Energieverbrauch in öffentlichen Gebäuden reduziert / Bericht wird heute im Rat besprochen
Energiemanagement dient als Leitfaden
Von unserem Redaktionsmitglied Joachim Schultz
Bretten. Die Stadt Bretten bläst aus ihren Gebäuden weniger klimaschädliches Kohlendioxid in die Atmosphäre als sie sich als Obergrenze gesetzt hat. Bretten hat sogar sein Einsparziel geschafft, das erst 2010 erreichbar schien. Indikator dafür ist der Rückgang des Energieverbrauchs in den Rathäusern, Sporthallen und weiteren Gebäuden.
2 700 Tonnen Kohlendioxid (CO2), knapp mehr als eine Tonne Schwefeldioxide und zwei Tonnen Stickoxide gelangten beim Erzeugen von Strom und Heizenergie zur Versorgung der kommunalen Einrichtungen in die Luft. 8 240 Megawattstunden Energie verbrauchte man in den öffentlichen Gebäuden. Damit hätte man 412 Einfamilienhäuser mit einem durchschnittlichen Jahresverbrauch von 20 000 Kilowattstunden für zwölf Monate versorgen können. Insgesamt 690 000 Euro gab Bretten 2007 für Energie aus.
Zusammengefasst sind die Zahlen in der fünften Ausgabe des Brettener Energieberichts, der heute Abend in der Sitzung des Gemeinderates beraten wird. Das Amt Technik und Umwelt legt die Bilanz für das Jahr 2007 vor, 80 städtische Einrichtungen finden Eingang in den Bericht. Mit der Aufstellung in Buchhaltermanier verfolgt Bretten das Ziel, in den kommunalen Gebäuden den Energieverbrauch zu verringern. Weil bei der Energieerzeugung das Treibhausgas Kohlendioxid entsteht, vermindert sich bei einem geringeren Energieverbrauch auch die Entstehung des Klimakillers.
Auf vielfältige Weise geht die Stadt dieses Ziel an. Gebäude erhalten nach Bedarf neue Fenster, die besser isolieren; Lampen, die weniger Strom benötigen; sparsame Umwälzpumpen und Beleuchtungssteuerungen oder Präsenzmelder, die den Strom automatisch abschalten, wenn keine Person in der Nähe ist. Viele kleine Schritte. Dabei kommt einem so genannten Energiemanagement die Bedeutung eines Leitfadens zu. Ein Ingenieurbüro klopfte jedes öffentliche Gebäude nach Einsparpotenzialen ab, jetzt obliegt dem Büro die fortlaufende Kontrolle des Energieverbrauchs der Objekte.
Um 1 038 Tonnen pro Jahr wollte die Stadt bis spätestens 2010 die Kohlendioxidabgabe reduzieren, 2007 war man bereits so weit. In den Gebäuden erreichte man eine Verminderung von 632 Tonnen, bei der Straßenbeleuchtung 231 Tonnen, und durch die umweltfreundliche Erzeugung von Solarstrom auf öffentlichen Dächern und Einspeisung ins Netz fielen 170 Tonnen Kohlendioxid weniger an. Dies obwohl in den vergangenen Jahren Gebäude hinzu gekommen und jetzt Hallen stärker belegt seien, heißt es in dem Bericht.
„Mit den zusätzlichen Kohlendioxidminderungen aus den von den Stadtwerken Bretten und eigenen betriebenen Blockheizkraftwerken zur Wärme- und Stromerzeugung ist somit bereits nach sieben Jahren das im Jahr 2000 gefasste Klimaaschutzziel erreicht“, betont Oberbürgermeister Paul Metzger. Es zeige sich deutlich, dass die vorgenommenen technischen Energiesparmaßnahmen gegriffen hätten. Um die Energiekosten weiter zu vermindern, gelte es auch nach Abschluss der energetischen Gebäudesanierung, den Energieverbrauch weiter zu beeinflussen, um damit nicht nur dem Klimaschutz sondern auch den städtischen Finanzen zu dienen, fährt Metzger fort.
„Um 1 038 Tonnen pro Jahr wollte die Stadt bis spätestens 2010 die Kohlendioxidabgabe reduzieren, 2007 war man bereits so weit.“ Leider verschweigt OB Metzger, dass sich „seine“ Stadtwerke am Bau eines Kohlekraftwerks beteiligen wollen (siehe BNN vom 26. September, 2008). Er erwähnt auch nicht, dass die zusätzlichen Straßenlaternen der neuen Brettener Wohn- und Gewerbegebiete Strom verbrauchen und damit Kohlenstoffdioxid freisetzen. Von den Einkaufsmärkten auf der „Grünen Wiese“, die die Bürger nur mit dem Auto aufsuchen können, ganz zu schweigen. Insgesamt ist der CO2 –Ausstoß in Bretten angestiegen. Auch wird mit keiner Silbe erwähnt wie viel klimaschädliche Gase durch die Heizungen in den von Metzger initiierten Neubaugebieten freigesetzt werden.
sihe dazu auch : Die Brettener “Kohlendioxid-Bilanz”