„Die Georg-Wörner-Straße ist ein Brennpunkt“

Das „Provisorium“ Zweirichtungsverkehr soll noch mindestens bis zum Ende dieses Jahres dauern
Von unserem Redaktionsmitglied Rudolf Baier
Bretten. Die Verkehrs-Bürgerversammlung war vor allem für die Anwohner der Georg-Wörner-Straße ein willkommenes Podium, ihrem Unmut über zusätzliche Belastung Luft zu machen. Seit die Pforzheimer Straße beim Marktplatz nach dem Brand des Hebererhauses im September 2007 komplett gesperrt wurde, werden die Autos wieder in beiden Richtungen durch die einstige Einbahnstraße geführt. Die Verkehrszählung vom Sommer vergangenen Jahres, die Stadtplaner Ulrich Braun in der Versammlung vorstellte, bestätigt den Eindruck: Um über 42 Prozent hat danach der Verkehr zugenommen. Das beauftragte Ingenieurbüro ermittelte eine Verkehrsbelastung von 9 100 Fahrzeugen. 2003 waren es noch 6 400.

Noch „mindestens bis zum Ende dieses Jahres“ werden die Anwohner den Zweirichtungsverkehr in der Georg-Wörner-Straße hinnehmen müssen, kündigte Oberbürgermeister Metzger an. Angesichts der aktuellen Baumaßnahmen in der Pforzheimer Straße (Melanchthon-Akademie und Heberhaus) sei es aktuell gar nicht möglich, wieder Einbahnschilder aufzustellen. „Ziel ist es, die Georg-Wörner-Straße von einer Landesstraße zu einer Stadtstraße herabzustufen. Dann können wir sie ganz anders gestalten“, sagte der Oberbürgermeister.

„Als Provisorium für ein Jahr“ sei den Anwohnern der Zweirichtungsverkehr angekündigt worden, erinnerte ein Anwohner und beschwerte sich massiv, das Provisorium sei zum Dauerzustand geworden. Sein Geschäft habe er deshalb nach Pforzheim verlegt.
Man habe die Regelung zeitlich ausdehnen müssen, weil sich die Arbeiten an Melanchthon-Akademie und Hebererhaus in die Länge ziehen, erwiderte der Oberbürgermeister. Für die Verzögerung am Hebererhaus seien die Gestaltungswünsche der Stadt mit verantwortlich. Immerhin habe man die Bauherren dazu gebracht, das markante Gebäude wieder in Fachwerk-Optik zu errichten – mit entsprechendem zeitlichen Aufwand.

„Die Georg-Wörner-Straße ist ein Brennpunkt. Sie ist eine willkommene Abkürzung für den Schwerverkehr, der da eigentlich nicht fahren darf“, beklagte eine weitere Anwohnerin und forderte verstärkte Kontrollen ein. Doch für Anhaltekontrollen wird die Polizei gebraucht. Städtische Mitarbeiter dürfen keine Autos anhalten. Ordnungsamts-Leiterin Karin Franz berichtete von einer gemeinsamen Kontrolle, bei der sich herausgestellt habe, dass sechs von sieben Lastwagen berechtigt die Georg-Wörner-Straße benutzten.

Zu schnell seien die Autos vor ihren Häusern unterwegs, klagten andere und verlangten Messungen auch zu ungewöhnlichen Zeiten. „Die Georg-Wörner-Straße ist für uns ein Kontroll-Schwerpunkt“, antwortete Achim Kleinhans vom Ordnungsamt und präsentierte Zahlen: 17 der 25 städtischen Tempomessungen 2008 seien in der Georg-Wörner-Straße durchgeführt worden – zu sämtlichen Tageszeiten. Und mit 7,9 Prozent sei die Quote der Überschreitungen eher gering gewesen.

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2 Antworten zu „Die Georg-Wörner-Straße ist ein Brennpunkt“

  1. RL sagt:

    Wie zu schnell unterwegs! Auf den Schildern einfach die 30 gegen eine 50 austauschen und schon passt das… An der PArkanlage ist das ja wegen dem Spielplatz gerechtfertigt… Ansonsten:Die 30 auf der Straße ist pure Gängelei und Autofahrerabzocke… Bis man durch die Straße geeiert ist mit 30 kann man mit dem Beifahrer ne Runde Schach spielen…

    Ich mach immer den Tempomat rein bei 30km/h und grinse mir eins wenn sich hinter mir ne Schlange bildet… Je mehr sich aufregen umso weniger bekommen Autofahrerärgerer mit ihrem 30km/h Wahn Stimmen bei Wahlen… Hoffentlich!

  2. seb. sagt:

    Semper idem! 🙁

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