Cui bono?

THILO KAMPF
War der Einsatz Paul Metzgers für die Brettener Geschäftswelt anfangs noch nachvollziehbar, geht es inzwischen längst nicht mehr nur um das Wohl der Blumenhändler und Bäcker in der Stadt. Und schon gar nicht um das der Mütter, denen es ohnehin lieber wäre, wenn sie nicht nur gezwungenermaßen am Muttertag, sondern einfach mal spontan mit einem Blumenstrauß überrascht würden. Der als „Blumenrebell“ inzwischen über die Landesgrenzen hinaus bekannte OB sieht mittlerweile die kommunale Selbstverwaltung in Gefahr – nur, weil Landesregierung und Regierungspräsidium darauf bestehen, dass die Gesetze auch in und für Bretten gelten.
Ministerpräsident Oettinger und sein Karlsruher Regierungspräsident haben sich durch ihr unbewegliches bürokratisches Verhalten in dieser Sache sicherlich nicht mit Ruhm bekleckert. Aber auch der Brettener Verwaltungschef hätte klüger agieren können, wenn es ihm denn um die Sache allein gegangen wäre. Dann hätte es auch nicht der mehr oder minder offiziell empfohlenen Tricksereien bedurft, um die Blumensträuße am Pfingstsonntag an den Mann (oder die Frau) zu bringen.

Cui bono? („Wem zum Nutzen?“) lautet ein Prinzip, das der römische Staatsmann und Philosoph Marcus Tullius Cicero entwickelt hat. Auf Metzger übertragen: Durch seinen überzogenen Feldzug gegen die Bürokratie hat er das Verhältnis zum Regierungspräsidenten und zur Landesregierung belastet, hat durch die beiden verlorenen Gerichtsverfahren dem Steuerzahler Kosten verursacht und hat den Floristen einen Bärendienst erwiesen, denn die müssen fürchten, dass Abmahnvereine ihr Verhalten am Sonntag genau überwachen werden.
Ein Trost: Das ganze Spektakel wiederholt sich erst wieder im Jahr 2035. Und da dürfte Paul Metzger nicht mehr im Amt sein.

Die Themen dieses Tages in einem anderen Jahr :

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7 Antworten zu Cui bono?

  1. h - z sagt:

    Im Rückblick

    Wer erinnert sich?
    Ideengeber Paul Metzger? 🙁
    Ja – wer und was denn sonst? 🙁

  2. BAK sagt:

    lieber JoJo, die „lächerlichen“ Berichte sind aus der örtlichen und überörtlichen Presse entnommen, also schreiben Sie doch an die, dort wird man Ihre „fundierte“ Kritik sicherlich gleich in die Tonne drücken. Was die Kommentare (Sie nennen das „Senf“) angeht, es sind im Moment 6574, wenn Sie Ihnen nicht zusagen, ok, schreiben Sie positive und bessere, jederzeit willkommen! Ich glaube aber, dass Ihre Nähe zu dem genannten Crixius sich auch in ähnlich strukturierten Äußerungen zeigt : BAK ist doof und damit fertig, warum, weil halt.
    Das genügt nicht um uns zu überzeugen! Und wenn Ihnen Herr Metzger so imponiert und Sie sein „Werk“ so bewundern, schreiben Sie die große „Paul Metzger Laudatio“, wir stellen sie online! Bis dann…

  3. JoJo sagt:

    Die Berichte und Kommentare dieser Seite sind nur noch lächerlich und Sie schimpfen sich auch noch Bürgerkreis Bretten, armes Deutschland.
    Danke, dass ich nicht soviel Zeit habe um mich über derartige Dinge, wie sie hier teilweise munter debatiert werden, aufzuregen.
    Aber ich muss doch mal was zu ihrer „prima“ Berichtserstattung sagen… Erbärmlich.

    Sei es „Rüdtwald“ oder „Blumenstreit“, auf dieser Seite darf mal jeder seinen Senf veröffentlichen und natürlich „nur“ pessimistisch darüber herziehen, aber was heisst hier „nur“, positive Beiträge gibt es ja kaum. Danke für soviel Meinungsfreiheit.

    Wenn ich Bürgerkreis lese, verstehe ich darunter: „Von Bürgern für Bürger“ aber lesen tue ich nur:“Von einigen wenigen, pessimistisch eingestellten Bürgern gegen eine Person“.

    Aber ich darf sie beruhigen, in nicht mehr ganz 2 Jahren ist die Herrschaft Metzger zu ende.
    Negativer Nebeneffekt: Sie können nicht mehr über Herrn Metzger herziehen. (Obwohl, sie finden bestimmt einen Grund, wär ja langweilig: „Skandal – Ehemaliger OB Metzger putzt Nase auf offener Strasse“)
    Positiver Nebeneffekt: Ein Nachfolger oder eine Nachfolgerin wird kommen. Es wird also immer was zu berichten geben. Armer Nachfolger…

    Ich stimme Crixius voll und ganz zu. Jeder noch so negative Beitrag ist ein Erfolg für „Paule“.
    Sicherlich hat der OB einen Dickkopf. Mit diesem Dickkopf konnte er einiges für die Stadt erreichen. „Bretten ist ne schöne Stadt in Bretten lässt sichs Leben“ -> Das wär eine Schlagzeile, die ich auf dieser Seite mal gerne lesen würde.
    Sei es dem Brettener OB gegönnt, sich im Blumenstreit einzumischen, sei es ihm gegönnt bei der Stadiondebatte des KSC mit zu reden, sei es ihm gegönnt noch einen Kreisel in der Melanchthonstrasse zu machen (Wo bleibt der pessimistische Artikel???) Er hat es sich wirklich verdient.

    PRO-Metzger

  4. Crixius sagt:

    Hallo BAK seit ihr wieder dabei den Leuten Brot und Spiele zu bieten?

    Erbärmlich das Ihr bei der Menschenverdummung so aktiv mitmacht.

    Jeder Bericht über Paule, ob gut oder schlecht ist ein Erfolg für Paule.

    Der Nutzen war unsere Beschäftigung, das müssen alle verstehen.

  5. Lis.-My. sagt:

    Entschuldigung – das muss raus.

    Meines Erachtens sind sie nur noch zu bedauern.

  6. Ils. St. sagt:

    Die Befürworter dieses überdeutlichen Fehlversuchs (der Vorsitzende als Vordenker) fühlen sich weiterhin bestätigt.

    Wenn dieser kommunale Patzer schon nicht den geringsten Nutzen eingebracht hat, so hat er den Steuerzahlern wenigstens Kosten angerichtet.

    Dafür spricht der Sinnpruch einer analytisch denkenden Befürworterin: „Wir bedauern überhaupt nichts“.

  7. mm sagt:

    Hochachtung Herr Kampf! Für die analytische Klarheit und Ihren Mut als Redakteur! Der beste Artikel, den ich seit den Zeiten eines Herrn Schoger in den BNN gelesen habe.

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