Der Spagat zwischen Verkehr und Idylle ist gelungen

Poststraße nach Sanierung und Umgestaltung wieder freigegeben:
Bretten. (gm) Es war so etwas wie der Investitions-Startschuss in bessere Zeiten, als Oberbürgermeister Paul Metzger am Mittwoch die neu gestaltete Poststraße nach elf Monaten Bauzeit freigab. Denn nach mageren Jahren, in denen der städtische Haushalt nur das Nötigste hergab und selbst Unterhaltungsmaßnahmen vernachlässigt werden mussten, geht es jetzt wieder darum, die Stadt zu „gestalten“. „Es geht“, macht der OB die jetzt möglichen, neuen Schwerpunkte im Haushalt deutlich, „um die Verschönerung von alten Straßenbereichen“. Die Poststraße, ein inner-städtischer Bereich, der Verkehr aufnehmen muss, aber trotzdem seine Idylle wahren möchte – beides ist mit der neuen Gestaltung gelungen. Der reduzierte Straßenquerschnitt ermöglicht ein zügiges Fahren, bringt aber Raser aus dem Konzept, obwohl die neuen Haltebuchten jetzt den ruhenden Verkehr von der Straße nehmen.

Neu gepflanzte Rotdorn-Bäume versprechen grüne Akzente, ohne die Häuser auf ihrer Südseite zu verschatten. Und entsprechen nicht nur dem Wunsch vieler Anlieger – die wollten ihren „alten Rotdorn“ wieder haben – sondern auch dem des OBs. Der will auch zukünftig bei Straßenplanungen darauf achten, dass Bäume gesetzt werden, die zwar viel Grün bieten, aber nicht durch ihre Größe die Häuser verdunkeln. 1,1 Millionen betragen die Gesamtkosten für alle Maßnahmen in der Poststraße, wovon 310 000 auf die Neugestaltung entfallen. Denn in der Poststraße- vom Kaiserlindenweg bis zur Heilbronner Straße – wurde, wie Metzger es formuliert, „nicht mehr nur ein bisschen Teer draufgeschüttet“, sondern auch die im Untergrund liegenden Leitungen und das Kanalnetz saniert. Als Knackpunkt erwies sich dabei einer der alten Brettener Eiskeller mit neun Metern Tiefe: „Wir wollten nicht Gefahr laufen, dass plötzlich eines Tages Autos in der Straße verschwinden“. So wurde der Keller mit Kies verfüllt – „zukünftige Archäologen können den wieder ausgraben und das Kellergewölbe freilegen“, verdeutlicht der OB, dass die Gefahr gebannt ist, trotzdem alte Strukturen nicht zerstört wurden. So wie auch die anderen Eiskeller erhalten blieben und zugänglich sind. Ein Projekt abgeschlossen, das nächste im Visier. „Wir arbeiten mit Hochdruck an der Verbindung Heilbronner Straße – Sporgasse,“ verweist Metzger auf die demnächst stattfindenden Probebohrungen für den geplanten Tunnel. „Ich hoffe, dass wir 2009 die Entwurfsplanung und die Grundstücksverhandlungen abgeschlossen haben.“

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2 Antworten zu Der Spagat zwischen Verkehr und Idylle ist gelungen

  1. J/N sagt:

    Eine Idylle ist lauschig, behaglich, wohltuend, angenehm – eben geradezu idyllisch!

    Bei einer Postweg-Durchfahrt als Radfahrer vermisse ich nach wie vor diese idyllischen Eigenschaften, weil ich mich leider allzu sehr auf ausscherende und sportlich fahrende Autos (Raser) konzentrieren muss.

  2. -fc- sagt:

    „Poststraße“ gibt es in Bretten nicht!
    Postweg heißt die Verbindung, die wohl nach einer Straße aussieht. Demnächst vielleicht als Rennstrecke zu bestaunen.
    Brettener Woche sollte das wissen!

    Wie man aus zuverlässiger Quelle erfahren hat, ist die Verkehrsbelastung auf dem Postweg jedenfalls höher als in der Wanne.

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