„Viele Finanzbächle zum Fließen bringen“

Finanzminister Willi Stächele sprach bei CDU-Veranstaltung in Bretten über die Bankenkrise
Bretten (wai). Wenn ein Finanzminister kommt, dann kann es gegenwärtig nur ein Thema geben: die Finanzkrise. Doch selbst beim Besuch von Willi Stächele mochte sich bei Diskussionsstoff im Übermaß der Rittersaal der „Krone“ bei einer Veranstaltung der CDU nicht füllen. Tapfer nahm der baden-württembergische Finanzminister, zu Beginn einen jeden per Handschlag begrüßend, die Herausforderung dennoch an. Erst als der Gemeinderat seine Sitzung beendet hatte füllten sich die Lücken im Saal einigermaßen.

Es gelte jetzt, kühlen Kopf zu bewahren und rasche und wirkungsvolle Reaktionen auf die Krise zu zeigen, meinte Stächele, gerade von gemeinsamen Beratungen mit Peer Steinbrück und seinen Amtskollegen aus Berlin zurückgekehrt. Es gehe nicht darum, „den Bankern das Geld hinterherzuwerfen“, sondern darum, die „vielen Finanzbächle wieder zum Fließen zu bringen, damit die Wirtschaft wieder Kredite für ihre Investitionen erhält“.

Die 480 Milliarden Euro, die am Freitag unbedingt beschlossen werden müssten, seien „kein verbranntes Geld.“ Es könne selbstverständlich sein, „dass das eine oder andere verloren geht,“ räumte der Finanzminister ein. Es sei andererseits wahrscheinlich, „dass wir beim Verkauf von Anteilen an Banken, die wir erworben haben, sogar Gewinn machen.“
In der Diskussionsrunde gab es einige kritische Anmerkungen, insbesondere zum Projekt „Stuttgart 21“, als dessen glühender Verfechter sich Stächele erwies. Sehr breiten Raum nahm trotz der Finanzkrise das Thema Bildung ein. Der Minister wies darauf hin, dass die Landesregierung dafür 530 Millionen Euro außerplanmäßig zur Verfügung gestellt habe.
Ohne Kompliment wollte Stächele Bretten nach einem Spaziergang über den Marktplatz mit Lokalmatador Joachim Kößler und dem CDU-Fraktionsvorsitzenden Michael Nöltner nicht verlassen. „Es ist gut sein in Bretten,“ staunte er über die prosperierende Melanchthonstadt.

Die Themen dieses Tages in einem anderen Jahr :

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