Weniger Scheidungen – aber auch weniger Trauungen

Bürgermeister Thomas Nowitzki berichtet aus der Jahresstatistik der Gemeinde Oberderdingen / Viel in Bildung investiert
Zurzeit sind fast 8 000 Fahrzeuge im Ort gemeldet
Von unserer Mitarbeiterin Claudia Pospieszczyk
Oberderdingen. In der Jahresabschlusssitzung des Oberderdinger Gemeinderates betonte Bürgermeister Thomas Nowitzki, dass seit dem Bestehen Oberderdingens mit den Ortsteilen Flehingen und Großvillars nie zuvor im Bereich Erziehung und Bildung derart große Fortschritte realisiert worden seien wie 2008. Der Schultes erinnerte an das Richtfest des Kinderhauses, die nachhaltige Schulverpflegung, die Einweihung des Jugendtreffs, die Realisierung des Familientreffs mit Spielscheune sowie an den Um- und Erweiterungsbau des 50 Jahre alten Schulhauses der Flehinger Samuel-Friedrich-Sauter-Schule mit Investitionen von 1,7 Millionen Euro.

In seiner Gemeinde gingen fast 1 400 Mädchen und Jungen zur Schule. Man habe mehr als 2 200 Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren und per 30. Juni 2008 insgesamt 10 470 Einwohner verzeichnet. Es seien 34 Familien mit insgesamt einem Kind zugezogen. 85 Geburten stünden 86 Todesfälle gegenüber, davon jedoch 20 Sterbefälle im Seniorenzentrum.
Während die Scheidungen im Vergleich zum Vorjahr von 39 auf nun 23 zurückgegangen seien, habe man in diesem Jahr statt 43 nur 36 Trauungen registriert. Beim Vollzugsdienst seien 1 506 schriftliche Verwarnungen ausgestellt und damit mehr als 12 200 Euro an Verwarngeldern erhoben worden. Es seien 191 Vollstreckungsaufträge erledigt und fast 40 000 Euro an Forderungen der Gemeindekasse vereinnahmt worden, hieß es. „Die Arbeit des Gemeindevollzugsbeamten ist unverzichtbar und die Personal- und Sachkosten werden gedeckt“, berichtete Nowitzki.

Schwerpunkt der Arbeit in den Gremien sei das Thema Entwicklungsperspektiven für die Gemeinde gewesen. Man verfolge das Ziel Innenentwicklung – und damit die Reduzierung der Flächeninanspruchnahme.
Verständnis habe man für kritische Fragen und Bedenken der Flehinger zur Ansiedlung von Unternehmen aus der Recyclingbranche im interkommunalen Industriegebiet in Flehingen. „Alle diese Fragen werden in den Bauleitplanverfahren, aber noch mehr und intensiver von den Fachleuten in den Verfahren nach Immissionsschutzrecht geprüft und untersucht. Können keine zufriedenstellenden Antworten gegeben und die Belastung der an das Industriegebiet angrenzenden Wohnbereiche nicht ausgeschlossen werden, würden die Abwägungen des Gemeinderates und der Fachbehörden zu negativen Entscheidungen führen“, betonte Nowitzki.
Durch häufige Wiederholungen würden „einseitige und falsche Behauptungen nicht richtiger und schaden nur dem Industriestandort“, so Nowitzki weiter.

Der Schultes machte eine Mobilitätsveränderung in der Gemeinde aus mit fast 8 000 gemeldeten Fahrzeugen 2008 im Vergleich zu nur knapp 4 000 Fahrzeugen noch 1983. Der Bau der Flehinger Ortsentlastungsstraße sei richtig gewesen. Mit mehr Arbeitsplätzen im Industriegebiet entstünde auch mehr Verkehr. „Es handelt sich aber um keine unzumutbaren Belastungen, wie schon das Lärmgutachten 1995 zum prognostizierten Verkehrslärm auf der Ortsentlastungsstraße zeigt“, sagte Nowitzki. Er erinnerte an Sanierungen mit rund 520 000 Euro Fördergeldern vom Land allein für die zwei Sanierungsgebiete Alte Schule und Unterdorf. 2008 habe man aus dem Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum 110 000 Euro bewilligt bekommen und für 2009 rund 335 000 Euro beantragt.

Abschließend blickte Nowitzki auf Baumaßnahmen, Feste und kulturelle Veranstaltungen zurück und lobte das ehrenamtliche Engagement der Einwohner und Feuerwehrleute. Für den Gemeinderat dankte Wolfgang Wagner unter anderem dem Bürgermeister und seinen Mitarbeitern für kompetente und unermüdliche Arbeit für Oberderdingen. „Diejenigen, die Ängste und Befürchtungen geweckt haben, müssen auch die Verantwortung übernehmen, dass Unwahrheiten richtiggestellt oder übertriebene Vorbehalte gegenüber Industrieansiedlungen relativiert werden“, so Wagner in Bezug auf die jüngsten Unruhen in Flehingen.

Im Nachhinein hätte man besser einige nichtöffentliche Sitzungen zu einer öffentlichen Diskussionsrunde gemacht, war zu hören.

Die Themen dieses Tages in einem anderen Jahr :

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8 Antworten zu Weniger Scheidungen – aber auch weniger Trauungen

  1. Tess. sagt:

    Das gilt ebenso für den Gemeinderat und Lobredner Wolfgang Wagner!

  2. pr.ist- sagt:

    Wenn OB Nowitzki -CDU- sich öffentlich nicht noch „beliebter“ machen will, dann soll er auf die Richtigstellung von angeblichen Unwahrheiten oder auf die Einschränkung wegen angeblich übertriebener Vorbehalte gegenüber Industrieansiedlungen in seinem eigenen Interesse um sein Persönlichkeits-Profil verzichten.

  3. Berl. sagt:

    Von unqualifizierten Gegendarstellungen sollte er ohnehin Abstand nehmen!

  4. v-K sagt:

    Hat er bisher tunlichst unterlassen!

  5. d/s sagt:

    Herr Nowitzki von der CDU hat doch jederzeit die gute Gelegenheit, auf die häufig wiederholten einseitigen und falschen und nur den Industriestandort schädigenden Behauptungen von Bürgerinnen und Bürgern im Einzelnen einzugehen. 🙂

  6. ürk- sagt:

    Über den Unverstand von Nowitzki (CDU) in Sachen Industriegebiet kann man nur noch den Kopf schütteln! 🙁

  7. -an-i- sagt:

    Wer den Politikern nicht traut, traut sich nicht zu TRAUEN.

  8. mm sagt:

    die Fragen bezüglich Immissionen und Verkehrsbelastung stellt man vor der Änderung eines Bebauungsplanes, Herr Nowitzki! Den Bürgern jetzt weismachen zu wollen, dass sich an Entscheidungen hinterher noch etwas „negativ“ ändern könne, widerspricht der Erfahrung in kommunalen Genehmigungsverfahren und ist deshalb den Bürgern Sand in die Augen gestreut.
    Sie erinnern mich in ihrer Amtsführung immer mehr an ihren Kollegen aus Bretten!

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