Jahreskosten um 5,6 Prozent, rechnet Kleck vor, was etwa 72 Euro Ersparnis bringe. „Damit sind wir landesweit einer der zehn günstigsten Anbieter von Erdgas“, erklärt Oberbürgermeister Metzger.

Hintergrund für die Preissenkung sind nach Angaben von Stadtwerke-Chef Kleck die gesunkenen Einkaufskosten beim Erdgas aufgrund der in den vergangenen Monaten deutlich gefallenen Ölpreise. Rund drei Viertel aller Brettener Haushalte verfügten über die Möglichkeit, Erdgas zu beziehen, so Kleck weiter. Lediglich die Stadtteile Ruit, Sprantal und Dürrenbüchig seien nicht an das Erdgasnetz angeschlossen. Genutzt werde diese Art der Energie von rund der Hälfte aller Brettener Haushalte.

Bislang werden die nördlichen Stadtteile von der Erdgas-Südwest versorgt. Ab April soll sich das laut Kleck ändern: „Wir werden ab dann in Neibsheim, Büchig und Bauerbach das Angebot ,Privat Gas‘ einführen. Das können auf Wunsch auch die anderen Gaskunden der Stadt beziehen. Dann gilt für alle Brettener Bürger der gleiche Preis für Erdgas“. Wie beim Strom will Kleck auch beim Erdgas Kunden aus dem Umland gewinnen: „Mit Strom beliefern wir 7 000 Kunden außerhalb unseres Gebietes“, freut sich Kleck, „in Bretten etwa 12 000“.

Die zweite gute Nachricht aus dem Versorgungsbereich: „Der Wasserpreis bleibt dieses Jahr unverändert – und das seit der Umstellung vor sechs Jahren auf weiches Mischwasser“, kündigt Metzger an.
Drei Viertel des Brettener Wassers liefert die Bodenseewasser-Versorgung (BWV), der Rest stammt aus den eigenen Brunnen. „Wir haben die weiterhin betrieben, weil wir damit die Sicherheit haben, die Versorgung von heute auf morgen komplett umstellen zu können“, sagt der OB.

Aufgrund der guten Entwicklung bei den Einwohnerzahlen und in den Brettener Unternehmen, die viel Wasser verbrauchen, könnten die durch das „Cross-Border-Leasing“-Geschäft der BWV verursachten Mehrkosten aufgefangen werden. „Sonst wäre der Wasserpreis jetzt schon günstiger. Aber das wird wahrscheinlich im Jahr 2010 der Fall sein“.

Erfreulich wertet der OB die Tatsache, dass die Firma Deuerer, die etwa ein Viertel des gesamten Brettener Mischwassers bezieht, auch weiterhin Kunde der Stadtwerke bleiben will. „Ohne den Großverbraucher Deuerer wären Wasser und Abwasser für alle deutlich teurer“.

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12 Antworten zu Stadtwerke senken im April den Preis für Erdgas

  1. Wolf./Mü. sagt:

    @ -rl- am 11. März 2009

    „Und was passiert mit den Preisen ab September/Oktober?“ 🙁

    Wider Erwarten werden diese gesenkt! 🙂

  2. RL sagt:

    Nun bei Strom und Gas Tarif Datenbanken mal die SWB mit anderen Anbietern vergleicht war dieser Schritt Überfällig. Heute habe ich die Nachricht von meinem neuen Stromanbieter bekommen, dass ich jetzt Strom von V********* bekomme. Billiger und der Service stimmt auch. Onlineportal, Hotline usw. Alles top. Da nach zwei Mails an SWB keiner meinen request zum Umstieg auf den Family Tarif beantworten wollte hab ich trotz ausgeprägtem Lokalpatriotismus der billigste Anbieter den Zuschlag bekommen… Bei Gas wird demnächst auch gewechselt…. bye bye SWB…

  3. RL sagt:

    Deurer, Deurer, Deurer… Jetzt fehlt nur noch eine OB Kandidatur…

  4. -rl- sagt:

    „Die Stadtwerke Bretten senken im April den Preis für Erdgas…“
    Ja logisch! Da ist die Heizperiode mit dem besten Umsatz ja vorbei! :-)))

    Und was passiert mit den Preisen ab September/Oktober? 🙁

  5. -nz- sagt:

    So lange die Kalkulationen für die Produkte der Stadtwerke nicht öffentlich kontrolliert werden können, so lange kann man getrost von „Märchenerzählungen“ ausgehen.

  6. -an-i- sagt:

    an -az-
    Es kommt sehr wahrscheinlich darauf an, wie viele Vorteile sie auf Kosten der Steuerzahler erhalten haben. 🙂

  7. -az- sagt:

    „Drei Viertel des Brettener Wassers liefert die Bodenseewasser-Versorgung (BWV), der Rest stammt aus den eigenen Brunnen.“

    Demnach könnte heute das Wasser wesentlich billiger sein und man hätte beim trinken nicht das Gefühl, dass die zurückgelegte Strecke, von mindestens 200 Km, an der Wasserqualität gehörige Spuren hinterlassen hat. H2O kann nicht das einzige Kriterium für’s Trinkwasser sein.
    Kenner schmecken den Unterschied. 🙂

  8. -az- sagt:

    Wie fühlen sich denn die anderen Unternehmer in Bretten?

  9. mm sagt:

    die Lobhudelei ist nicht unheimlich, nur durchsichtig!

  10. Gust. sagt:

    An hape

    Ich warte sehr gespannt auf joint venture zwischen dem Brettener Großunternehmen Deuerer und der Großen Kreisstadt Bretten! 🙁

  11. mfr. sagt:

    Es bestehen doch erhebliche Preisunterschiede zwischen Gewerbe- und Industriekunden sowie Haushaltskunden.
    Der Argumentation von Metzger kann ich absolut nicht folgen.

  12. hape sagt:

    Langsam wird mir diese Lobhudelei für Deuerer unheimlich.

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