Kein Verständnis für den Tunnel in der Stadt

Liste Unabhängiger Bürger möchte Fraktion werden
Geld lieber in Schulen und Kindergärten investieren
Bretten (BNN). Die Liste Unabhängiger Bürger (LUB) wird erneut an der Kommunalwahl teilnehmen. Das beschlossen die Mitglieder in ihrer Jahresversammlung. Die beiden LUB-Gemeinderäte Dieter Ammann und Markus Gerweck standen den Mitgliedern Rede und Antwort. Auf großes Unverständnis stieß der Gemeinderatsbeschluss für neun Millionen Euro einen 200 Meter langen Tunnel im Bereich Sporgassenparkplatz zu bauen. Es sei sinnvoller, sich ein Verkehrskonzept zu überlegen, das den innerstädtischen Verkehr entlastet, was durch die Linksabbiegerspur am Alexanderplatz möglich sei. Das Geld solle man lieber in Bildung, also Kindertagesstätten und Schulen, investieren.

Überhaupt werde in Bretten zu wenig für Familien und die ältere Generation getan. Während in Bruchsal und Ettlingen der demografische Wandel ein Schwerpunktthema der Verwaltung und Gemeinderates sei, vermisse man in Bretten ein ähnliches Konzept, bemängelt die LUB. Während die Brettener Stadtteile durch die Ortschaftsräte gut vertreten werden, bestimme aber in der Kernstadt Bretten die Verwaltung die Politik.
Deutlich wird dies bei der Verkehrspolitik. Bleibt die Pforzheimer Straße gesperrt? Warum führt man den Verkehr zweispurig durch die Georg-Wörner-Straße, wenn man ihn über den Alexanderplatz leiten könnte? Was passiert mit dem Sporgassenparkplatz? Durch die Ansiedlung neuer Verkaufsflächen am Stadtrand werde dem innerstädtischen Handel Kundschaft entzogen. Die vielen leerstehenden Geschäfte machten dies deutlich. „Welches Konzept gibt es zur Wiederbelebung?“ „Wo kaufen die älteren Mitbürger in der Zukunft ein?“ lauteten Fragen in der Versammlung.

Obwohl das Kreiskrankenhaus nicht in die Zuständigkeit er Stadt falle, müsse alles unternommen werden, dass das Krankenhaus erhalten bleibt, fordert die LUB. Sonst gehe es wie bei der Geburtenabteilung, wo man auch zu spät gehandelt habe.
Ziel der LUB ist es, bei der anstehenden Kommunalwahl Fraktionsstatus zu erringen, weshalb man aus allen Stadtteilen Kandidaten aufstellen will. Zwar habe sich die Fraktionsgemeinschaft mit den Freien Wählern bewährt, aber in der Gemeinderatsarbeit werde man zu wenig wahrgenommen. Breite Unterstützung haben zahlreiche Kandidaten der letzten Wahl versichert, erfuhren die Mitglieder in der Hauptversammlung.

Nach intensiver Diskussion wurde auch beschlossen, möglichst eigene Listen für die Ortschaftsratswahlen aufzustellen. Hier hatten die Kandidaten der LUB in der Vergangenheit auf anderen Listen kandidiert. Zur Kreistagswahl werde aber eine Kooperation angestrebt, da nur bei landkreisweiten Auftreten eine Wahlchance besteht.

Mit dem Thema OB-Wahl werde man sich erst nach der Kommunalwahl befassen, wurde in der Versammlung angekündigt.
Zum Leiter des Wahlkampfteams wurden Peter Maier und Armin Schulz gewählt. Das Wahlprogramm wird von Dieter Ammann, Markus Gerweck und Bernd Hauser im Rohkonzept erstellt, Jörg Biermann übernimmt die Koordination.

Die Themen dieses Tages in einem anderen Jahr :

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7 Antworten zu Kein Verständnis für den Tunnel in der Stadt

  1. RL sagt:

    Ich bin für ein unterirdisches Rathaus… 🙂 Ne, das war natürlich ein Spaß… Ob diese Tunnelgeschichte wirklich gut oder schlecht ist maße ich mir nicht an, da ich nicht alle Fakten kenne… Jedoch wäre mir nach Bauchgefühl lieber eine Lösung, die den Verkehr um Bretten herum leitet – und zwar Vierspurig wegen der vielen LKWs…

  2. T/U sagt:

    Eine sehr gut ausgelastete Spezies von Auftragnehmern der Stadt Bretten!

  3. Hein sagt:

    Oder ganz gewöhnlich ausgedrückt:

    Die Bau-Buddeler! 🙂

  4. l-rd sagt:

    Darüber wird sich besonders einer freuen:

    Der Tunnelbau als Fachgebiet vom Tiefbau. 🙂

  5. ghg sagt:

    Für -an-i-

    Wenn Wahlen in diesem Land was nützen würden, wären sie sicher schon verboten! 🙂

  6. -an-i- sagt:

    „Zwar habe sich die Fraktionsgemeinschaft mit den Freien Wählern bewährt, aber in der Gemeinderatsarbeit werde man zu wenig wahrgenommen.“

    Um nicht zu sagen – so gut wie gar nicht.
    Die oben aufgeführten Fragen und Punkte lesen sich viel versprechend, wenn der denkende Wähler damit erreicht wird.
    Aber, sind nicht die lieben Wählerinnen und die lieben Wähler bisher auf die Listenplätze und auf die Reihenfolge der Listen hereingefallen?
    Wenn es tatsächlich nach eingehaltenen Versprechungen aller Bewerber aus den bisherigen Wahlkampagnen gegangen wäre, dann gäbe es sicherlich eine ganz andere Zusammensetzung des Gemeinderates.

    Scheinbar sind Zeitabstände zwischen den Wahlen doch zu lang.

  7. verc. sagt:

    9.000.000 Euro für einen total überflüssigen Tunnel – für sage und schreibe zweihundert unterirdische Meter?

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