Heberer-Haus

Das durch den Großbrand am 7. September 2007 völlig zerstörte Heberer-Haus zählte zu den ältesten Gebäuden der Brettener Altstadt. Der mächtige, in den Knick der Pforzheimer Straße ragende Fachwerkbau war mit einem über dem Torbogen zum Keller eingemeißelten Schriftzug „Hans Heberer 1549“ datiert; der Gewölbekeller dürfte indes wesentlich älter sein. Experten gehen davon aus, dass dieser Teil des Gebäudes aus dem 13. Jahrhundert stammt.

Die beiden Obergeschosse stammten, ähnlich wie die anderen Gebäude auf dem Brettener Marktplatz, aus dem frühen 18. Jahrhundert. Im Sommer 1689 überstand das Kellergeschoss des Heberer-Hauses mit seinem Tonnengewölbe den von den Truppen des französischen Königs Louis XIV. gelegten Stadtbrand; das Gebäude selbst wurde – wie fast alles in Bretten – ein Raub der Flammen und erst ein halbes Jahrhundert später wieder aufgebaut.

In dem geschichtsträchtigen Gebäude wurde zwischen 1555 und 1560 Johann Michael Heberer als Sohn von Hans Heberer geboren. Johann Michael Heberer ist mütterlicherseits mit Philipp Melanchthon (geboren 1497) verwandt. Nach seinem Studium in Heidelberg und Wittenberg war Heberer ab 1580 unter anderem als Reisebegleiter in den Dienst verschiedener adliger Herren getreten. Seine Erinnerungen fasste der Brettener in einem 1610 erschienenen Buch zusammen, das als eines der frühesten Zeugnisse deutscher Reiseliteratur gilt.
tk

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