Betriebe fordern Gewerbesteuer zurück

Derdingen überarbeitet Etat / Bürgermeister-Umfrage
Dank Branchenmix in Bretten weniger Sorgen
Region Bretten. Die Oberderdinger Gemeindeverwaltung lässt keinen Zweifel am Ernst der Lage: „Bedingt durch die Wirtschaftskrise haben in den letzten Tagen nahezu alle größen Gewerbesteuerzahler ihre Vorauszahlungen für 2008 und 2009 nach unten anpassen lassen“, heißt es in einem Papier, das dem Ausschuss für Technik und Umwelt gestern vorlag. „Für die Gemeinde Oberderdingen bedeutet dies einen erheblichen Rückgang der für 2009 erwarteten Gewerbesteuereinnahmen. Außerdem, müssen die Einnahmen des Jahres 2008 … teilweise zurückbezahlt werden.“

Die Gemeinde müsse den Entwurf für ihren Haushalt 2009 überarbeiten. „Sowohl im Verwaltungshaushalt wie auch im Vermögenshaushalt müssen die Ansätze nochmals kritisch hinterfragt und deutliche Einsparungen vorgenommen werden“, heißt es in dem von Bürgermeister Nowitzki und dem Beigeordneten Knorr unterzeichneten Papier.

Was sich jetzt in Oberderdingen abzeichnet, bereitet der Nachbargemeinde Sulzfeld schon seit einigen Wochen Sorgen. Noch im alten Jahr hatte Bürgermeister Eberhard Roth bei der Vorlage der Eckdaten für den Haushalt 2009 von massiven Rückerstattungen bei der Gewerbesteuer berichtet und angekündigt, man müsse für 2009 mit weiteren Rückgängen rechnen. Man überlege, die Lücke durch Kredite zu füllen, sagte Kämmerer Kunz damals.

Weniger dramatisch sieht Brettens Finanzbürgermeister Willi Leonhardt die Lage für seine Stadt: „Es kann sein, dass wir die Eckwerte korrigieren müssen. Aber nicht so, dass alles zusammenbricht.“ Auch bei den Brettener Steuereinnahmen habe es Ende des letzten Jahres „einige Anpassungen“ gegeben. Diese seien aber nicht so gravierend, dass sie Anlass zu ernsthafter Beunruhigung wären. Zu verdanken sei dies dem Branchenmix. „Wir haben hier keine Monostruktur, die für konjunkturelle Einflüsse so empfindlich ist.“

So sieht man es auch in den kleineren Gemeinden des Umlandes. „Wir sind nicht von wenigen Betrieben abhängig“ erklärt Gondelsheims Schultes Markus Rupp. Zwar gehe seine Verwaltung bei der Aufstellung des neuen Haushalts sehr vorsichtig vor. „Aber wir sehen nicht so sehr schwarz.“

Ähnlich sein Kollege Karl-Heinz Hauser aus Kürnbach: Die wirtschaftlichen Schwankungen wirkten sich hier nicht so drastisch aus – weder nach oben noch nach unten. Allerdings: Das Rekordergebnis von 498 000 Euro Gewerbesteuer 2008 werde sich nicht wiederholen. 350 000 Euro werden im Plan 2009 stehen.

„Bei uns läuft es momentan gut, dank der vielen Standbeine. Aber ich bin sicher, dass es auch hier zurück geht, sagt Zaisenhausens Bürgermeister Wolfgang Bratzel. 2008 war ein Rekordjahr mit 1,2 Millionen Euro, während man 2009 mit maximal 600 000 Euro wieder aufs Normalniveau zurückkehre. Rudolf Baier

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2 Antworten zu Betriebe fordern Gewerbesteuer zurück

  1. Zieb- sagt:

    Der Stadt Bretten werden die Brettener Gewerbesteuerzahler so etwas doch niemals antun! 🙂

  2. er. mei. sagt:

    An die Stadt Bretten werden Rückforderungen von Gewerbesteuer selbstverständlich nicht gestellt, weil sie so schön unternehmensfreundlich ist.

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