Renaissance der Stadion-Standortfrage

Investoren „aus dem Orient“
Karlsruhe – Nachdem sich die Gemeinderatsparteien Mitte der letzten Woche mit der KSC-Spitze zu einem Gespräch getroffen hatten (ka-news berichtete), rückte eine Einigung der Fraktionen mit der Rathausspitze bezüglich der Stadionfrage ein Stückchen näher. Und beinahe schien es so, als sei in die fast schon nicht mehr enden wollende Standortfrage des neuen Stadions Ruhe eingekehrt. Doch nun sorgen Investoren „aus dem Orient“ für neuen Trubel.

Das Schreiben, in dem die Rede von Investoren bei Bau des Stadions an einem anderen Standort ist, soll von Hans-Joachim Freist (83), Seniorchef der Firma Immobilien-Management aus Stutensee, stammen. Es sei „ein Aufschrei eines älteren Herrn“ kommentiert der Brettener Oberbürgermeister Paul Metzger gegenüber ka-news den Inhalt des Schreibens. Der Brief sei ihm als Reaktion auf die Aussage des Karlsruher Oberbürgermeisters Fenrich Anfang April, dass ein Baubeginn zum Jahre 2009 unrealisierbar wäre (ka-news berichtete), zugestellt worden. Dieses Schreiben hätte außer ihm auch Klaus Demal, Oberbürgermeister der Stadt Stutensee, erhalten.

Metzger bestätigt Investoren bei „vernünftigem Standort“
„Das ist völlig falsch und wurde mir in den Mund gelegt“, reagierte Metzger bestimmt auf die Anfrage von ka-news, ob er denn nun eine schriftliche Investorenzusage hätte. Es sei des Weiteren eine „Anmaßung“, dass er sich mit den Argumenten des Landschaftsschutzes, der Verkehrsanbindung und der fehlenden privaten Gelder gegen einen Stadionumbau stelle. Er vertrete lediglich – und das bereits seit zwei Jahren – den Standpunkt, dass es beim Standort Wildpark um die Suche nach Sponsoren schlecht aussehe.

„Wenn ein vernünftiger Standort gefunden wird, wird es private Investoren geben“, so Metzger. Durch einen Neubau an anderer Stelle würden sich die Chancen auf Sponsoren vermehren. Dies bestätige das Schreiben von Friest. Eine Firma aus Mannheim sucht ein Grundstück im Nahbereich von Karlsruhe. Anleger aus Tschechien, Skandinavien und „aus dem Orient“ wollen Gelder in eine Fußballarena investieren und würden diese für 30 Jahre zur Nutzung an den KSC vermieten.

Karlsruhe soll Metropolen-Status gerecht werden
Metzger habe dieses Schreiben weder inhaltlich noch finanziell geprüft. Aus diesem Grund wehre er sich heftig gegen die Behauptung, dass er definitiv einen Sponsor für den Neubau, sei es am Gleisdreieck oder an anderer Stelle, an der Hand hätte. Es sei für ihn unheimlich interessant zu beobachten, aber nicht nachvollziehbar, in welchem Maße sich Karlsruhe gegen die Tendenzen eines Stadionneubaus stelle. „Auch wenn Karlsruhe 70 Millionen Euro im Wildpark verbuddelt, werden weiterhin Defizite vorhanden sein“, so Metzger.

Die ganze Sache um seine angebliche Zusage eines Investors sei laut Metzger „hoch stilisiert“ worden und so „provinziell wie die Diskussion um den Stadionumbau“. Karlsruhe solle sich seinem Wunsch, als Metropole gesehen zu werden, entsprechend verhalten. Es gäbe schließlich noch andere Alternativen bezüglich der ersten Liga, wie beispielsweise Hoffenheim oder Freiburg, endet Metzger. (pbo)

Meldung vom Dienstag, 29. April 2008 © ka-news 2008

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8 Antworten zu Renaissance der Stadion-Standortfrage

  1. rs-teu sagt:

    Dessen Höhe wird vor der Öffentlichkeit gehütet wie ein Staatsgeheimnis.

  2. osk. sagt:

    Und ein Budget mit eigenem Verfügungsrahmen ist auch in aller Munde.

  3. diet.-Schw. sagt:

    Da fährt sicherlich ein Dienstwagen spazieren.

  4. Ka. My. sagt:

    Das ist nicht alles!

  5. h - z sagt:

    Nach meinem Kenntnisstand nach der Besoldungsgruppe B 4.

  6. ghg sagt:

    Für sein defizitäres Finanzgebaren wird er dazu noch überdurchschnittlich gut besoldet.

  7. - zy - sagt:

    Metzger sollte besser daran tun, die von ihm zu verantwortenden Defizite der Stadt Bretten und ihrer städtischen Gesellschaften nur ein klein wenig in den Griff zu kriegen.

    Das wäre allemal besser als der Stadt Karlsruhe neunmalkluge Ratschläge zu erteilen.

  8. mm sagt:

    der Mann wird in seiner ganzen Amtszeit ständig falsch verstanden, was für eine Tragödie!

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