Anbau in Flammen: Verdacht auf Brandstiftung

Bei Feuer im Hausertal vier Personen leicht verletzt
Zahlreiche Schaulustige behindern Löscharbeiten
Von unserem Redaktionsmitglied Thilo Kampf
Bretten. Vier leicht Verletzte und rund 50 000 Euro Sachschaden sind die Bilanz eines Feuers im Brettener Hausertal: Am späten Sonntagabend stand der Anbau an einem Zweifamilienhaus in Flammen. Die Feuerwehr war gegen 20 Uhr alarmiert worden und traf wenige Minuten später mit neun Fahrzeugen und 35 Wehrleuten am Brandort ein. Dort mussten sie nicht nur den eigentlichen Brand im Schuppen löschen, sondern auch die Fassade des Wohnhauses schützen, die durch die enorme Hitze bereits arg in Mitleidenschaft gezogen war.

Problematisch wurde die Situation, nachdem sich herausstellte, dass in dem Anbau neben alten Elektrogeräten noch mehrere Gasflaschen lagerten. Den Einsatzkräften um Kommandant Philip Pannier gelang es jedoch, diese rechtzeitig in Sicherheit zu bringen – und somit Schlimmeres zu verhindern.
Während der Löscharbeiten erlitt ein Feuerwehrmann eine Rauchgasvergiftung; ein weiterer zog sich ein Zerrung zu. Zudem mussten zwei Bewohner des Nachbarhauses von den Einsatzkräften des DRK Bretten wegen Rauchgasvergiftungen behandelt werden. „Allen Beteiligten geht es aber Gottseidank wieder besser“, sagte Pannier am Montagmittag.
Auch die „enorme Rauchentwicklung“ (Pannier) hatte zahlreiche Schaulustige nicht davon abgehalten, die Löscharbeiten zu beobachten und teilweise zu behindern. Beamte des Brettener Polizeireviers sperrten den Brandort schließlich weiträumig ab, um diese „Gaffer“ fern zu halten.

Nachdem bei der Überprüfung des Dachstuhles des angrenzenden Wohnhauses mittels einer Wärmebildkamera eine Gefährdung für die Bewohner ausgeschlossen werden konnte, zogen die Einsatzkräfte gegen 22 Uhr wieder ab. „Wir konnten das Wohnhaus erfolgreich vor dem Feuer schützen“, erklärte Edgar Geißler, Sprecher der Feuerwehren im Landkreis Karlsruhe wenig später. Noch in der Nacht nahm die Kriminalpolizei Karlsruhe die Ermittlungen über die Brandursache auf. Am Montagnachmittag waren sich die Beamten sicher: „Wir gehen von Brandstiftung aus. Jetzt müssen wir nur noch herausfinden, ob es fahrlässige oder vorsätzliche Brandstiftung war“, sagte ein Kripobeamter den BNN. Einen technischen Defekt könne man als Ursache definitiv ausschließen.
Die Ermittlungen, die inzwischen Brand-Experten der Kripo-Außenstelle Bruchsal übernommen haben, dauern derzeit noch an.

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2 Antworten zu Anbau in Flammen: Verdacht auf Brandstiftung

  1. RL sagt:

    Gaffer… Ich hasse dieses Pack. Und dann vermutlich noch die Straßen zugeparkt wie immer in dem Viertel… Ideale Vorraussetzung für Rettungsfahrzeuge…

  2. mm sagt:

    „Noch in der Nacht nahm die Kriminalpolizei Karlsruhe die Ermittlungen über die Brandursache auf“. Seltsam, bei einem Privathaus kommt man sofort zur Sache…

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