Bretten – Karlsruhe und umgekehrt?

Die Melanchthonstadt hätte gerne einen Ersatz für die abziehende Bußgeldstelle
Von unserem Redaktionsmitglied Matthias Kuld
Bretten/Karlsruhe. Auf der Autobahn geblitzt worden? Kann vorkommen und beschert einem einen Brief aus Bretten. Mitte der neunziger Jahre wurde dort ein Neubau eigens für die zentrale Bußgeldstelle des Landes errichtet. Es gab einen Investor, der vermietete an die Stadt und die an das Land. Jetzt läuft der Mietvertrag aus und die Stadt müsste ihrerseits kündigen, „wenn wir nicht einen anderen Mieter finden“. Den hat Brettens Oberbürgermeister Paul Metzger im Auge – aber die Sache ist bei weitem noch nicht klar. Es geht um Vermesser und Flurneuordner, für die es landesweit neue Strukturen gibt. Die hätte Metzger gerne bei sich.

Die Bußgeldstelle des Regierungspräsidiums Karlsruhe (RP) ist zuständig für die Ahndung aller auf Autobahnen in Baden-Württemberg begangenen Ordnungswidrigkeiten. Das sind pro Jahr 220 000 Fälle, berichtet RP-Sprecher Konrad Weber. 12 000 Führerscheine waren dabei zuletzt fällig. Das Land habe freie Raumkapazitäten in der Karlsruher Landesaufnahmestelle für Flüchtlinge an der Durlacher Allee. Dorthin sollen die etwa 70 Mitarbeiter 2010 umziehen, sagt Weber.

Kompliziert wird die ganze Sache, wenn es aus Brettener Sicht um einen Nachmieter geht. Paul Metzger hat die Vermesser und Flurneuordner im Visier. Da gibt es zwischen Gemeinden, Kreisen und dem Land eine ziemlich verzwickte Struktur. Im Ergebnis geht es um etwa 70 Vermesser, die bislang in Karlsruhe tätig sind, und 40 Landesbeschäftigte, die einer Außenstelle des neuen Landesamtes für Geoinformation und Landentwicklung zugeschlagen werden sollen. Über den Sitz dieser Außenstelle wird noch verhandelt, wobei Bretten durchaus denkbar wäre, weil auch Mitarbeiter aus Pforzheim zu integrieren sind.

Für Metzger ist das zu wenig für das große Gebäude. Er hätte gerne auch die Karlsruher Vermesser. Doch denen, so Jörg Menzel vom Landratsamt, wurde vom Landrat die Absicht übermittelt, sie nicht zu versetzen. Metzger hat dafür nur mittelbar Verständnis, zumal man den Bediensteten der Bußgeldbehörde eben dieses zumute. Er sieht das Land sogar zu seinen Gunsten in der Pflicht. Nachdem die Bußgeldstelle in den Neunzigern ihr Personal nur zögerlich aufbaute, habe die Stadt ein Geschoss des seinerzeitigen Neubaus angemietet und sei damit quasi für das Land eingestiegen. Hinzu komme laut Metzger eine Äußerung des Landrats, wonach es sachgerecht sei, Landkreiseinrichtungen in der Fläche anzusiedeln. Für Metzger wäre das das Vermessungsamt.

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3 Antworten zu Bretten – Karlsruhe und umgekehrt?

  1. -az- sagt:

    Im Prinzip, eine negative Erinnerung – an den Namen Bretten – weniger.
    Zumindest für 220 000 Fälle pro Jahr. 🙂

  2. -Ferd.-Ö.- sagt:

    Was soll das?

  3. mers.st. sagt:

    Mich interessiert das überhaupt nicht.

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