„Explodierende Steuerkraft“ durch Betriebe

Ansiedlungen im „Altenwingert“ haben auch Schattenseiten / Rupp legt Finanzzahlen vor
Gondelsheim (wai). Zwei „fette Jahre“ hat die Gemeinde Gondelsheim hinter sich mit Zuführungen von über einer Million Euro an den Vermögenshaushalt, mit Rekorden bei der Gewerbesteuer, beim Auffüllen des Sparstrumpfs und beim Abbau der Verschuldung auf 577 Euro pro Einwohner. „So hätte es gerne weiter gehen dürfen“, meinte Bürgermeister Markus Rupp bei der Vorlage des Haushalts für das Jahr 2009. Allein, die weltweite Finanzkrise sorgt für andere Zahlen. Den fetten Jahren folgt zumindest ein mageres Jahr. Einen „soliden“ Haushalt könne er dem Gemeinderat 2009 trotzdem vorlegen, betonte Rupp.

Der Haushalt hat ein Volumen von 6,1 Millionen Euro und sieht eine Zuführung aus dem Verwaltungshaushalt an den Vermögenshaushalt in Höhe von 260 000 Euro vor. Der Anteil des Verwaltungshaushalts beträgt 5,2 Millionen Euro, der des Vermögenshaushalt 943 000 Euro. Die Verschuldung sinke weiter auf 542 Euro pro Einwohner. Verantwortlich für diese Entwicklung seien nach wie vor hohe Einnahmen aus der Einkommensteuer (1,4 Millionen Euro), Gewerbesteuer (400 000 Euro) und den Schlüsselzuweisungen des Landes (etwas mehr als eine Million Euro).

Die positive Entwicklung der Gewerbeansiedlungen im Gewerbegebiet „Altenwingert“ habe aber auch Schattenseiten. Dass die Gondelsheimer Steuerkraft „geradezu explodiert“ sei, wie Bürgermeister Rupp meinte, führe dazu, dass die Gemeinde bei den Umlagen stärker zur Kasse gebeten wird. Die Kreisumlage steige um 113 000 Euro. Gleichzeitig sei nicht nur die Finanzumlage um rund 100 000 Euro gestiegen, sondern die Schlüsselzuweisungen des Landes um 50 000 Euro gesunken. „Wir werden deshalb mit 69 000 Euro in die Kasse der Rücklagen greifen müssen“, bilanzierte er nüchtern.

Finanziert werden muss damit hauptsächlich die Entwässerung des Lohrgrabens, (280 000 Euro), Maßnahmen im Dossental (230 000 Euro), die Sanierung des Daches der Kraichgauschule sowie Ausgaben im Bereich des Landessanierungsprogramms. Noch sei die Sanierung in der Mühlstraße nicht sicher. Wenn sie angegangen werde, dann sei das nur mit einer weiteren Entnahme aus der Rücklage von 90 000 Euro zu finanzieren. 2010 werde für die Gemeinde Gondelsheim problematisch, weil dann die Umlagen an dem Superjahr 2008 berechnet werden. Doch schon im Jahr 2011, so hoffte der Verwaltungschef, „werden wir wieder bessere Zeiten mit positiven Zuführungen haben“.
Etwas verunsicherte zeigte sich Rupp, was das Subventionsprogramm der Bundesregierung angeht. Noch wisse man nicht, was daraus in den Gemeinden ankommt. Die Verwaltung habe allerdings schon einige Pakete geschnürt. Schließlich könne man sich Zuschüsse in Höhe von 75 Prozent nicht entgehen lassen.

Andererseits dürfe man solche Maßnahmen noch nicht im Haushalt einstellen, weil „uns das zum Nachteil gereichen würde“. Nur neue Projekte würden bezuschusst. Vielleicht habe sich im März der Nebel über dem Zuschusspaket der Bundesregierung gelichtet.

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3 Antworten zu „Explodierende Steuerkraft“ durch Betriebe

  1. torst. sagt:

    Wie der Titel eines Berichts von Joachim Schultz: Stadt liegt weiter in der Gewinnzone.

  2. Dor./Kais. sagt:

    Mehr nicht!

  3. cl. sagt:

    „Explodierende Steuerkraft“ durch Betriebe

    Was hier allein explodiert, ist die schwache Formulierung!

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