Rathauschef von Aulendorf gibt auf AU L E N D O R F. ( SA B )
Für eine Überraschung hat Georg Eickhoff (CDU), Bürgermeister von Aulendorf (Landkreis Ravensburg) gesorgt: Der Rathauschef hat am Dienstag seine Entlassung als Beamter beantragt – und zwar bereits zum 31. Mai, wie er auf Nachfrage bestätigte. In einer persönlichen Erklärung, die Eickhoff auch auf der Internetseite der Stadt veröffentlichte, heißt es: „Ich beende meinen Dienst als Bürgermeister der Stadt und nehme meinen Hut.“ Diese Formulierung habe er gewählt, weil er „keineswegs das Handtuch“ werfe. Stattdessen habe er abgewogen, was für die Stadt besser sei, betonte Eickhoff, der nach eigenem Bekunden „den Weg frei“ machen will für eine Entschuldungshilfe des Landes. Aulendorf ist die am höchsten verschuldete Kommune im Südwesten, die Verbindlichkeiten der Stadt summieren sich auf mehr als 60 Millionen Euro.
Eickhoff war in die Schlagzeilen geraten, weil er deshalb eine Amtshaftungsklage gegen das Land angestrengt und 22,3 Millionen Euro Schadenersatz verlangt hatte. Begründung: Die Verantwortlichen im Landratsamt Ravensburg hätten ihre Kommunalaufsicht gegenüber seinem Vorgänger Johannes Heinzler (CDU) verletzt. „Ich nehme diese Entscheidung unkommentiert zur Kenntnis“, sagt Landrat Kurt Widmaier (CDU). Er wollte am Donnerstag mit Eickhoffs Stellvertretern und den Vorsitzenden der Gemeinderatsfraktionen zusammenkommen, um das weitere Vorgehen abzustimmen. Man müsse auch darüber reden, ob es geboten sei, bis zur Wahl eines neuen Bürgermeisters einen erfahrenen Amtsverweser bestellen zu lassen. Schließlich müsse der Etat 2008 auf Grundlage eines Haushaltssicherungskonzepts umgehend „über die Bühne gebracht werden“.
Eickhoff wollte zu seiner beruflichen Zukunft keine konkreten Angaben machen. Er habe „eine schöne neue Aufgabe“ gefunden, über die er jedoch noch nichts verrate. Begründung: „Ich bin dann ja kein Politiker mehr.“ Eickhoff hatte das Amt als Bürgermeister der 9900-Einwohner-Kommune zum 1. August 2004 angetreten. Trotz seines Rückzugs bleibe „die Verbundenheit mit der Stadt und ihren Menschen“, betont er. Deshalb hoffe er nach wie vor auf Unterstützung des Landes. Denn: „Es kann doch nicht sein, dass Baden-Württemberg über den Länderfinanzausgleich Gelder in andere Bundesländer schickt, eigenen Kommunen jedoch nicht hilft.“
Vornehmlich bei der CDU-Fraktion.
In seiner Amtszeit galt Heinzler als der große Macher.
Und innerhalb von 16 Jahren war von effizienter Kommunalaufsicht über die Stadt Aulendorf im Landratsamt Ravensburg nichts zu merken.
Genau die Befürworter (CDU) müssen den finanziellen Schaden ersetzen, den sie angerichtet haben.
Nachzulesen in den Beschluss-Protokollen der jeweiligen Sitzungen des Gemeinderates während der Amtszeit von Bürgermeister Johannes Heinzler (CDU).
Einzig und allein die Mehrheitsbeschaffer (CDU-Fraktionsmitglieder) im Aulendorfer Gemeinderat.
Wer hat denn die 60 Millionen Euro Schulden – schöner = Verbindlichkeiten – zu verantworten?