Kirche bleibt bei ihrem Nein

Weil der Muttertag in diesem Jahr auf den Pfingstsonntag fällt, ist der Verkauf von Blumen am 11. Mai in Baden-Württemberg weitgehend verboten
Stuttgart – Die Kirchen in Baden-Württemberg bleiben bei ihrem Nein zu einem Blumenverkauf am Pfingstsonntag. „Pfingsten ist ein hoher christlicher Feiertag – die Läden sollten daher nicht geöffnet sein“, sagte der Sprecher des Bistums Rottenburg-Stuttgart, Thomas Broch. „Es ist bedauerlich, wenn sich dieses Thema zu einem Grundsatzstreit und zu einer symbolischen Debatte ausweitet. Es gibt auch noch andere Möglichkeiten, den Muttertag zu begehen – ohne Blumen oder mit Blumen, die man am Tag zuvor kaufen kann.“

Ähnlich wie Broch äußerten sich auch die Vertreter der evangelischen Landeskirchen Württemberg und Baden sowie des Erzbistums Freiburg. Das geltende Ladenschlussgesetz, das drei verkaufsoffene Sonntage im Jahr vorsieht, ist nach Ansicht der Kirchen ein Kompromiss, der nicht weiter aufgeweicht werden dürfe. „Bereits jetzt gibt es schon in jeder großen Stadt jeden Sonntag irgendwo geöffnete Läden“, sagte Broch.

Weil der Muttertag in diesem Jahr auf den Pfingstsonntag fällt, ist der Verkauf von Blumen am 11. Mai in Baden-Württemberg weitgehend verboten. Ausnahmen gelten für viele Kur- und Ausflugsorte im Land. Die oppositionelle SPD, die mitregierende FDP, der Städtetag, die Industrie- und Handelskammern und die Floristen-Verbände machen seit Wochen Front gegen das Verbot. Ministerpräsident Günther Oettinger (CDU) will an der Regelung aber festhalten.

Mehrere Städte und Gemeinden haben von sich aus Ausnahmegenehmigungen beschlossen. Die Verwaltungsgerichte in Karlsruhe und Freiburg hatten am Mittwoch aber die Eilanträge der Städte Bretten und Gottmadingen auf vorläufigen Rechtsschutz im Blumenstreit abgelehnt. Das letzte Wort hat jetzt der Verwaltungsgerichtshof.

dpa/lsw

03.05.2008 – aktualisiert: 03.05.2008 07:36 Uhr

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4 Antworten zu Kirche bleibt bei ihrem Nein

  1. hjb sagt:

    Also doch – zwei weitere Blumen-Rebellen bei den örtlichen Kirchen!

  2. -Ger.-Luk.- sagt:

    BNN vom 17. April 2008 – Öffentliches Interesse an Blumen zum Muttertag

    „Die Zustimmung von kirchlicher Seite liege jedenfalls vor, berichtete er dem Gemeinderat. Sowohl Dekanin Gabriele Mannich wie auch Stadtpfarrer Engelbert Baader hätten großes Verständnis dafür geäußert, wenn die Blumengeschäfte am Muttertag geöffnet wären.“

  3. Crixius sagt:

    An
    av am 3. Mai, 2008 12:35
    Dem ist nichts hinzuzufügen!!!

    Doch!

    Kirchen-Mitarbeiter müssen Hartz IV beantragen

    http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,550168,00.html

  4. av sagt:

    Dem ist nichts hinzuzufügen!!!

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