MAULBRONN. Einstimmig hat der Maulbronner Gemeinderat zugestimmt, die städtische Vereinsförderung um rund ein Viertel zu erhöhen. Bis zu 10 000 Euro mehr stehen damit ab dem kommenden Jahr zur Unterstützung der Vereine zur Verfügung. Bisher belief sich die finanzielle Zuwendung an die Vereine nach Verwaltungsangaben auf jährlich 30 000 bis 35 000 Euro.
von Nadine Schmid
Neu eingeführt wird ein Zuschuss für hauptamtliche Vereinsgeschäftsstellen. Bisher gibt es so eine beim TSV Maulbronn und dem TV Schmie. Kritisch merkte Erhard Knittel (CDU) an, dass man Vereine nicht durch öffentliche Gelder „professionalisieren“ könne. Bürgermeister Andreas Felchle erklärte den Verwaltungsvorschlag mit dem „gesellschaftlichen Trend, dass jeder mittlere oder große Sportverein ohne Hauptamtliche nicht mehr funktioniert“. Deshalb hätten andere Kommunen bereits den Weg beschritten, in der Verwaltung Stellen zu schaffen, die als Geschäftsstellen für Vereine fungierten. In diese Richtung soll es nach dem Willen des Schultes in Maulbronn nicht gehen.
Die beschlossene Erhöhung um 25 Prozent relativiere sich, wenn man den absoluten Betrag von 10 000 Euro anschaue. „Wenn man bedenkt, was wir für singuläre Projekte ausgeben, ist das gut investiertes Geld“, sagte Felchle.
Investiert wird vor allem in die Vereinsjugend im rund 6800 Einwohner zählenden Maulbronn. Der Grundzuschuss pro jugendlichem Mitglied wird ab dem 1. Januar von acht auf zwölf Euro erhöht.
Zum Vergleich: im benachbarten Knittlingen mit rund 7850 Einwohnern wird ein jugendliches Vereinsmitglied aus dem Ort mit fünf Euro von der Stadt gesponsert. Eine „üppige Anpassung“ (Felchle) gibt es auf Basis der demografischen Entwicklung auch für die Senioren.
Die jährlichen Zuschüsse für den Seniorenring Maulbronn, den Altenkreis Zaisersweiher und den Altentreff Schmie erhöhen sich insgesamt um 2500 Euro. In den vergangenen ein bis zwei Jahren ist laut Felchle in der ehrenamtlichen Seniorenarbeit festgestellt worden, dass „man mit dem städtischen Geld hinten und vorne nicht auskommt“.
Die Verdoppelung des Höchstzuschusses für den Besuch auswärtiger Veranstaltungen kitzelte Klaus Huss (Liste Mensch und Umwelt) für die „Säulen kommunalen Lebens“ heraus.
Wie viel Geld tatsächlich mehr im städtischen Haushalt für die Vereine bereitgestellt wird, hängt laut Maulbronns Kämmerer Frank Burghardt vom Investitionskostenzuschuss ab, den die örtlichen Vereine abrufen.
Die Themen dieses Tages in einem anderen Jahr :
- CDU und SPD halten an Teilortswahl fest - 1988
- Nochmals 20 Hektar für Industrie in Gölshausen - 1992
- CDU verließ fast komplett den Saal - 1998
Paradiesische Zustände bei den städtischen Förderungen! 🙂