Posse um drei alte Mülltonnen

Mann aus Waghäusel gerät in Konflikt mit dem Abfallwirtschaftsbetrieb des Landkreises
„Wir haben uns da sicher kein Highlight geleistet“

Waghäusel. Eigentlich wollte Claus Steigleder aus Waghäusel nur drei Mülltonnen tauschen. Der Abfallwirtschaftsbetrieb des Landkreises Karlsruhe (AWB) sollte zu Beginn des Jahres die drei alten Behälter des Mannes abholen und sie gegen neue wechseln. Ein Plan, der nicht ganz aufging: Steigleder bekam zwar Anfang Januar neue Tonnen. Die alten stehen jedoch immer noch auf dem Gehweg vor seiner Wohnung. Die Geschichte der Mülltonnen entwickelte sich zur Posse um Missverständnisse, Unzuverlässigkeit, einen unfreundlichen Fahrer und eine gehörige Portion Bürokratie. Anfang des Monats nahm sie ihren Lauf.


Der AWB bestätigte dem Hausverwalter von Steigleders Wohnung zunächst, am 10. Januar eine 120-Liter-Mülltonne gegen einen 80-Liter-Behälter auszutauschen. Weder der Tausch, noch die Abholung der alten Tonnen erfolgte. Steigleder wurde stutzig.
Der Mann aus Waghäusel schickte am 12. Januar eine Mail an den AWB, in der er auf die nicht abgeholten Tonnen hinwies. Sein Schreiben blieb unbeantwortet.
Vier weitere Tage verstrichen, ohne dass sich jemand der Mülltonnen erbarmte. Also schrieb der Besitzer am 16. Januar die nächste Mail an den AWB — diesmal in einem deutlich schärferen Ton.
Es folgte eine schnelle Antwort der AWB mit einer Entschuldigung und der Bestätigung, dass alle drei Müllbehälter ab 21. Januar auf einer Sondertour abgeholt werden.Steigleder, der weiterhin sechs Mülltonnen hatte, gab sich mit der ungenauen Antwort nicht zufrieden. Schließlich blockierten die alten Tonnen den Gehweg vor seiner Wohnung und behinderten Fußgänger.

Nach einigem Hin und Her wurde am 23. Januar zumindest die 120-Liter-Tonne gegen einen 80-Liter-Behälter ausgetauscht. Steigleder fragte den Fahrer, ob dieser nicht auch die alten Tonnen mitnehmen könne. Die kundenfreundliche Antwort: „Das geht mich einen Scheißdreck an.“
Steigleder hatte am Sonntag, 25. Januar, genug von der Posse und beklagte sich erneut. Als verbindlichen Abholtermin bekam er dann den 4. Februar genannt.
Nach der Nachfrage der BNN bei Uwe Bartl, dem Leiter des Abfallwirtschaftsbetriebs, erhielt Steigleder eine Entschuldigung und die Zusicherung, dass sich die Müllentsorger mit der Hausverwaltung in Verbindung setzen werde, um den Fall endgültig bei einem Ortstermin zu klären.
„Wir haben uns da sicher kein Highlight geleistet“, gestand Bartl. Gleiches gelte auch für den Fahrer des Unternehmens, das den Behältertausch durchgeführt hat. Dennoch liege die Schuld nicht alleine beim AWB. Schließlich habe die Hausverwaltung den Abzug der alten 80-Liter-Tonnen nicht schriftlich beantragt. Steigleders unbürokratischer Versuch per Mail strandete hingegen im Nichts. �Ein Einzelfall“, so Bartl. Von dem es nach Auskunft des Bewohners aus Waghäusel aber doch einige mehr gibt. Zumindest seit der Umstellung zu Beginn des Jahres, als der Landkreis die Abfallentsorgung übernommen hat.

Mario Beltschak

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Eine Antwort zu Posse um drei alte Mülltonnen

  1. bertl. sagt:

    Lach mal wieder! 🙂

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