Kampf dem Flächenfraß

Stuttgart – Die Landesregierung will das Bauen auf der grünen Wiese eindämmen und eine stärkere Nutzung bereits vorhandener Flächen erreichen. Doch dafür müssen die Altlasten innerörtlicher Grundstücke schneller beseitigt werden. Landwirtschaftsminister Peter Hauk (CDU) hat finanzielle Anreize für Flächensparer angekündigt. Die Bebauung bestehender Areale habe bei den Förderprogrammen des Landes künftig Vorrang, sagte Hauk in Freiburg. Umweltministerin Tanja Gönner (CDU) will die Altlastensanierung beschleunigen. „Es wäre wünschenswert, wenn die Fördermittel wieder auf mindestens 20 Millionen Euro im Jahr angehoben würden“, forderte sie in Stuttgart. Derzeit unterstützt das Land neue Projekte mit 10,2 Millionen Euro.

50 Millionen Euro 2007 sind im Südwesten täglich Naturflächen in der Größe von 15 Fußballfeldern verloren gegangen. Hauk betonte: „Es geht nicht mehr um politische Appelle. Es geht vielmehr um die konkrete Umsetzung des von der Landesregierung formulierten Ziels, den Flächenverbrauch einzudämmen.“ So habe er das Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum (ELR) neu ausgerichtet. „Künftig wird im ELR ein deutliches Gewicht auf flächensparendes und ökologisch sinnvolles Bauen gesetzt.“ Die Mittel des Programms seien in diesem Jahr von bisher 40 Millionen auf 50 Millionen Euro erhöht worden.

Zudem werde das 2003 gestartete Modellprojekt Melap (siehe Stichwort) fortgesetzt, erläuterte Hauk. Melap sei ursprünglich als einmalige Aktion gedacht gewesen. „Um die nachhaltige Entwicklung von Dörfern und Gemeinden weiter zu stärken, starten wir jetzt aber eine zweite Runde.“ Dafür werde das Land in den kommenden Jahren zwischen fünf und zehn Millionen Euro zur Verfügung stellen. Dabei müssten auch neue Wege gegangen werden. „Der Abriss einer alten Scheune darf nicht tabu sein.“

Gönner vertrat die Ansicht, dass künftig wieder mehr Geld in Altlastenprojekte gesteckt werden könne. Der Solidarpakt mit den Kommunen zur Schuldenbegrenzung ende 2010, und die Steuereinnahmen seien gestiegen. Der Betrag müsse noch mit den Gemeinden ausgehandelt werden. Seit 1993, als der Altlastenfonds 76 Millionen Euro bereitstellte, hat das Land die Förderung massiv zurückgefahren. „Das war eine bewusste Entscheidung gemeinsam mit den Kommunen“, sagte Gönner. Inzwischen hätten viele Gemeinden wieder mehr finanziellen Spielraum. Im kommenden Jahr solle die Förderung aber zunächst weiter bei zehn bis 15 Millionen Euro liegen. lsw

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Eine Antwort zu Kampf dem Flächenfraß

  1. Wellh.- sagt:

    Ich kann eine derartige Überschrift bei bestem Willen nicht mehr sehen!

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