Aulendorf: Bürgermeister tritt zurück – Hoffnung auf Hilfe des Landes

28.05.2008 Aulendorf. In der hochverschuldeten Stadt Aulendorf hofft man nach dem angekündigten Rücktritt des Bürgermeisters auf finanzielle Hilfe vom Land. Bürgermeister Georg Eickhoff (CDU) hatte am Dienstag erklärt, dass er seinen Dienst beende und beim Landratsamt Ravensburg seine Entlassung als Beamter beantragt habe. Aulendorf hat über 50 Millionen Euro Schulden und gilt als die höchstverschuldete Stadt im Land. Eine Sprecherin des Landratsamtes sagte am Mittwoch, man prüfe den Antrag auf Entlassung, werde ihm aber wohl zum 31. Mai stattgeben.

Eickhoff sagte, er hoffe, dass sein Rücktritt die Chance für eine Entschuldungshilfe des Landes erhöhe. Er habe vor Weihnachten mit einem Vertreter der Landesregierung über die Situation gesprochen. Dabei seien zwar keine Zusagen gemacht worden. Aber es sei deutlich geworden, dass man darüber wieder reden könne, wenn Aulendorf seine finanziellen Hausaufgaben mache. „Und die machen wir“, sagte Eickhoff.

In seiner Rücktrittserklärung wies er darauf hin, dass zum Beispiel Bayern seinen Kommunen bereits Entschuldungshilfen gebe. Er zähle auch auf Verständnis bei Ministerpräsident Günther Oettinger (CDU), zumal dieser als Vorsitzender der Föderalismuskommission II sich für Hilfen für finanzschwache Bundesländer einsetze. Da hoffe er, dass auch Geld nach Aulendorf fließen werde, meinte der scheidende Bürgermeister.

Die Schulden der Stadt mit ihren knapp 10 000 Einwohnern hatten sich vor allem bis zum Jahr 2004 in der Amtszeit von Eickhoffs Vorgänger Johannes Heinzler (CDU) aufgetürmt. Inzwischen kontrolliert das Landratsamt die Ausgaben der Stadt und muss – abgesehen von den vertraglichen Verpflichtungen – allen Ausgaben über 5000 Euro zustimmen. Zwischen dem Landkreis und dem Bürgermeister kam es wiederholt zum Streit. Eickhoff hatte Landrat Kurt Widmaier (CDU) vorgeworfen, bei der Kontrolle der Kommunen versagt zu haben, was dieser zurückwies. Der Gemeinderat wird nun in naher Zukunft entscheiden, wann ein neuer Bürgermeister gewählt wird.

red

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6 Antworten zu Aulendorf: Bürgermeister tritt zurück – Hoffnung auf Hilfe des Landes

  1. opt- sagt:

    Selten kommt ewas Besseres nach!

  2. pp sagt:

    Um es einmal landwirtschaftlich auszudrücken:

    AUSMISTEN!

  3. Jork. sagt:

    Ein Neuanfang mit neu zu wählenden Kommunalpolitikern würde der Stadt Aulendorf gut tun.

  4. K-DV sagt:

    Ein vollständiger Rücktritt all dieser Volksvertreter ist erforderlich!

  5. Wolf./Mü. sagt:

    „Der Gemeinderat wird nun in naher Zukunft entscheiden, wann ein neuer Bürgermeister gewählt wird.“

    Die damaligen Gemeinderäte mit BM Heinzler (CDU) und die jetzigen Gemeinderäte mit BM Eickhoff (CDU) haben den finanziellen Scherbenhaufen zu verantworten.

  6. -fc- sagt:

    Kommt nach A wie Aulendorf das B wie Bretten?
    In Aulendorf schaffte man für 10.000 Einwohner 50 Millionen Euro Schulden aufzuhäufen und in Bretten für rund 28.000 Einwohner an die 130 Millionen Euro.
    Die Banken freuen sich. Bei 5% Zins wären das in Bretten über 6 Millionen Euro.
    Genügt aber trotzdem nicht um die Bankenkrise zu beenden! 🙁

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